41. Duell

2 2 0
                                    


~Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇--|✧|--Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇~


Ach, du heilige...mit den tiefen Daten über die sozialen Strukturen der Subkultur der »geistig Verstörten«, die sie einem solchen Studium würde aussaugen können, würde sie wirklich unaufhaltbar werden!

Spectre war sich immer sicherer, dass man diesen bösartigen Silbernen noch bei seiner Geburt stoppen musste, bevor er zu etwas viel zu Mächtigem erwachsen konnte. Gleichzeitig war er ziemlich genervt davon, dass Xan-Xan dieselbe Idee mit dem Lebenslauf gehabt hatte wie er. Warum sonst wäre sie jetzt in einer solchen Ausbildung? Tz, sich selbst zu bekriegen war einfach verdammt herausfordernd.

Als sie das nächste Mal mit Wonder vor den Toren der thronenden Hexenbehausung standen, hatte Xannurath wohl eine neue Deko an ihren Briefkasten angebracht. Einen ausgestopften, kalt dreinblickenden, großen Raben. War das ein Warnzeichen für Star? Möglich, aber Spectre blieb dabei, dass sie nicht weiter gehen würde.

Sie war jetzt mit Sicherheit schon dabei ihn für ihren Transformationsprozess warm zu kochen, der aus Spectre einen Xan-Xan Fan machen sollte. Das wäre die ultimative Demütigung für Star, nun Versklavte derer, die aus der von ihnen gedemütigten Raven die große Xannurath gemacht hatten. Das musste es einfach sein. Kein böser Spectre konnte so einem Leckerbissen widerstehen.

Diesmal platzen sie in eine Fanrunde hinein, in der die große Xan-Xan mal wieder voll im Mittelpunkt stand, und von ihren Erfahrungen in der sexuell aktiven Szene berichtete, denen, die zu feige waren, eigene Erfahrungen zu machen, und denen, die sie dafür anhimmelten, dass sie die nötigen Kontakte dort besaß.

»Ja, und genau deshalb, haben die mir gesagt, ich würde dann ja gar nicht richtig zählen. Nur, weil ich nicht aktiv irgendwelche Muschis lecke, heißt das ja nicht, dass ich es grundsätzlich nicht möchte

Das war ein echtes Problem in der Szene. Sie hatte aber keine dieser echten Probleme. Sie war umringt von sabbernder, abtrainierter Fans, die ihr jeden Tag die Hausaufgaben brachten, und sich auch den Rest des Nachmittags darum kümmerten, dass ihre sonstigen Vorräte aufgefrischt wurden. Ihr Alkohol sich im Schrank selbstständig vermehrte. Spectre konnte nun aber gut Paroli bieten.

»Ja, das ist wie mit den aktiv Sexuellen, die sich gegenseitig bekriegen, weil sie nicht die richtige Art von Sexuell sind.«

»Genau!« rief Xan-Xan erfreut-zynisch aus, und zeigte mit ihrem ausgestreckten Zeigefinger auf Spectre, der am Sofa stand, und nicht, wie der Rest des Besuchs, es sich bequem auf dem Boden, zu Füßen Xannuraths gemacht hatte.

Ausgebreitet waren sie wie ein klassisches Ölgemälde, auf denen der Gott vom Mensch bedrängt wird, der aber niemals dessen Höhen erreichen kann. Spectre konnte nun das von Estella ausgebaute Netz seiner Daten nutzten, um auf die Erfahrungen, die sie in der sexuellen Subkultur gemacht hatte, zuzugreifen, und um Xannuraths Spiel erfolgreich mitspielen zu können.

»Woher weißt du'n so Zeug?« erkundigte sich die Hexe. Spectre tippte sich an die Stirn. »Ich hab hier drinnen eine, die gern in Kleidern auf die Straße geht, aber ohne ihren Körper dafür zu transformieren.«

»Ach, eeeecht?« kam es erotisch-zynisch von Gott persönlich herüber gehaucht, »wie heißt die Kleine denn?«

»Estella.«

Als ob sie das nicht genau wüsste.

»Estella? Wie die aus den Abenteuergeschichten? Gott, wie süß! Ich liiiiebe eeees

Xan-Xan sprach einfach wie eine gottverdammte, böse Hexe aus jedem Märchenbuch! Warum bemerkte das denn nur keiner? Wie war das nur möglich? Spectre schüttelte sich den Kopf frei und hoffte, dass die Hexe von ihrem Austausch gelangweilt werden würde. Leider war dem nicht so.

Plurale Welt (Gesamtausgabe, wattpad-friendly)Where stories live. Discover now