Kapitel 113

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"Hallo Schönheit!", rief Zayn mir zu, kaum dass er mich gesehen hatte. Lächelnd deutete ich Derek an, dass wir zu ihm gehen sollten, und lief dann zu dem Schwarzhaarigen und seiner Schwester hinüber. "Du siehst gut aus!", stellte er pfeifend fest. Lachend umarmte  ich ihn knapp, umging es jedoch, dass er mein nicht ganz so überzeugtes Gesicht sah. "Hey, ich bin Waliyha!", stellte sich auch seine Schwester bei mir vor. Ich ergriff ihre Hand mit einem Lächeln, dass hoffentlich nicht all zu gefälscht aussah, und dreht mich dann um, um Zayn und Derek einander vorzustellen. "Das ist Zayn, der mit mir die Aula geschmückt hat", erklärte ich, ehe die beiden sich ebenfalls die Hände schüttelten. Wer Derek war, wusste Zayn bereits. Wir hatten eine Menge Zeit damit verbracht, über ihn zureden, und inzwischen war er zu einem kleinen Fan meines Quasifreundes geworden. Eigentlich war er nur froh, dass er mich anständig behandelte, sodass der Rest ihm egal war, doch ich fand es dennoch süß.

Die beiden fingen sofort an, sich über irgendwelche Fußballmanschaften zu unterhalten, doch ich störte mich nicht weiter daran. So hatte ich zumindest Zeit zu verdauen, was da soeben vorgefallen war. Doch egal, wie gerne ich über die Einzelheiten meiner Begegnung mit Justin nachdenken wollte, das einzige, was mir einfiel, blieb, wie gut er in einem Anzug aussah. Ich wollte ihn umarmen und an mich ziehen, bis unsere Oberkörper sich berührten. Ich wollte ihn küssen und ich wollte hören, dass er mich liebte. Meine Sehnsucht nach ihm schien Tag für Tag höher nicht niedriger zu werden. Doch ich konnte ihm keine Chance geben; es ging einfach nicht.

Mit einem Mal war ich nicht mehr in der Lage, die Erinnerungen an Justin zurückzuhalten. Sie holten mich alle aufienmal ein. Unser erster Kuss, als ich ihm davon abhalten wollte zu rauchen. Wie er mir erzählte, was mit seiner Familie passiert war und zum ersten Mal verletzlich vor mir wurde, wie er mir Jaxon ins Bett brachte, um meine Tränen zu stillen und wie er mich angesehen hatte; so voller liebe und Gefühle. Er konnte mich nicht angelogen haben; das alles konnte nicht gelogen sein. Doch es war dennoch auf einer Lüge aufgebaut.

Ohne es bemerkt zu haben hatte ich mich an Dereks Seite gelehnt und begonnen ins Leere zu starren. Ich war froh, dass niemand mein Gesicht sehen konnte, denn gewiss war mir der Kummer mehr als deutlich anzusehen. Wieso konnte ich für Derek nicht so empfinden, wie für Justin? Wenn Justin einfach verschwinden könnte; aus meinem Leben und vor allem aus meinem Herzen, dann wäre all dies soviel einfacher. Wieso konnte ich nicht einfach wollen, was gut für mich war?

Die ganze Rede unserer Schulleitung über blieb ich in dieser Position und hörte nur halbherzig zu, wie sie von einer tollen Schulgemeinde und Zusammenhalt sprach. Nicht mal mehr als sie mich und Zayn für die optische Darstellung dankte, blickte ich auf. Ich spürte bloß wie Derek mir einen Kuss auf den Kopf drückte und somit seinen Stolz aussprach. Heute Nachmittag hätte mich dies noch gefreut, doch nun war Justin wieder da und das reicht aus, um mich vollkommen aus der Bahn zu werfen.

"Willst du was essen", fragte Derek, als die Schulleitung die Bühne verließ und somit das Büffet eröffnete. Ehrlich gesagt war mir jeglicher Hunger vergangen doch ich wusste, dass Derek sich nur wieder Sorgen machen würde, wenn ich nichts aß. "Ich esse nur nen bisschen was von dir mit, also nimm dir nicht zu wenig", lächelte ich ihm zu. Nickend küsste er mich sanft und ging dann mit Zayn und dessen Schwester fort in die Richtung in die auch der Rest der Leute verschwand. Eine Weile sah ich ihm hinterher, doch dann verschwand seine große Statur zwischen der Masse.

"Können wir jetzt reden?" Ich zuckte zusammen, als ich die Stimme dicht hinter meinem Ohr vernahm. Mit pochendem Herzen drehte ich mich zu Justin um, der mir so nah gekommen war, dass ich seinen Atem auf meinen Wangen spüren konnte. "Ich hab doch gesagt, ich rede nicht mit dir, Justin!", erwiderte ich möglichst stark. Doch meine Augen verfingen sich in den seinen und wollten einfach nirgends anders mehr hinsehen. Wie konnte ein Mensch nur so atemberaubend schön sein? Wie konnte er so umwerfend sein, es war einfach nicht fair.

"Dumm nur, dass du mir noch was schuldig bist!" Herausfordernd nickte er in Richtung Ausgang, doch zum Glück hatte mich in diesem Moment die Wut gepackt. "Dir was schuldig? Willst du mich eigentlich verarschen?" Wütend, dass er so dreist sein konnte, trat ich mit einem Fuß auf dem Boden auf. Ich musst raussehen wie ein trotziges Kleinkind, doch das war mir noch sie so sehr egal gewesen. "So war das nicht gemeint"; rechtfertige Justin sich, doch in seiner Stimme schwang ein belustigter Unterton mit, der mir zeigte, dass wir das selbe über mein Verhalten dachten. "Fick dich einfach!" Ich wollte einfach nur noch weg von ihm. Mit zitternden Knien drehte ich mich um und suchte nach Derek, um von hier fliehen zu können, doch der Schwarzhaarige war nirgends zu finden.

"Bitte Ally!"Die Worte kamen mir so bekannt vor, dass ich beinah aufgeschluchzt hätte. Ich hatte meinen Namen aus seinem Mund vermisst. Ich hatte einfach alles an ihm vermisst. "Erinnerst du dich an unser erstes Date?" Natürlich erinnerte ich mich. Ich erinnerte mich jedes Mal, wenn ich den Herzschmerz zuließ, der mich einfach nicht verlassen wollte. "Ich hab immer noch den Wetteinlös von da. Einen einzigen Gefallen; mehr Verlange ich nicht!" Vorsichtig trat er wieder einen Schritt auf mich zu, sodass er in mein Sichtfeld geriet. Ich wollte ihn nicht ansehen. Ich wusste, ich könnte dann einfach nicht nein sagen. "Nur ein Gespräch. Nicht mehr und nicht weniger!" Sanft umschloss seine Hand die meine, ließ seine Finger durch die meinen gleiten und verschränkte sie miteinander auf so vertraute Art, dass ich die Augen schloss. Alles in mir begann zu kribbeln und sich nach Justines Berührungen zu sehnen. Ich vermisste ihn; ich vermisste ihn so sehr, dass ich gar nichts dagegen tun konnte, meinen Griff um seine Hand ebenfalls zu stärken.

Changes~Open Up Our Hearts (Justin Bieber ff) (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now