102. Liebe

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Shane hatte es gar nicht gepasst, dass Spectres Plan Phlatsch so stark mit einbezogen hatte. Shane hatte sich nicht vorstellen können, dass ein Plan, der auch nur in geringster Art und Weise auf Phlatschs Handlungen angewiesen war, funktionieren konnte, ohne, dass alle am Ende betrogen und verkauft worden waren.

Spectre hatte keine persönliche Fehde mit Phlatsch. Er hatte dieses seltsame Gebilde einfach nur studiert. Spectre war keineswegs entgangen, dass Phlatsch für ihr sonstiges Benehmen ein erstaunliches Talent für technische Gadgets besaßen. Ein wunderbarer Ort um im Netzwerk eines vor Minderwertigkeitskomplexen nur so triefenden Bewusstseins einen Anker zu werfen.

Spectres Plan war eigentlich sehr einfach gewesen: Flucht nach vorn. Sie waren im Besitz einer Information, mit der die Feindlichen nicht zu rechnen schienen, nämlich wie man zur Militärbasis Nova Drei gelangte, und, dass sich dort so etwas wie unbesiegbare Kampfmaschinen befanden.

Spectre selbst hätte so einen Quatsch ohne guten Beweis niemals geglaubt, aber die versammelten Bandenmitglieder schienen stark angeturnt gewesen zu sein von der Idee, dass es da draußen mächtigere Waffen für sie zu erobern gab, als sie es sich in ihren kühnsten Träumen nur hätten ausmalen können. Naja, eigentlich hatte Spectre schon ein wenig damit gerechnet. Es waren immerhin hauptsächlich alles Kashas.

Allerdings würden sie Zeit brauchen um die Basis einzunehmen, und, wenn Toas improvisierte Armee sie auf dem Weg dorthin zu schnell einholen sollte, dann würden sie überhaupt nicht erst die Chance erlangen eine dieser Waffen auch nur zu Gesicht zu bekommen. Schon so gab es eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die hier vorhandenen Streitkräfte nicht gut genug ausgebildet waren um das Ziel zu erreichen.

Allerdings hatte Spectre auch damit gerechnet, dass einige Wehrkräfte von der Basis zum Großeinsatz an der grauen Hölle bereits abgezogen worden waren. Außerdem neigten Leute dazu selbst bei einem abstrusen Plan mitzumachen, wenn alle anderen Alternativen richtig schlecht waren, und wenn diese eine merkwürdige Option sogar noch herausragende Belohnungen versprach.

Wie dem auch sei, sie mussten Zeit gewinnen. Sie konnten nicht einfach verschwinden, da eine zu ruhige, graue Hölle mit Sicherheit irgendwann Verdacht erregen würde. Daher sollten Phlatsch mehrere Gadgets bauen. Ein auditives, das hauptsächlich dazu gut sein sollte ab und zu menschliche Geräusche nachzuahmen, und eines, um einen Gegenangriff vorzutäuschen. Spectre hatte alle Minen aus allen Bandenlagern einsammeln lassen, die noch nicht scharf gemacht worden waren. Aus diesen Einzelteilen sollten Phlatsch die ultimative Mine basteln. Spectre hatte das entsprechend formuliert.

»Dieses ultimative, technologische Masterpiece darf nicht zu früh und nicht zu spät zünden. Es muss in der Lage sein eine ganze Armee vorzutäuschen, die zeitgleich mit dem Angriff der Ratskanzlerin loslegt. Es handelt sich sozusagen um die ultimative List, die ultimative Falle, die...«

»...Die ultimative Demütigung für die Ratskanzlerin«, hatten Phlatsch Spectres Ausführungen für diesen zu Ende geführt.

Spectre hatte hierauf eine zustimmende, halbe Verbeugung vorgenommen, während Phlatsch sich ihre Würste gerieben hatten. In Spectre gab es keinen Zweifel, dass Phlatsch ihre Arbeit richtliniengemäß ausführen würden. In der Tat war das eine Aufgabe, die in Phlatsch wieder Gefühle geweckt hatte, die sie schon sehr lange nicht mehr gefühlt hatten.

Selbst Kung Cha wurde sein eigener Trupp zugewiesen. Seine Aufgabe war es, was auch immer noch an Zivilbevölkerung in der grauen Hölle übriggeblieben war zu evakuieren, und an einen einigermaßen sicheren Ort zu verfrachten. Einige der, seiner Führung unterstandenen Bandenmitglieder waren stark irritiert von Kung Chas Führungsstil, der daraus bestanden hatte ein motivierendes Zitat nach dem anderen loszulassen, während er immer wieder sonderbare Posen einnahm, die mit der Ausführung der eigentlichen Mission in überhaupt keinem Zusammenhang gestanden hatten. Die zivile Bevölkerung der grauen Hölle, insbesondere die Kinder, schienen aber sehr wohl Gefallen an diesen Ticks gefunden zu haben, und so waren diese auch schnell dazu bereit gewesen den Aufforderungen der, ansonsten überwiegend grimmigen Kollektive zu folgen.

Plurale Welt (Gesamtausgabe, wattpad-friendly)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt