32:Lia

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Das Praktikum von Tailor ist vorbei. Jetzt sind wieder Alex und Cole für mich allein zuständig. Doch meine Laune ist im Keller. Mich trifft der Schlag als ich auf Instagram gehe. Bilder von mir wie ich in Unterwäsche auf Marco sitze. 

Ich starre die Bilder an und muss schlucken. Das hat er nicht getan. Wie kann man sowas machen, ich habe ihm doch nie etwas getan. Nie habe ich ihn beleidigt oder war ihm Böse das er sich getrennt hat.

Ich habe es Akzeptiert und habe ihn in ruhe gelassen wieso kommt er jetzt mit solchen Bildern um die Ecke? Was habe ich diesem Menschen getan das er das macht? Wieso macht er das, nur weil ich ihn rausgeschmissen habe? 

Das ist einfach nicht fair, ich habe ihn immer Respektiert und habe nie ein schlechtes Wort über ihn verloren. Ich will das nicht mehr. Das mit meiner Mutter hat mir schon gereicht, jetzt kommt auch noch das dazu. Ich habe den beiden doch nie etwas getan, warum machen die das?

Die Tür geht auf und Cole schaut auf meine Maschinen. "Lia, ganz ruhig." Ich werde gerade unglaublich wütend. "Lass es einfach, stell die Maschinen ab, ich habe keine Lust mehr. Lass mich einfach sterben, ich will nicht mehr. Ich habe genug." 

Cole sieht mich an und nimmt mir das Handy aus der Hand. "Lia, dieses Bilder sind überhaupt nicht real. Das ist doch Schwachsinn." Ich lege die Sauerstoff Brille ab und nehme die Geräte von mir, langsam stehe ich auf und atme tief durch. 

Cole sieht mich an und drückt auf den Roten Knopf. Alex kommt rein und sieht mich an. "Was ist den hier los?" Er nimmt das Handy. "Das hat er nicht getan." Ich laufe aus dem Zimmer und steige in den Aufzug. Er schließt sich vor den Augen der beiden und ich drück auf irgendein Knopf. 

Ich bin in einer Klinik geboren und werde auch in einer Sterbe. Langsam laufe ich nach draußen aufs Dach, ich setze mich auf eine Treppe und schaue nach vorne. "Du bist mir aber neu." Ich schaue hinter mich. 

Ein Typ mit schwarzen Haaren und Grünen Augen schaut mich an. "Aha." Er lacht und setzt sich neben mich. "Bist du neu?" Ich lache. "Nein, ich bin hier die längste Stationäre Patientin." Der Typ lacht. 

"Du hast Humor. Wie hießt du?" Ich schaue nach vorne. "Lia und du?" Blacky schaut mich an. "Jack." Er spielt mit einem Armband. "Wieso bist du hier oben?" Frage ich und Jack lächelt. "Weil ich dann die Welt sehen kann." Ich nicke. 

"Da hast du mehr Glück wie andere." Jack lacht. "Ich bin auf der Entzugs Station und habe mich verdrückt damit ich dieser langweiligen Gruppen Therapie entkommen kann. Die sind echt schlimm. Kein Mensch will hören was der in einer geschlossenen die ganze Woche über gemacht hat."

"Und wo bist du, lass mich raten Magersucht?" Ich schüttle den Kopf. "Herzstation." Jack schaut mich an. "Verarsch mich nicht." Ich schaue ihn an. "Tue ich nicht." Jack grinst. 

"Du bist also Lia Hathaway, die Lebende Legende. Elf Jahre bist du jetzt hier. Ich habe nie daran geglaubt und dachte mein Betreuer wollt mir nur angst machen." 

Ich schüttle den Kopf. "Wieso bist du nicht auf deiner Station?" Ich erzähle ihm was passiert ist und er sieht mich schweigend an. "Das ist echt erbärmlich von dem Typen. Ich meine Vier Jahre sind eine lange Zeit, da komme selbst ich über Sachen hinweg. 

