Season 4 Episode 28

90 4 0
                                    

»Keine Fehler. Kein zweiter Versuch. Die meisten von uns gehen an Orte, die sie kennen. Das heißt nicht, dass wir wissen, was uns erwartet. Seid vorsichtig. Achtet aufeinander. Das ist der Kampf unseres Lebens. Und wir werden gewinnen. Was es auch kostet. Viel Glück.« Was es auch kostet. »Ihr habt es gehört.« Tony schaute zu Bruce hinüber. »Hau in die Tasten, großer Grüner.«

»Tja, dann bis gleich«, sagte Natasha in ihrer üblichen selbstsicheren Art und warf Steve einen Blick zu. Er schenkte ihr ein Lächeln und Abigail hoffte das die beiden ihre Chance nutzen würden wenn Nat statt ihr zurückkam. Ihm war klar, dass sie unter ihrer tapferen Fassade dieselben Sorgen verbarg, die auch ihn plagten. Das war ihre Chance, ein halbes Universum voller Lebewesen zu retten. Keine kleine Aufgabe. Über den Avengers rutschten Metallplatten in eine neue Position und drehten sich immer schneller. Die Teams berührten die Steuerelemente ihrer Zeitreiseanzüge und ihre Helme wurden ausgefahren. Die Säulen der Platform strahlten in rotes Licht ab, während darin Energie pulsierte. Der Boden der runden Platform öffnete sich und der Quantentunnel darunter war aktiviert. Der Tunnel drehte sich, während die Avengers schrumpften und schließlich in der Quantenebene verschwanden.

Natasha und Abigail fanden sich nur einen Wimpern schlag später auf dem Planeten Morag im Jahr 2014 wieder und schauten sich um. Eine kleine echsenartige Kreatur kam näher an die beiden heran. Ein bisschen zu nahe für Nats Geschmack. Die Kreatur bleckte die Zähne, woraufhin sie mit einem schnellen Tritt da Tier durch die Luft beförderte. Ein Stück weiter kam der Orloni am Boden auf, stellte sich und knurrte Natasha an, bevor er weghüpfte. »Hey, könnt ihr mal schneller machen?«, fragte Abigail ungeduldig. Diese Viehischer waren ihr unheimlich eilig. »Leute, kommt«, fügte Natasha hinzu. »Hopp, hopp. Die Zeit läuft.«

Natasha ging zu Rhodey hinüber und umarmte ihn. Danach drehte sich Rhodey um und nahm auch die jüngere in den Arm. »Seid vorsichtig, okay?« Eigentlich neigte Natasha nicht zu Sentimentalität, aber heute war einiges anders. »Ja. Holt den Stein und kommt zurück. Baut keinen Mist.« Rhodey wusste, worauf es bei der Mission ankam. »Hey«, sagte Abi und sah Rhodey in die Augen. »Hey. Wir schaffen das«, erwiderte Rhodey.

»Ziehen wir es durch. « Sie neigte auch nicht gerade zu Small Talk. »Klar doch«, meinte Rhodey zu ihr. »Wir sehen uns«, versprach Abigail, auch wenn sie selbst genau wusste, das sie dieses Versprechen nicht halten konnte. »Passt gut aufeinander auf«, wies Rhodey sie an. Er war nicht besonders gut darin, sich zu verabschieden, aber unter diesen Umständen fiel es ihm besonders schwer. Rhodey fragte sich, ob sie bei ihren Missionen
Erfolg haben würden; und wenn ja, ob er Novanoff oder Natasha je wiedersehen würde. Er beobachtete, wie Natasha und ihre kleine die Rampe der Milano wieder hinaufgingen, während er mit Nebula zurückblieb, damit sie ihren Teil des Plans ausführen konnten. Die Luke der Milano wurde geschlossen und der hintere Antrieb aktiviert. Das Schiff hob ab, schwebte noch einen Moment über dem Boden und entfernte sich dann vom Planeten.

Ohne die anderen war es abgesehen von den normalen Schiffsgeräuschen ziemlich ruhig auf dem Flugdeck der Milano. Abigail und Natasha saßen auf den beiden Pilotensitzen und blickten durch das Fester zu den leuchtenden Farben hinaus, die an ihnen vorbeisausten. Aber vor Abigails inneren Auge ging sie immer wieder das durch, was sie erwarten würde. »Wir haben es weit gebracht seit unserem kennenlernen«, stellte Abigail fest und versuchte dabei nicht zu wehmütig zu klingen. Natasha sah zu ihr herüber und sie mussten beide lachen.

Als der lilafarbene Planet vor ihnen auftauchte konnte Abigail erleichtert aufatmen. Alles sah genau so aus wie in ihrer Vision. »Wow«, murmelte sie. »Unter anderen Umständen wäre das absolut umwerfend.« Berge ragten in der Ferne auf und riesige blubbernde Seen ware überall zu schen. Schnee fiel vom dunklem Himmel herab. Im Großen und Ganzen sah es hier ziemlich ruhig aus.

»Ich wette, der Waschbär muss nicht auf einen Berg kraxeln«, beschwerte sich Natasha als sie fast oben angekommen waren. »Also, eigentlich ist er gar kein Waschbär.« Abigail vermutete, dass Rocket die Beschreibung nicht gut finden würde auch wenn sie das süßen Stofftier ähnliche wessen nie wieder sehen würde. »Völlig egal«, tat Natasha ihre Worte ab. »Er frisst
Abfälle.« Ihre Unterhaltung wurde unverhofft von einer unheimlichen Stimme unterbrochen. »Willkommen.« Abigail wusste bereits wer sie erwartete und machte sich deshalb nicht einmal die Mühen ihre Waffe zu ziehen. Im Notfall hätte sie immer noch ihre Kräfte. Natasha dennoch wirbelte herum und hatte bereits ihre Pistole in der Hand. Die Gestalt in einem dunklen Umhang, deren Gesicht nicht zu erkennen war, schwebte vor ihnen. »Natasha. Tochter von Ivan. Abigail. Tochter von Igor«, sprach der verhüllte Fremde sie an. Vorsichtig trat Natasha näher und behielt die Waffen kampfbereit in der Hand. »Wer bist du?«, fragte Natasha misstrauisch. Die Stimme der schwebenden Gestalt war leise und völlig emotionslos. »Brachtet mich als Führer für euch und alle, die den Seelenstein suchen.« Natasha richtete die Waffe weiterhin auf den Fremden. Sie traute niemandem.

»Oh, gut«, erwiderte sie
gelassen, obwohl sie sich ganz und gar nicht so fühlte. »Sag uns, wo er ist, und du bist uns wieder los.« Als sie aus dem Schatten traten, konnten auch den roten Schädel erkennen, der sich unter der Kapuze verbarg. »Oh Liebchen«, murmelte die Gestalt unheilvoll. »Wenn es doch nur so einfach wäre.«

The closest thing to a daughterWhere stories live. Discover now