Season 1 Episode 3

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Ein paar Stunden später waren sie alle wieder im Wohnzimmer versammelt und unterhielten sich angeregt über den gerüchteweise verzauberten Clint Barton, Loki und den Tesserakt, als Abigail den Raum betrat. Es herrschte eine plötzlich aufgetretene Stille, die sie dazu veranlasste, vor ihnen stehen zu bleiben und alle vier fragend zu mustern. Soviel zu dem Thema, dass sie nun „Mitglied" in ihrem Team war, in welchem sie gar nicht sein wollte. Erzählen wollten sie ihr aber nicht was ihre ach so wichtige Mission doch war.

»Wie heißt du eigentlich, Kleine?«, stellte Tony die Frage, die eigentlich längst überfällig war und schon lange vorher beantwortet hätte werden sollen. Nicht gerade erpicht darauf, zu antworten, drehte sie sich um, bereit einfach wieder aus dem Raum zu verschwinden. Allerdings erblickte sie erneut jemanden, der hinter ihr stand. Diesmal war es Steve, der aufgestanden war, um sie am Weglaufen zu hindern. Trotz der kurzen Zeit, hatten sie sie schon viel zu gut durchschaut, was ihr gar nicht gefiel. Ihr war es lieber für alle ein geschlossenes unlesbares Buch zu sein. Und normalerweise war das noch nie ein Problem für sie gewesen. Niemand schaffte es ihre wahren Gedanken und Taten zu durchschauen.

»Abigail«, antwortete sie schlicht und blieb an Ort und Stelle stehen. Ihren Nachnamen würde sie jedoch erstmal für sich behalten. Das ging sie alle sowieso nichts an.

»Abigail und weiter?« beharrte Tony Stark allerdings weiter und schaute sie durchdringend an.

»Ist dies von Bedeutung?« gab sie eine schnippische Antwort zurück und verschränkte die Arme vor ihrer Brust während sie genervt das Gesicht verzog.

»Natürlich ist es das.«

Abigail schnaubte, vertrete die Augen aber öffnete den Mund schließlich: »Nolan.« Er war sowieso unmöglich, dass sie diesen Nachnamen kannten. Er war nichts besonderes. Sie war nicht die Tochter einer reichen Mutter und sie war auch nicht die Tochter eines Bösewichten. Sie war nichts. Einfach nur Abigail. Daher bedeutete ihr Nachname auch absolut rein gar nichts.

»Wie alt bist du?«, fragte Bruce Banner, der bisher kaum ein Wort mit ihr gewechselt hatte und dadurch in ihrem Ranking eigentlich weit oben gewesen war. Dies änderte sich nun, da auch er augenscheinlich begann fragen zu stellen. Allerdings lag sie richtig mit der Annahme, dass ihnen ihr Nachname unbekannt war. Besser so. Das was man kennen könnte war nichts, worauf sie Stolz wäre.

»Siebzehn«, gab sie eine weitere kurz angebundene Antwort. Für was war das alles von Belangen? Sie fragte schließlich auch nicht nach, wie alt sie alle waren.

»Wo sind deine Eltern?«, eine weitere Frage des Wissenschaftlers. Und dann ausgerecht so eine prekäre. Darauf würde sie sicherlich nicht antworten. Zudem wusste sie nicht einmal die Antwort darauf.

»Ich wüsste nicht, was euch das angeht«, sagte sie frech und machte ihre Abneigung deutlich. »Aber keine Sorge sie suchen mich nicht, daher wäre ich euch sehr verbunden nichts zu unternehmen sie zu suchen.«

»Woher wissen wir, ob wir dir vertrauen können?« fragte Black Widow misstrauisch und erinnerte Abigail damit an ihre verhasste Vergangenheit.

»Wisst ihr nicht. Aber es ist die Wahrheit. Sie haben mich vor zwölf Jahren verkauft, also glaube ich kaum, dass sie mich nach all den Jahren zurück wollen.« Plötzlich wurde es still im Raum und selbst Natasha schaute betrübt zu Boden. Sie hatte nicht geahnt, dass die kleine ebenfalls so eine schwierige Vergangenheit hatte. Keiner wusste mehr was er sagen sollte, sie wussten nur, dass sie dieses Thema wohl erst einmal nicht wieder ansprechen würden.

»Was kannst du?«, fragte derjenige, hinter ihr, interessiert nach einigen Minuten um die unangenehme Stille zu durchbrechen. Da sie wusste, dass keiner von ihnen ruhen würde, bevor sie nicht die Wahrheit über sie kannten, atmete sie aus.

Grinsend beantwortete Abigail also seine Frage: »Ich werde es dir zeigen.« Sie schloss ihre Augen und ihre Hand fest zusammen und als sie das nächste Mal ihre Hände öffnete, stiegen Flammen darin auf und ihre normalerweise blauen Pupillen wurden feuerrot. Alle Anwesenden im Raum waren erstaunt, aber Abigail war noch nicht fertig mit ihrer Vorstellung. Sie schaute zu Natasha hinüber und schoss einen Feuerball knapp an ihrem Kopf vorbei, der in die Wand hinter ihr einschlug.

Natürlich war es nicht ihre Absicht gewesen, sie zu treffen, sie wollte sie nur ein wenig erschrecken, da sie von allen anwesenden etwas dunkles mit ihr verband. Steve grinste beeindruckt, während Tony sich Sorgen um seine schöne zerstörte Wand machte. Romanoff stand auf und ging auf die Kleine zu.

»Das wirst du bereuen«, drohte sie, als sie beide ganz nah beieinander standen. Die jüngere war nur wenige Zentimeter kleiner wie Natasha, was nicht gerade half. Da Abigail die Drohungen nicht allzu ernst nahm, begann sie zu lachen und sagte dümmlich: »Ich glaube nicht, dass ich das tun werde.«

»Ich würde anfangen zu rennen, Kid«, warnte Tony die Kleine, doch für sie kam bereits jede Hilfe zu spät. Natasha packte ihre Hand, drückte sie nach unten und schlang ihre Beine um ihren Hals, so dass sie beide zu Boden gingen. Immer noch auf dem Boden liegend, stöhnte Abigail vor Schmerz auf.

»Aua, macht es dir was aus von mir runter zu gehen?«, fragte sie vielleicht ein wenig zu aufgesetzt freundlich. Tasha stand auf und stellte sich über sie.

»Lerne, wo dein Platz ist, Kind«, mahnte sie streng und verschwand wütend aus dem Zimmer. Ein wenig verwundert darüber, dass ihr ihre Aktion tatsächlich ein wenig leid tat, rappelte sich Abigail auf die Füße auf. Dies war definitiv kein guter Start gewesen, aber sie konnte ihre Abneigung gegen die ehemalige Red Room Agentin nicht abstellen. Vielleicht wegen ihrer Vergangenheit oder vielleicht wegen allem, was der rote Raum verkörperte.

The closest thing to a daughterDär berättelser lever. Upptäck nu