Ich habe deshalb keine Accounts auf solchen Seiten und ich habe auch Kein Handy, mein letztes konnte fliegen, gegen eine Wand. Ich bin altmodisch und schreibe Briefe und lese Bücher, aber die Drogen sind dennoch ein Teil von mir."

Ich nicke. "Ich habe diese Accounts eigentlich nur um irgendwie ein wenig mit der Außenwelt Kontakt zu haben. Posten tue ich da nie etwas. Ich wüsste nicht was ich da posten sollte." Jack grinst und legt sich mit seinem Kopf in meinen Schoß. "Ich vermisse Sex. Ich hatte viel davon bis ich hier her kam. 

Ab und zu treibe ich es mit einer der Mädchen von der Magersuchtstation, aber die sind einfach nur Knochig, richtig ekelhaft. Nun zu dir, was vermisst du?" Ich lächle. 

"Das Leben ohne Maschinen. Raus gehen ohne ständig angst haben zu müssen Tod umzufallen. Ich kenne es nicht anders in einer Klinik zu sein. 

Ich beneide jeden der raus kann." Jack schaut nach vorne. "Wieso bist überhaupt hier, wenn du es nicht willst." Jack lacht. "Ich will hier sein, ich muss hier sein. 

Ich habe einen Sohn und der ist wenige Monate alt, ich will für ihn da sein. Den Sex kann ich auch nachholen, aber von den Drogen wegkommen ist halt eine andere Sache."

Ich nicke. "Wieso bist du nicht auf der Station, willst du sterben?" Fragt mich Jack und ich lächle. "Sterben ist derzeit ein der wenigen Optionen die mir sogar gefallen." Jack spielt mit meiner Hand. "Sollte es aber nicht sein. Leben ist etwas was nicht jeder von Geburt hat."

Ich schaue nach vorne. "Wo steckt dieser Junge? Wieso müssen sie ihn auch immer wieder entkommen lassen?" Höre ich eine angepisst Stimme. 

"Wir können ihn ja schlecht einsperren." Höre ich eine weiter Stimme. Jack liegt einfach mit seinem Kopf ruhig da und schaut, wie ich, nach vorne.

"Habt ihr Lia gesehen?" Höre ich Alex fragen. "Nein, wir suchen Jack auch schon überall. Dieser Junge macht einen fertig." Ich höre Schritte und Cole setzt sich neben mich. "Gefunden." sagt er leise und ich schaue einfach weiter nach vorne. 

"Lia, dieser Typ ist es nicht wert. Wegen ihm würde ich den Kampf nicht aufgeben. Du hast zu lange gekämpft um jetzt so aufzugeben und du Jack solltest mit jemandem reden und nicht abhauen." Jack grinst und versteckt sein Gesicht in meinem Bauch. 

"Ich habe mit Lia gesprochen." Ich nicke. Cole schüttelt den Kopf. "Sie ist bequem, kann sie hier bleiben?" Cole schüttelt den Kopf. "Nein, sie muss zurück auf Station, du kannst aber mit kommen." Er nickt und setzt sich langsam auf. 

Alex kommt zu uns. Er sieht erleichtert aus. "Hätte ich mir denken können das du hier bist." Jack grinst und ich stehe langsam auf. Ich laufe zurück auf Station und Cole schließt mich an die Geräte wieder an. 

Ich schalte mein Handy aus und höre über meinen Laptop Musik. Ich schließe meine Augen, damit ich die Tränen verberge. Ich will nicht mehr kämpfen. Ich bin müde und will endlich das es ein Ende hat. 

Ich spüre nur wie sich jemand neben mich legt. Ich öffne die Augen und Jack liegt einfach wie ein nasser Sack auf mir. "Nicht weinen, das steht dir nicht." Ich schniefe. "Glaub mir, es ist scheiße." Jack schaut mich an. 

"Jetzt hast du aber mich. Ich drücke mich vor den Gruppentherapien und dafür hast du jemanden zum reden." Ich lächle schwach. "Da ist es, das berühmte lächeln." Jack legt sich neben mich und zieht mich an sich. "Schlafen geht immer." 



Briefe von Liam PayneWhere stories live. Discover now