Season 4 Episode 23

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Schon vor einiger Zeit war Abigail neugierig geworden. Mit was hatte der Red Room ihre Kräfte erzeugt und wie weit könnte sie mit ihnen noch gehen? Diese Fragen ließen sie immer tiefer in die Abgründe der Magie fallen und sie stolperte über ein dunkles Buch. Das es sich hierbei um das Darkhold handelte wusste die kleine Widow zu diesem Moment an noch nicht. Was sie wusste war, dass sie mit Hilfe dieses Buches herausfinden konnte was auf Vormir geschehen würde. Sie musste nur lernen sich auf die Anweisungen im Buch zu konzentrieren. Im Schneidersitz saß sie in einem modrigen verlassenen Keller am Ende der Stadt. Um sie herum wucherten nur so die Pflanzen aber das störte die rothaarige nicht, schließlich war sie nicht das erste mal hier. Ein bitzeln durchzog den Raum und nun konnte sie ganz genau Natasha vor sich sehen. Mit Clint stand sie am Ende einer Klippe und blickte auf den fast nicht mehr zu erkennenden Abgrund. Eine schwebende Gestalt samt roter Haut flog neben ihnen und verkündete die Nachricht: »Um den Stein zu gewinnen, musst du verlieren, was du liebst. Es ist ein immer währender Tausch.«

»Wie geht's den so?«, fragte Clint leise lachend. »Herrgott. Vielleicht denkt er sich den Scheiß bloß aus.« Clint ging hinter Natasha auf und ab. »Nein, das glaube ich nicht.« Die schattenhafte Gestalt schwebte hinter ihnen, mischte sich aber nicht ein, sondern sah nur zu. »Warum? Weil er weiß, wie dein Daddy heißt?« Clint spielte den Harten und versuchte es mit Spott. »Ich wusste es nicht«, erwiderte sie staunend. »Thanos kam mit dem Stein zurück. Ohne seine Tochter. Das ist kein Zufall.«

»Ja«, bestätigte Clint nickend. Natasha stand auf, ging zu Clint und sah ihm in die Augen. »Wenn wir den Stein nicht kriegen, bleiben Milliarden Menschen tot.« Das war inakzeptabel, wenn es sich durch einen im Vergleich her geringen Preis verhindern ließ. »Ja. Ich denke, wir wissen beide, wer es sein wird.« Er hatte sich entschieden. »Ja, das glaube ich auch.« Er nahm Natashas Hand und sie legte ihre andere Hand auf seine. »Jetzt kriege ich den Eindruck, wir meinen verschiedene Personen, Natasha.« Clint war plötzlich besorgt. »In den letzten fünf lahren habe ich nur ein Ziel verfolgt«, gestand Natasha dem Mann, der sie besser kannte als die meisten andere, mit erstickter Stimme. »Ich wollte hierher. Es ging immer nur darum, alle zurückholen.«

»Versuchst du jetzt hier, die Heldin zu spielen?« Er wollte sie trösten, wusste jedoch auch, dass sie das nicht zulassen würde. »Was, denkst du etwa, ich will das tun? Ich versuche, dir das Leben zu retten, du Idiot«, fuhr Natasha ihn gereizt, aber auch gerührt an. »Ja, das will ich aber gar nicht. Und jetzt?«, entgegnete Clint. »Natasha, du weißt, was ich getan habe. Du weißt, was aus mir geworden ist.« Sie hatten sich beide mehr als genug zuschulden kommen lassen, aber seine Sünden lagen noch nicht so weit zurück wie ihre. »Ich beurteile Menschen nicht nach ihren größten Fehlern.« Sie vergab ihm, auch wenn er es selbst nicht tun konnte. »Vielleicht solltest du das.« Ohne sie konnte er nichts anderes tun als töten. »Hast du auch nicht getan.« Sie wollte ihm zu verstehen geben, dass sie nie vergessen würde, was er für sie getan hatte, und dass sie es ihm niemals vergelten konnte. »Du bist eine echte Nervensäge, weißt du das? « Was manch einer als Beleidigung aufgefasst hätte, war in diesem Fall durchaus liebevoll gemeint. »Okay.« Clint holte tief Luft. Sie sahen einander eine gefühlte Ewigkeit in die Augen. »Du hast gewonnen«. Aber trat ihr die Beine weg. Natashas Füße flogen in die Luft und sie verlor das Gleichgewicht. Clint half nach, indem er sie zu Boden schleuderte. Er drückte Natasha an der Schulter nach unten und hielt sie so fest. »Sag meiner Familie, ich liebe sie«, sagte er. Doch er hatte nicht damit gerechnet, dass Natasha mit der Faust nach seinem Ellbogen schlagen und seinen Arm zur Seite drücken würde. Clint musste sie loslassen und geriet ins Rutschen. Natasha legte ihm die Arme um den Hals und schleuderte ihn zu Boden. Rasch sprang sie auf, streckte den Arm aus und feuerte den Elektroschockreif an ihrem Handgelenk ab. »Sag es ihnen selbst!«, erwiderte sie. Ein winziges Geschoss traf Clint an der Brust und elektrostatische Energie pulsierte durch seine Körper. Er verlor die Kontrolle über seine Muskeln und zuckte am ganzen Leib. Natasha warf noch einen letzten Blick über den Rand und lief los, Clint spürte, wie das Zucken seiner Muskeln nachließ, und es gelang ihm, das winzige Geschoss von seiner Brust zu wischen. Er griff in seinen Köcher, zog einen Pfeil heraus und schoss in vor Natasha in den Boden. Dadurch wurde eine kleine Explosion ausgelöst - nichts Gewaltiges, aber sie reichte aus, um Natasha von den Beinen zu hole, bevor sie den Rand des Turms erreichen konnte. Clint schleuderte seinen Bogen beiseite und rannte los. Er sprang hoch in die Luft und über den Rand. Aber Natasha war direkt hinter ihm. Sie packte Clint und gemeinsam stürzten sie nach unten. Im Fallen befestigte Natasha das Ende eines Seils an Clints Gürtel und feuerte den Greifhaken nach oben.

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