40. Xannurath

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»Also, Klaus ist einfach nur ziemlich langweilig. Aber er hat eben Geld, weißt du? Er fährt mich immer mit dem Auto überall hin und ich krieg dauernd diese neuen, schönen Saacheen!« flötete sie musikalisch, während sie, wie immer, gemeinsam auf dem Weg zur Schule waren, »Oh, das wirst du lieben! Einmal hat er mich echt zu Juniper gefahren!«

»Ernsthaft? Ist doch nicht wahr?«

Spectre war ehrlich erstaunt, dass so etwas risikofrei möglich war. Aber natürlich war es das, jetzt wo er es sich genauer bedachte.

»Ich hab ihm gesagt, ich würde mich dort bei so einem Eckcafé mit einer Freundin treffen wollen, zum Tratschen. Stattdessen bin ich, sobald der mit seiner Karre weg war hoch, um mich ordentlich rannehmen zu lassen!« plärrte sie schrill.

Estella fand es so mies, dass sie so viele gute Maskuline vom Markt abgezogen hatte. Immerhin dachten, während Chantees Glanzphase, fünf verschiedene Innenbewohner aus fünf verschiedenen Körpern, sie wären ihr einziger Partner.

Spectre bewunderte ihre Arbeit mit ihren gut ausgebauten, sozialen Netzwerken. Sie wusste vor allem immer, wie sie mit wem reden musste, um genau das zu bekommen, was sie wollte.

Jetzt könnte man natürlich erwarten, dass Spectre die Kategorie »ein guter Spectre zu sein« eventuell mit der Kategorie »ein böser Spectre zu sein« zusammenführen müsste, aber Spectre benutzte da seine eigenen Definitionen. Er hatte sich seine ganz eigene Definition von bösem Siber gemacht. Ein böses Silber war für ihn jemand, der ein genau so großes Datenvolumen wie ein objektiver Spectre-Typus angesammelt hatte, diesen aber absichtlich unmoralisch einsetzte, und dadurch als nichts anderes gelten könnte als als ein »böser Spectre«.

Xannurath hatte sich mittlerweile zur Königin der Kashas erhoben. Sie trug Sachen an ihrem Körper zur Schule, die nicht einmal Dark Stella in der sichersten Eckkneipe anziehen würde. Das gefiel den Kashas offenbar. Vielleicht musste Spectre diese Kategorie Mensch doch noch einmal aufteilen. Kasha war vor sexueller Manipulation völlig sicher, aber von diesen Typen hatte jeder offenbar die realistische Annahme, es würde bald zu einer Kopulierung zwischen ihnen und Xannuraths Körper kommen.

Tatsächlich verhielten sie sich ein wenig stark anhänglich für Menschen, die noch nicht...Halt! Warte! Konnte das sein? Natürlich! Xannurath benutzte dieselben Taktiken wie Chantee, nur unmoralisch! Das bedeutete, sie hatte nie wirklich Sex mit ihren Mitlernenden, täuschte es ihnen aber perfekt als eine zukünftige Option vor, während sie dann ihre Opfer abkommandierte sich für sie ins System einzuloggen und so zu tun, als wäre sie zur Schule erschienen, die ihr Hausaufgaben, teilweise sogar schon bereits gemachte Krankmeldungen und Lageberichte von der Schule übermittelten, und diese fast jeden zweiten Tag auf neuen Routengängen zu ihrer Behausung erledigten.

Gottverdammt, sie war gut. Warum war das nun unmoralisch, und Chantees fünf Parallelpartner nicht? Nun, Chantees Partner wussten nichts voneinander, und wurden oft bei einer Trennung von ihr mit ihrem ehrlich besten, musenhaftesten, bezaubernsten letzten Mal Sex in ihr neues Schicksal ohne sie entlassen.

Chantee belog sie aber auch nie direkt. Sie machte sich nur das allgemeine, maskuline Desinteresse an zu viel Rumgefrage strategisch zu Nutze. Wenn, dann war Chantees Verhalten einfach nur voller Tricks, Kniffe und Abkürzungen.

Xannuraths Verhalten war abgebrüht. Sie musste sich wohl denken, dass, wenn sie ihre Partnerwahl offen hielt, und somit keinem ihrer Anwärter irgendwelche Versprechungen machte, wäre sie trotzdem noch heiß und attraktiv genug für sie, damit diese, ihrer frustrierenden Situation ungeachtet, in einen von ihr, ach, so ungewollten Konkurrenzkampf untereinander einstiegen. Wahrscheinlich würde ein sexuell angetriebener Kasha auf denselben, dreckigen Trick reinfallen.

Plurale Welt (Gesamtausgabe, wattpad-friendly)Where stories live. Discover now