Season 2 Episode 2

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Abigail lag wenig später wieder in ihrem Bett und starrte gegen die Decke. Laut Natasha, hatte niemand irgendetwas an diesem Raum verändert und selbst Tony, von welchem sie es am meisten erwartet hatte, hatte keine Anstalten gemacht den Raum anderweitig zu nutzen. Natasha kam zu ihr und beobachtete sie von dem Türrahmen aus. »Bist du froh, wieder in deinem Zimmer zu sein?« Abigail seufzte und richtete sich in ihrem Bett auf. »Ich denke,« nuschelte sie dann und Natasha setzte sich neben sie aufs Bett. »Du weißt schon... Tony ist ziemlich sauer, weil du seine Party abgelehnt hast. Wahrscheinlich wird er sie aber trotzdem schmeißen, wir kennen ihn ja.« Abi zuckte mit den Achseln und schaute zu Boden. »Nun ja,« nuschelte sie nur und Nats Versuch die Stimmung etwas aufzulockern, ging gewaltig schief. »Geht es dir gut?« fragte sie besorgt und legte eine Hand auf ihre Schulter. »Mir geht's gut...« antwortete sie nur und streifte ihre aufgelegte Hand weg. Nun war es an Nat zu seufzen. Drei Jahre waren beide nun älter, aber trotzdem konnte Abigail immer noch nicht ehrlich zu ihr sein. Und diese Tatsache traf sie mehr, als sie es damals tat. »Bitte... rede mit mir.« Abigail stand auf und atmete hörbar aus. »Was zum Teufel soll ich denn sagen? Hm?« rief sie in einem erhebenden Ton und gestikulierte mit ihren Händen umher, um Natasha ihre Situation klar zu machen. Ja sie war froh zurück zusein, ja sie hatte Nat vermisst, sehr so gar. Aber sie konnte ihr trotzdem noch nicht gleich wieder so vertrauen wie sie es vor drei Jahren getan hatte. »Abigail... Ich...«

»Du hast mich verlassen! Du hast mich allein gelassen, du hast mich weggeschickt! Wie konntest du das tun?!« schrie sie aufgebracht und Tränen rannen über ihre Wangen in Strömen. »Abigail... komm her,« flüsterte Natasha um sie zu beruhigen und stand auf. Vorsichtig zog sie die kleine in eine Umarmung um ihr zu zeigen, dass sie immer noch für sie da war und es auch immer sein würde. Es war ihr ein Rätsel, warum sie sich so wertlos fühlte wenn sie doch allein schon die ganzen Avengers hatte, welche für sie da waren. Aber wer war sie um das beurteilen zu können, immerhin war sie diejenige, welche alles dafür tun würde ihre Vergangenheit wieder gut zu machen. Immer noch sauer, versuchte sie sich aus ihrem Griff zu befreien. Sie wollte schreien und allein sein, aber Nat ließ sie nicht los. »Es tut mir so... leid, Abigail...« Immer noch in der Umarmung gefangen, sank Abigail auf die Knie und fing an zu schluchzen. Alle ihre Wände, welche sie über die letzten drei Jahre aufgebaut hatte, türmten sich auf und vielen in sich zusammen. Alle zurückgehalten Emotionen stürzten auf sie ein und übermannten sie, mit einem Schlag war die Wut vergessen und machte dem Schmerz Platz. »Ich bin nur so... müde, ich konnte nicht schlafen, nicht da,« brachte sie nur schwer unter Tränen hervor und umklammerte Nat fester. Im Waisenhaus ging es ihr zwar für das eine Jahr besser als bei ihren Eltern, aber die Albträume waren nach ihrem verlassen nur noch schlimmer geworden und sie schaffte es kaum eine Nacht überhaupt durchzuschlafen. »Ich verspreche dir, du bist hier sicher.« Und dieses Versprechen, dass schwor sie sich, würde sie halten bis sie starb.

The closest thing to a daughterDonde viven las historias. Descúbrelo ahora