Kapitel 19 - Say something

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*trigger Warnung*

Ich ging Nick und den anderen weiterhin aus dem Weg. Wieder Tage lang. Ohne ein Wort zu sagen.

Und langsam kapselte ich mich immer mehr ab.

Caleb war immer noch weg, er war immer noch fort, als wäre er nie da gewesen...

Es wurde regnerischer, der Sommer verschwand und der Winter ließ sich spüren.
Mittlerweile hatte ich 15 Kilo abgenommen und war bei einem BMI von 15,4
Ich weiß, das ist nicht gesund, noch weniger Gewicht und mein Körper würde ernste Schäden nehmen.

Doch ich fühlte nichts, ich tat es einfach nicht, so als wäre mir alles gleichgültig, alles egal. Ich war nicht mehr in der Lage zu fühlen.

Das dachte ich zumindest.

Mittlerweile war klar, dass Caleb und Alexa getrennt waren.

Und mittlerweile war mir bewusst, dass er nie mehr wieder kommen würde...

~~~

>> Hey, Lilly... Hör mal... Ich werd heute nachmittag zu dir kommen, ich will mit dir reden. Okay? << sagte Nick, während er mir vorsichtig über die Wange strich. Ernst sah er mich an, so dass mein Herzschlag sich verdoppelte.

>>Okay. <<

Damit ging er. Das war seit Wochen, das erste mal, dass wir wieder miteinander geredet hatten.
Und ich hatte Angst, da ich wusste, was auf mich zu kam.

Je schneller die Schulstunden vorbei gingen, je größer wurde meine Nervosität.
Zu Hause war mir so schlecht, dass ich Kreislaufprobleme bekam.
Krampfhaft versuchte ich mich zu beruhigen.
Als es dann nach einer Weile an der Haustür klingelte, setzte mein Herz kurz aus.

Nick setzte sich auf mein Bett, achtete darauf, dass genug Abstand zwischen uns war und blickte mich lange an. So als würde er heraus finden wollen, wie er am besten anfangen sollte, wie er... Nein, als würde er heraus finden wollen, wie viel ich noch im Stande war auszuhalten...

>>Lilly.. <<

Zitternd atmete ich und versuchte mich unter Kontrolle zu halten.

>>.. Ich sorge mich um dich. Wochenlang schottest du dich ab, redest mit niemandem. Es scheint... als wärst du gar nicht mehr richtig... am existieren. Und ich bitte dich jetzt, bitte sag mir, was los ist <<

Ich schüttelte nur ahnungslos den Kopf...
Er wurde ungeduldiger.

>>Du musst mir nichts vor machen. Ich sehe, dass es dir schlecht geht. Ich weiß nur nicht, wieso. Ich meine, liegt es vielleicht an mir? <<

Schnell schüttelte ich den Kopf.

>>Nein. Nein! Denk sowas nicht. Es.. Es ist kompliziert. Ich-<<

>>Dann sag es mir, ich werd zu hören, ich hab Zeit. Aber bitte rede mit mir! <<

Wieder schüttelte ich den Kopf und versuchte die heißen Tränen zu unterdrücken, die in meine Augen stiegen.
Er stand auf, ging aufgebracht durch den Raum.

>>Lilly, du- Sag es mir doch einfach! Was kann so schlimm sein, dass du-<<

Ohne weiter zu reden, zog ich meine Ärmel hoch, legte meine Narben und Wunden vor ihm frei.
Er stockte, schaute wie erstarrt auf meine Haut.
Er machte einen Schritt auf mich zu, um sich danach wieder zu entfernen. Flehend schüttelte ich immer wieder den Kopf.

Bitte, geh nicht, lass mich nicht allein.

Ich hoffte so sehr, dass er verstand, wie es mir ging, doch er stand einfach nur da und tat nichts.

Zu allem Übel rebellierte jetzt auch noch mein Magen und alles kam mir hoch.
Ich lief quer durch den Flur und übergab mich in die Toilette.
Mein Shirt war voll, weshalb ich es auszog und neben mir auf den Boden warf.

Und somit entblößte ich mich vollständig vor ihm, ließ ihn alles sehen. Und ich wusste nicht mal warum, denn ich erkannte, dass er es nicht verstand.

Er stand im Türrahmen und starrte mich einfach nur an.

>>Sag etwas... << flehte ich ihn leise an.

Er schüttelte den Kopf, entfernte sich wieder.

>>Nein, Lilly... Ich kann nicht. Tut mir leid... << sagte er und ging.

Please no promises - und alles wurde fakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt