Season 1 Episode 29

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Noch bis spät in den Nachmittag hinein schlief Abigail ohne einen einzigen Albtraum seelenruhig durch. Was einerseits ein Wunder aber auch auf der anderen keine Überraschung war. Immerhin war selten eine Nacht bei ihr ohne Albtraum und durchschlafen war quasi ein Fremdwort. Aber gestern war es auch sechs Uhr morgens gewesen, als sie endlich auf der Couch eingeschlafen war. Aber ihre Ruhe, sollte schon sehr bald gestöhnt werden, denn Natasha betrat in einem schwarzen Tanktop gekleidet in den Raum um sie zu wecken. Sie war bereits mitten in den Party Vorbereitungen, denn auch wenn sie Tonys Idee mindestens genauso schlecht fand, wusste sie, dass Diskussionen nur Zeitverschwendung waren. »Komm, Abigail, steh auf, die Party beginnt in 30 Minuten,« flüsterte sie ruhig und schüttelte die kleine leicht an der Schulter wach. Zwischen diesem aufwecken und dem letzten lagen bestimmt vier Galaxien und zeigte wie sehr sich die Beziehung der beiden verbessert hatten. Allerdings hatte sich Abigails wenig begeisterte Reaktion kein wenig verändert. Sie seufzte auf und zog mal wieder ihre Decke über den Kopf um einfach wieder weiter schlafen zu können. »Neeein! Ich bin müde,« jammerte sie beim Gedanken an die anstehende Party. Sie war zwar noch nie auf Tonys Feiern gewesen - geschweige den überhaupt auf einer, aber sie konnte sich bei seinem Charakter nur zu gut vorstellen wie übertrieben die Party sein würde. Beim Gedanken an ihren letzten Versuch die kleine zu wecken lachte Nat und zog ihr wie damals die Decke vom Kopf. »Natürlich bist du das... Du hast den ganzen Tag nur geschlafen,« meinte sie ironisch aber immer noch auf einer liebevollen Art. »Gut, dass wir uns einig sind,« konterte sie wohl wissend, wie es gemeint war und hob mit geschlossenen Augen ihren Daumen nach oben. »Und du trägst keinen Kapuzenpulli und keine Jeans,« ermahnte sie lachend über Abis Gestik und warf ein Kissen in ihre Richtung um sie nun endlich aus den Federn zu bekommen. »Was?!« rief sie gespielt schockiert und saß auf einmal Kerzen gerade auf der Couch. Dem Kissen folgte ein kurzes schwarzes Kleid mit Spagettiträgern, welches direkt auf ihren roten Wuschelkopf landete. »Komm schon, beeil dich und zieh dich um.«

»Aber...«
»Kein Aber, du trägst es.«
»...gut.«

Widerwillig verschwand Abigail im Bad und schlüpfte erstmal unter die Dusche. Da die Party tatsächlich schon in fünfundzwanzig Minuten starten sollte musste sie sich also beeilen und zog schnell das Kleid über und machte sich leichte Wellen. Der Geruch von Alkohol und die laute Melodie von Payphone schlug ihr ins Gesicht, als sie in den Saal voller Unbekannter Gäste trat. Überfordert von den ganzen Personen eng aneinander gedrängt, bahnte sie sich den Weg entlang um Ausschau nach Natasha zu halten - oder zumindest nach irgendeinem bekannten Gesicht. Finden, tat sie, sie dann schlussendlich selbstverständlich an der Baar und sie war heil froh sie zusehen. »Na, Abigail, gefällt dir die Party?« wurde sie von eben dieser begrüßt, als sie sich auf den Barhocker fallen ließ. Augenscheinlich war Nat freiwillig- oder vielleicht auch von Tony gezwungenermaßen als Baarchefin eingesprungen, denn sie stand hinter der Theke gelehnt mit einem Drink zwischen den Fingern. »Ich meine... ich bin gerade erst angekommen, aber sicher,« gab sie nicht ganz selbst davon überzeugt als Antwort und studierte gerade die Karte mit den alkoholischen Getränken, als Tasha ihr auch diese Hoffnung nah, den Abend besser überstehen zu können. »Übrigens, heute Abend wird nicht getrunken.« Damit fischte Natasha die Karte aus Abigails Fingern und legte sie außerhalb ihrer Reichweite hinter die Theke. »Wirklich Nat? Das ist lahm,« maulte sie spöttisch und überkreuzte die Arme. »Ich meine es ernst, Abigail, du bist erst siebzehn.«

»Ja, nun -« Sie wollte gerade einen Vortrag anfangen, dass Natasha mit ihrem trink verhalten da nicht gerade das beste Beispiel war, da kam auf ein Mal Danny auf die beiden Frauen zu. »Hallo Abigail,« begrüßte er sie mit großen Augen, während er sie von oben bis unten musterte. Das Kleid war ihr zwar etwas zu groß, da sie kleiner war als Nat und das Kleid natürlich eigentlich ihr gehört. Aber das ließ sie nicht weniger gut aussehen. »Oh hey Dinsono,« begrüßte sie ihn ebenfalls und lächelte ihm zu. »Ich hätte nicht erwartet, dich hier zu sehen,« meinte er ehrlich und sprach damit auch Abigails Gedanken aus. Was hatte er hier verloren? Nicht das sie ihn nicht mochte, nein aber verwirrt war sie über seine Gegenwart trotzdem. »Oh ja, ich stecke voller Überraschungen,« zwinkerte sie ihm zu, eine Variante welche sie von Natasha angeschaut hatte um Jungs nervös zumachen. Und es funktionierte sogar besser als von ihr ursprünglich erwartet. »Ich muss jemanden finden, aber wir sprechen uns später,« stotterte er unbeholfen und verschwand zugleich in der Menge. Bei Natashas grinsen wurde ihr klar, was gleich kommen würde aber sie würgte sie sofort ab: »Sagen es nicht.«

»Ich ship es.«
»Nat!«

The closest thing to a daughterWhere stories live. Discover now