44. Umzingelt

4 2 3
                                    


~Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇--|✧|--Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇Δ∇~


»Oooooooh, neeeeein«, fiepste sie innerlich, als sie sich dieser Tatsache schrecklich bewusst wurde. Und sie würden später noch zu den Boys gehen!

»Den Boys! Vielleicht hat Rory es ja ganz vergessen. Unmöglich war das jedenfalls nicht in uns-«

Bodum. Bodum. Estella hatte das Gefühl, ihre Eingänge würden sich allein bei dem bloßen Gedanken an die Boys schon öffnen. Dieser Puls brannte hart! Das würde Rory nicht vergessen - wo war die überhaupt? Estella trennte sich von ihrem Glas mit einem »Bis im nächsten Leben!« und begann die Menge nach Rory zu durchkämmen.

Es war wirklich genau so. Sie hatte das Gefühl mit ihren Armen einen riesigen, kammartigen Effekt auf die tanzenden Schatten auszuüben. Oh, ach, so, sie schob sich einfach nur durch. Schon gut, so machte man das! Das war okay so. Das war okay so. Da war Rory. Naja, vielleicht hatte sie es ja doch vergessen.

Rory hatte einen besonders buffen, aktiv sexuell lebenden Körper aufgestöbert, an dem sie nun rhythmisch ihr Gesäß abstrich. Immer wieder, und dazu wie gewohnt wackelte. Hmmm, Wackelpudding. Kurz wabbelte der ganze Club. Sie waren doch in einem Club? Wann sind sie da eigentlich rein?

»Stooopp!« beschwerte sich Estella, und es hörte endlich auf zu wabbeln.

Eine Weile lang stand sie nur so da und beobachtete Rorys Paarungstanz. Es war hypnotisierend. Ihr Partner war ein Panther. Jep, eindeutig ein muskelbepackter, schwarzer Panther. Sie fragte sich sofort, ob hier noch weitere muskelbepackte, schwarze Panther im Club anwesend waren.

Bodum. Bodum. Halt, die Boys! Die Boys waren ihre realistischste Chance heute Nacht. Sie würde Rory nicht einfach als einzige erlauben einen abzukriegen! Estella war es leid, nie ihren Spaß haben zu können und kurz blitzte ein düsteres Kostüm über ihren Körper hinweg. Sie ging ganz vorsichtig in Richtung der beiden Tanzenden. Sie war sich sicher sich am absoluten Rand der Wand entlang zu Rory vorzuarbeiten, aber eigentlich ging sie mittig auf sie zu. Manche Effekte waren wohl gleich.

Estella erstieg den Berg der Rory mit ihren schwerfälligen, viel zu breiten Greifern, worauf diese sich sofort freudig zu ihr umdrehte. »Stellaaaaaaaaaaaa!« machte sie.

»Stellaaaaaaaaaaaa!« Nochmal. Diesmal lauter.

Rory umarmte Estella und drückte sie seltsamerweise in die falsche Richtung zurück, weg vom schwarzen Panther. Estella sniefte. Rory hatte sie an die Wand gedrückt und vollführte nun ihren sinnlich aufgeladenen Balztanz auch an ihrem Körper. Oh, Gott, dieses Gefühl war so gut!

Aber sie musste raus da. Rory war ihr viel zu feminin und sie wollte eben wenn, dann einen richtigen Kerl! Estella schaffte es ihre Arme zwischen ihre weichen Stellen und Rorys bebenden Körper zu bewegen und rief mit allem, was sie noch hatte: »Die Boys! Die Boys!«

Bei Rory machte es Klick, sie ließ von Estellas Körper ab und posierte nun wie eine griechische Statue, die nachdachte.

»Du hast Recht! Die sind mehr!«

Das war zwar bis eben noch gar nicht Estellas Gedanke gewesen, aber sie fand es durchaus ganz angenehm, dass Rory ihren Hunger auf mehr auch in seiner femininen Ausgabe nicht verloren hatte.

Sie erkletterten die Steinstufen aus dem Bunker heraus und in einem bestimmten Winkel kam es Estella kurz so vor, als sei sie eben im Mittelalter gewesen, aber sie war auch schon wieder zurück, in dem Moment, in dem ihr diese Veränderung aufgefallen war. Estella wurde sofort überwältigt von der Szene auf der breiten, freien Innerbezirkszone, in der alle möglichen, komischen Gestalten unterwegs waren.

Plurale Welt (Gesamtausgabe, wattpad-friendly)Where stories live. Discover now