119. Hölle

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Dartagno surfte den restlichen Abend über auf den Auswirkungen seines ungewollten Status, als jemand, der den Alpha und seine Olle kannte, und jetzt auch noch den berühmten Künstler, bis zu dem Punkt, an dem...

»Eeeeeeeeeeh! OOOOOOOOOOOOOOOOOOH!«

»Machsche weg! Machsche weg!«

»BLÜÜÜÜÄÄÄÄÄRRGGGG!!!!«

»Digga, Digga! Digga, Digga, Digga, Digga! GEKOOOOOTZT, Digga!«

»Aber du bist doch so'n intellektueller Fatzke, oder? Eeeeeey, du kannscht misch nüsch verarschen! Ich seh' das nääämliiisccchh in deinem Blick! Ich kenn die Menschen! Ich weiß, was du für einer bist! Dann kannste des doch besser versteh'n, wie die annern Hornochsen hier? EEEÄÄÄÄÄUUUUU! UUUÄÄÄÄÄÄÄH! Ey, sorry, weßscht, isch bin nämlisch net so wie die da! Ey, den Warks! Den hamse nur falsch verstanden! Die Welt braucht den Kommunismus! Da kannste sagen, waschde willst - ÜÜÜÜÄÄÄÄÄÄÄÄH!«

Dartagnos rechtes Auge zuckte gefährlich. Bald würde er aufhören müssen zu grinsen. Es war Zeit zu gehen. Aber vorher:

»T-Boooone! Mein Freund!«

»Dagnooooo! Eeeey! Alles gut bei dir? Nervt dich der Typ da etwa?«

Du nervst mich, du Hurensohn.

»Nee, nee. Alles easy. Muss aber leider weg, hab morgen noch was vor.«

»Och, nöööö! Ehrlich? Schade! Aber man sieht sich doch bestimmt mal wieder, ja?«

Dartagno umarmte T-Bone zum Abschied und klopfte ihm dabei einige Male auf den Rücken. Nina war ihm egal. Er steckte schon zu tief drin. Hatte es übertrieben.

»Sicher! Sicher! Verlass dich drauf!«

Und wer sich jetzt dachte, dass das wohl Dartagno sehr schwer gefallen sein musste, der unterschätzte den Weg zur Tür.

»EEEÄÄÄÄUUUUUU!!!!!«

»BUUÄÄÄÄÄÄUUUUUUU!!!!«

»Heeey-eeeey! Du bist doch der Kumpel von der...«

»Gehste schon?«

»Auf'm Weg nach draußen?«

»Komm, komm! Trink noch einen!«

»Einer geht noch! Einer geht noch rein!«

Die ganze WG war am Überquellen von Maden. Eine von ihnen ließ sich spaßig in Dartagnos Körper hineinfallen, als dieser gerade den rettenden Türknauf zu fassen bekommen hatte. Urplötzlich wurde der Spaßvogel mit so einer Gewalt an die Wand gerammt, dass er davon nicht nur jeglichen Spaß aus seiner Fresse gewischt bekam, alle seine Urinstinkte warfen ihn sofort unbewusst in seine stärkste Gegenwehr – die, die eigentlich dazu vorbestimmt war, nur in absolutem Notfall ausgelöst zu werden, zum Beispiel, falls mal ein Haufen Bullen auf ihn einkloppen würden. Ein lächerlich pseudo-aggressiver Blick, der nun seinerseits Dartagnos wirrem Blick aus dem Abgrund ohne Wiederkehr ausgesetzt wurde. Stille.

Dieser Typ, der ihm definitiv gerade noch sofort eine hatte verpassen wollen, war urplötzlich wie zu Eis erstarrt. Manchmal fragte sich Dartagno: Wenn Es aus ihm herausbrach, konnten die Es dann sehen? Verhielten sie sich deshalb so?

Egal, so konnte er kurz vor knapp dem Haufen doch noch entkommen, ohne, dass ihm dafür groß nachgesetzt wurde. Wünschen würde er es sich jedes Mal, aber keiner hatte den Mut. Was auch immer sie in diesen Momenten in ihm sahen, es war stärker, als ihr eigenes, grenzenloses, betrunkenes Ego.

Plurale Welt (Gesamtausgabe, wattpad-friendly)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt