Season 2 Episode 29

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»Abigail... ich muss mit dir reden,« begann Steve und eine Falte zog sich über seine Stirn. »Ja, was gibt's, Mr. Rogers?« empfing sie ihm und versuchte erfolglos ihm ein Lächeln zu entlocken. »Ich mache nur Spaß. Was ist los?«

»Es ist etwas passiert, dass den Staat auf dich aufmerksam gemacht hat.« Seine Worte halten durch den Raum und ließen Abigail erstarren. Sollte sie nach all den Jahren, tatsächlich noch die Vergangenheit einholen? »Ein gewisser Thaddeus Ross wartet im Esszimmer auf dich.« Gefolgt von Wanda und Steve ging sie anfangs ohne Angst zum besagtem Esszimmer, nur um von grauen glatt gegelten Haaren und streng dreinblickenden blaugrauen Augen willkommen zu heißen. »Ich bin Sekretär Ross und ich müsste mit Ihnen über ein paar ernste Probleme reden,« begann er harsch und schüttelte grob ihre zärtliche Hand. »Uns ist zu Ohren gekommen, dass du über unschätzbare Kräfte besitzt, diese aber nicht ansatzweise zu kontrollieren weißt.« Abigail vertrete die Augen, er übertrieb maßlos. »Aus Sicherheit des Landes aber auch ihrer selbst, ist es meine Aufgabe sie mit mir zu nehmen.« Bei seinen Worten versteiften sich Steves Knochen neben ihr. »Oh Gott, Ross. So sehen Sie das? Das ist Internierung. Sie ist noch ein Kind,« schrie er aufgebracht und schob sich schützend vor Abigail. »Verschonen Sie mich! Ich tue nur das, was nötig ist. Um schlimmeres zu vermeiden.« Die weitere Diskussion der beiden Erwachsenen Männern, zogen nur schwammig vor ihren Augen vorbei, während sie sich ihre Zukunft bereits zum zweiten Mal ohne Natasha vorstellte. Warum war sie genau in diesem Augenblick nicht hier um sie zu beschützen? Oder würde sie sie erneut gehen lassen? Nein würde sie dieses Mal sicher nicht. Eine grobe Hand riss sie aus ihren Gedanken und zog sie zu sich heran. Steve schaute mit traurigen Augen dabei zu, wie Ross sie unsanft zu Tür schob. »Ich bringe Natasha zurück und gemeinsam holen wir dich da raus, versprochen,« rief Steve bis sie aus der Tür verschwunden waren. Abigail machte sich nicht einmal die Mühe an seine Worte zu glauben und ihre ganze Hoffnung auf sie zu setzen. Leider war sie versprechen aus Verzweiflung schon gewohnt um noch darauf rein zu fallen. Menschen tendierten dazu in aussichtslosen Situationen unmögliche Versprechen zu geben. So war es leider.

Erneut sah sie, wie ihre aufgebaute Welt vor ihren Augen in Scherben zersprang, mit einem lauten tosen unterging und vor ihr in die dunklen Tiefen eines Loches gerissen wurde. Aber noch schlimmer, war das dieses Mal Natasha nicht an ihrer Seite war und ihre letzte Unterhaltung mit ihr nicht besonders gut geendet hatte. Dieses Mal war sie nicht da um ihr versprechen sie für immer zu beschützen, zu erfüllen. Niemand war da, der sie retten könnte. Nat war weg, Tony war weg und Steve und Wanda hatten sie gehen lassen und mit einem leeren Versprechen abgespeist. Und es machte sie verrückt, dass es im Leben nur alles oder nichts gab. Wenn das Leben erst einmal begonnen hatte, so richtig kaputt zu gehen, dann würde es damit auch so schnell nicht mehr stoppen. Wenn es dies überhaupt tat. Vielleicht gab es immer mal wieder gute Phasen, nur aus dem Grund um einen noch weiter in die Tiefen zu reißen.  Sie brauchte jemanden um sie zu heilen, aber diese Person suchte nach dem Phantom ihrer ausgemalten Verdammnis, während vor ihren Füßen ihr ganzes verdientes Glück lag. Nur war sie zu selbstlos um dies zu erkennen, nur ansatzweise zu verstehen das sie dieses Leben verdiente, welches sie sich so oft vor Malte.

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