Season 1 Episode 16

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Es dauerte einige Zeit bis Abigail endlich ihren ersten Klassenraum gefunden hatte. Sechs Minuten nach Stunden Beginn, klopfte sie an der Tür und die Lehrerin bat sie herein. »Ok Klasse, wir haben heute einen neuen Schüler bei uns. Abigail, warum nimmst du nicht einen Platz neben Danny.« Heil froh sich nicht vor der gesamten Klasse vorstellen zu müssen, bahnte sie sich den Weg in die Mitte des Raumes vor. Danny war ein großer Blonder Junge mit Smaragdgrünen Augen und lächelte ihr herzlich zu. »Sicher,« antwortete sie und ließ sich auf den Platz neben ihm nieder. »Ähm - hey ich bin Danny ... Dinsono,« stotterte der blonde etwas nervös und spielte mit seinem Kugelschreiber. »Freut mich, dich kennenzulernen, Dinsono,« lächelte sie ihm ebenfalls freundlich zu bevor sie ihre Aufmerksamkeit auf den Unterricht lenkte. Immerhin wollte sie zumindest versuchen wenigstens einmal auf Natasha zu hören. Es dauerte nicht lange da bemerkte Abigail schnell, das sie kein Wort von dem Geplapper der Lehrerin verstand. Eigentlich war sie bis zum Schluss Klassenbeste gewesen aber dort wurden eben auch ganz andere Praktiken durchgeführt. Gelangweilt schnappte sie sich ein Blatt Papier aus ihrem Block und baute einem Papierflieger. Glücklich mit ihrem Kunstwerk warf sie es. Erstaunlicherweise flog es gut, zu gut. Es traf ein braunhaariges Mädchen mit genauso Schoko braunen Augen am Hinterkopf. Sauer drehte sie sich schnell zu ihr um, was ihre leichten Wellen zum fliegen brachten. »Achtung, neues Mädchen!« schrie sie Abigail sauer an und schmiss den Papierflieger zurück in ihre Richtung. Dieser verfehlte allerdings sein Ziel und landete stattdessen neben ihren Füßen. »Wenn dein Kopf nicht so groß wäre, hätte er vielleicht nicht...« lachte sie gehässig aber die Lehrerin unterbrach ihren streitlustigen Konter. »Abigail! Sei still.«

»Willst du mich verarschen?« nuschelte sie leise mehr zu sich als zu irgendjemand andrem. Nur Danny hatte etwas bemerkt und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Abigail lehnte sich in ihrem Stuhl zurück und versuchte wenigstens die letzten paar Minuten des Unterrichtes noch etwas zu verstehen. Als sie die Klingel endlich erlöste stürmten alle aus dem Raum um pünktlich in ihre Nächte Klasse zu kommen. Nur Abigail blieb unwissend zurück unsicher wem sie folgen könnte, da jeder einen anderen Stundenplan zu haben schien. Planlos lief sie also wieder zu spät durch die verlassenden Gänge. Nun ja sie waren nicht ganz verlassen. Eine Hand griff nach ihrem Hoodie und zog sie kräftig zurück. »Was zur Hölle,« schrie die rothaarige erschrocken auf und machte sich innerlich schon auf einen Kampf bereit. »Ich werde die Scheiße aus dir rausprügeln,« drohte das braunhaarige Mädchen von vorhin, von welchem sie nicht mal den Namen kannte. Nervös lachte Abi auf: »Kein Grund zur Gewalt.« Sie hatte keine Angst vor ihr und ihrer ebenfalls braunhaarigen Freundin. Sie hatte Angst vor sich. Vor ihren Kräften und noch viel mehr vor dem was passieren könnte, wenn sie sich nicht unter Kontrolle hatte. Also versuchte sie so schnell wie es nur ging von ihnen weg zu kommen. Aber vergebens. Das erste Mädchen zog sie zurück und begann sie zu schlagen was Abigail natürlich nicht einfach so zulassen konnte. Sie stieß sie von sich herunter und versuchte sich selbst zu beruhigen. Doch es war zu spät. Ungewollt stiegen aus ihren Händen Flammen hervor, welche sich unaufhörlich über ihre gesamten Arme ausbreiteten. Es gab einen Funken, welcher direkt in dem Gesicht des angreifenden Mädchens landete. So schnell das Feuer erschienen war so schnell war es auch wieder erloschen und Abigail sank kraftlos auf die Knie. Es kostete alle ihre Kraft dafür zu sorgen, dass ‚nur' ein Funken das Mädchen erwischt hatte. Passiert waren nämlich schon viel schlimmere Dinge. Das getroffene Mädchen war ebenfalls zu Boden gegangen und hielt sich ihre Nase. Zum Glück sah es nicht wie eine Verbrennung aus sondern eher als hätte sie einen Schlag auf die Nase kassiert. Besser so. Wie sollte sie auch eine Verbrennung erklären? Beide Mädchen sahen Abigail geschockt und angsterfüllt an und wichen einige Schritte von ihr zurück. »Monster!« schrie das nicht getroffene Mädchen, während sie ihrer verletzten Freundin auf die Beine half. Um diese grausame Situation noch schlimmer zu machen trat die Lehrerin aus der letzten Stunde zu ihnen auf den Gang. Sauer zog sie Abigail auf die Füße und schrie ihr schon fast ins Gesicht: »Komm mit mir ins Büro des Direktors, sofort, Abigail.« Beim davon gehen wischte sie sich das Blut von der Nase und lächelte siegessicher den beiden Mädchen zu. So schnell würden sie, sie nicht mehr belästigen. Auch wenn sie nun wahrscheinlich gewaltig Ärger bekommen würde dafür die beiden von sich fern zu wissen war es definitiv wert gewesen. Beim davon gehen entdeckte Abigail Danny welcher alles mit angesehen hatte und ein leises: »Woah...« flüsterte.

The closest thing to a daughterWhere stories live. Discover now