Kapitel 41 - She

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Du wirst es schaffen meine kleine.

Ich parkte auf dem überfüllten Parkplatz der Post und holte das Paket ab. Ich schmiss es nach hinten ins Auto und holte mir dann einen starken Kaffee.
Mittlerweile war Kaffee mein Mittel um den Tag zu überstehen. Ein Wunder, dass ich noch nicht hinter dem Steuer eingeschlafen war.
Ich leerte den Becher und warf ihn in einen Mülleimer neben einer Bank.
Zwei Mädels starrten mich an. Sie fingen an zu tuscheln und die eine versuchte wirklich sehr amateurhaft ein Foto mit ihrem Handy von mir zu machen.
Ich schaute sie dementsprechend an und sie versteckte sich beschämt hinter ihrer Freundin.
Ts.
Ich schüttelte den Kopf und drehte mich um.
Ich stieg wieder ins Auto und konnte gerade noch so einen Anruf von Matt entgegen nehmen.

>>Caleb? <<

>>Ja? <<

>>Es ist wegen Lilly<<

>>Matt stop, du weißt ich kann nicht! Es geht nicht <<

>>Sie ist heute wieder aus dem Unterricht raus und du weißt, was das heißt... Milla sagte, auf dem Mädchenklo war wieder Blut <<

Ich schluckte einmal schwer.

>>Das muss nichts heißen <<

>>Verarsch dich doch nicht selbst! <<

>>Kümmer dich um sie... <<

>>Caleb... <<

Ich legte auf.

>>Fuck! << sagte ich, während ich gegen das Lenkrad schlug. Ich fuhr mir durch die Haare und versuchte mich zu beruhigen.

Sie muss es allein schaffen!

Ich fuhr wieder nach Hause und stellte das Paket auf den Küchentisch. Mein Dad brauchte es, wenn er nach Hause kam.
Ich schaute auf die Uhr. 14:23 Uhr.
Ob sie wohl schon zu Hause war?
Okay stop. Stop Caleb. Lass sie los.
Ich schaltete den Fernseher ein. Es lief wieder nur scheiße und ich ließ es an mir vorbei ziehen.
Mein Handy klingelte erneut. Matt.

>>Matt, du-<<

>>Hör zu, beweg deinen Arsch hierher! <<

>>Matt wie oft soll ich es noch sa-<<

>>Nein, keine Chance diesmal. Du musst! Wegen ihr! Ich glaube wirklich, dass sie sich etwas an tun will. <<

>>Was? Wie meinst du das? <<

>>Sie ist gar nicht mehr ansprechbar. Sie sagt mir nicht mehr. Und ich hab gesehen, dass sie nicht nach Hause gefahren ist. Bitte Caleb, du musst her kommen. Du bist der einzige der sie retten kann! <<

Ich legte auf, rannte zu meinem Auto. Warf meine Sachen rein und fuhr los ohne nach zu denken.
Die Fahrt würde knapp eine Stunde dauern. Ich weiß nicht, ob ich es schaffen würde rechtzeitig bei ihr zu sein...
Das Display leuchtete erneut auf.
Lilly.
Lilly!

Ich kann nicht mehr. Ich muss es beenden.

>>Scheiße. Scheiße! <<

Okay, okay, beruhigt dich. Denk nach!

Mit quietschenden Reifen fuhr ich aus der Ausfahrt raus. Mit 120 raste ich durch die kleine Wohnstraße und fuhr dann mit 170 weiter über die Autobahn.
Es war verdammt scheiß Idee zu gehen. Ich konnte nicht ohne sie und sie konnte nicht ohne mich.
Sie durfte ihr Leben nicht beenden. Ich musste sie davon abhalten. Ich würde es nicht aushalten, wenn sie es tun würde.
Nach einer knappen halben Stunde war ich in unserer kleinen Stadt angekommen. Ich fuhr langsamer. Ich wusste ja gar nicht, wo sie war...

Panisch versuchte ich rauszufinden, wo sie allem ein Ende setzen wollte.

Ein Bild zuckte durch meinen Kopf und wie von selbst raste ich zum Bahnhof. Ich wusste nicht wie, doch irgendwie fühlte ich, dass sie hier war.
Ich brachte das Auto mit einer Vollbremsung zum Stehen.
Es dämmerte bereits.
Ich lief zum Haupteingang, dann durch die große Halle, die Treppen hoch zu den Gleisen.

Und da stand sie.

Mein Herz setzte kurz aus. So lang hatte ich sie nicht mehr gesehen.
Es traf mich wie ein Schlag als ich den Zug realisierte der in den Bahnhof eingefahren kam.
Lilly breitete die Arme aus.

Nein!

Ich rannte zu ihr und packte sie. Ich hielt sie so fest ich konnte.
Sie war schwach. Sie konnte sich kaum auf den Beinen halten.
Nie wieder würde ich zu lassen, dass es so weit kommt!

Sie entfernte sich ein Stück und ich konnte ihr wunderschönes Gesicht sehen.
Sie weinte und drehte sich weg.

>>Lilly<<

Sie schüttelte den Kopf und fiel auf ihre Knie.
Sofort umarmte ich sie.

>>Ich bin hier. Und ich werde nicht mehr gehen<< sagte ich immer wieder.

Ich half ihr aufzustehen.

>>Selbst wenn du nicht mehr gehst, kann ich nicht mehr. Ich ertrage dieses Leben nicht mehr! <<

Ich Worte berührten mich sofort und ich konnte genau fühlen, wie sie sich fühlte.

Ich nahm ihr Gesicht in meine Hände.

>>Das musst du auch nicht. Okay? Atme einfach nur<<

Ich schluckte erneut. Tief atmete ich.

>>Für mich<<

Ihre Augen blitzen als ich das sagte und ich konnte sehen, wie sie versuchte zu atmen. Für mich zu atmen.

Ich konnte mich nicht länger von ihr fern halten. Mein Atem zitterte. Sie zog mich so stark an. Ich musste es tun. Sanft legte ich meine Lippen auf ihre. Sie schmeckte salzig von den Tränen.
Ich spürte ihren Atem, ihren Herzschlag.
Ich spürte sie.
Und sie war das schönste.










[...]

Hey.
Ich dachte ich schreibe diesen ganz besonderen Augenblick mal aus calebs Sicht. Ich hoffe es gefällt euch, denn ich habe vor mal öfter aus seiner Sicht zu schreiben, wenn es um sowas geht. Ich glaube dieses Kapitel ist außerdem das längste von allen haha.

Abstimmen nicht vergessen ❤️

xo
lostherzslam

Please no promises - und alles wurde fakeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt