Kapitel 56

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"Alles klar?", fragte Justin mich leicht besorgt und mit immer noch stark hebender Brust. Gegen meinen Willen schluckte ich runter, was sich noch in meinem Mund befand und nahm mir fest vor, das nächste Mal auf Justin zu hören und zurückzugehen, ehe ich nickte. Beinah schon automatisch griffen meine Finger nach der Wasserflaschen, die neben meinem Bett stand, und kippten den gesamten Inhalt in einem Zug in mich hinein, während Justins Finger weiterhin über meinen Rücken strichen. "Ich hätte echt nicht gedacht, dass wir mal so hier sein würden, als wir uns das erste Mal gesehen haben", stellte Justin nachdenklich fest, während seine Finger weiterhin durch mein Haar strichen. Automatisch glitten meine Gedanken an jenen Tag zurück und ein Lächeln überkam mich. Nein, erwartet hatte ich es auch nicht. "Ich hab gedacht, du würdest viel zu gut für mich aussehen", gab ich achselzuckend zu, ohne zu gestehen, dass ich dies immer noch dachte. Es war merkwürdig, wie offen ich Justin dies mitteilen konnte, doch es machte mir nichts aus, wenn er dies wusste. Zweifellos war ihm klar, wie gut er aussah, und dass ich ihn als attraktiv empfand, war wohl schon lange kein Geheimnis mehr. "Und ich dass du zu unschuldig bist, um mir eine Chance zu geben. Und diese verdammte Unschuld ist das heißeste, was ich jemals an einer Frau gesehen habe" Seine Stimme war kaum mehr als ein Raunen, doch es reichte aus um mir einen erneuten Schauer über den Rücken zu jagen.

Justins Lippen fanden die meinen, um zu einem langsamen Kuss zu verschmelzen, der so viel mehr sagte als tausend Worte es jemals könnten. "Machst du das eigentlich immer mit Freunden?", fragte Justin schließlich mit einem matten Lachen. Leicht verwirrt wich ich zurück, um ihn richtig ansehen zu können. Er wusste, dass es mein erstes Mal in dieser Hinsicht war, wieso also die Frage? "Oder willst du einen Mann wie mich einfach nur nicht als deinen Freund ansehen?" Herausfordernd zog er beide Augenbrauen hoch, wodurch seine Augen mich nur noch mehr anstrahlten und beinah vergessen ließen, was er gesagt hatte. Doch nur beinah, denn die Röte machte sich dennoch in meinem Gesicht breit. "Als wenn du das wollen würdest", war alles, was ich dazu sagte, ehe ich den Blick abwandte. Aus dem Augenwinkel ihm ich war, wie Justins Lächeln nur noch breiter wurde. "Ich hab jedenfalls nicht gelogen; ich will nicht, dass irgendwer anderes dich anfasst!" Mit jedem Wort ließ er seinen Finger, den er an meinem Hals angesetzt hatte, tiefer wandern, bis er seine Hand um die Seite meiner Brust legte. "Das sollte alles mir gehören!" Ein knapper Kuss wurde auf meinem Schlüsselbein platziert, der auch mich wieder erschaudern ließ. "Wen sollte ich denn ranlassen?", fragte ich leise. Es hatte mit einem Lachen begleitet werden sollen, doch Justins Lippen lenkten mich zu sehr ab, um Spaß machen uze können. "Wenn sich einer von uns Sorgen darum machen muss, bin ich es!" Einen Moment zögerte Justin in seinen Bewegungen und ließ mich beinah schon bereuen, es ausgesprochen zu haben, doch dann ließ er sich zurück in die Kissen fallen und zog mich mit sich, als würde ich nichts wiegen. Unsere Oberkörper schmiegten sich aneinander und ich konnte seinen Herzschlag spüren, der sanft gegen meine Brust drückte.

"Du hast es abgelehnt, mich deinen Freund zu nennen. Du hättest es haben können; es war deine Entscheidung!" Achselzuckend strich er mir erneut eine Strähne hinters Ohr und zwirbelte sie sich um den Finger. Mir war noch nie zuvor aufgefallen, wie besessen er von Haaren war, doch in seinem, Blick lag etwas friedliches, solange er sie berührte. "Ich soll dir doch nicht glauben, dass du das mitgemacht hättest?" Ungläubig runzelte ich meine Stirn und wartete gebannt auf eine Antwort, doch Justin ließ sich Zeit und Strich nur weiter Gedanken verloren irgendwelche Strähnen aus meinen Haaren. "Und wenn ich es will?", platzte er plötzlich hervor. Für einen Moment fühlte ich mich, als würde die Welt um uns stehen bleiben. Ich wagte es nicht mal mehr zu atmen, so geschockt war ich von seinen Worten, doch gleichzeitig war es das schönste, was er mir hätte sagen können. "Was?", brachte ich stotternd hervor, immer noch wie hypnotisiert von der gesamten Situation. "Lass mich dein freund sein Ally. Lass mich dir beweisen, dass ich anders sein kann, als du denkst!"Seine Stimme war weicher als sonst, als wolle er mich beruhigen und auf mich einreden zugleich. Ich konnte nicht fassen, dass er mir das sagte, obwohl er mir vor kurzem noch erzählte, Beziehungen seien nur ein Abkommen, mit niemandem sonst zu schlafen. Doch wenn ich so drüber nachdachte, war genau das das Abkommen, dass wir hier trafen. Er wollte nicht, dass ich andere ranließ, und ich wollte nicht, dass er Mädchen wie Alexa vögelte. Mehr war da nicht, zumindest nicht für ihn; ich jedoch konnte das wohlige Gefühl dass seine Nähe in mir auslöste nicht abstreiten, auch wenn ich nicht lange genug darüber nachdenken wollte, um es mir einzugestehen. Es würde mich verletzlich machen; und ich würde verletzt werden. Und doch reichte es aus, um zu überspielen, dass Justin nichts für mich empfand. Das lausige Versprechen, dass ich die einzige für ihn sein würde, reichte mir vollkommen aus! Also küsste ich ihn und konnte an seinem Lächeln spüren, dass dies als Antwort genügte.

Die restliche Zeit lagen wir in Unterwäsche im Bett und redeten, wobei Justin darauf bestand, dass ich den Bh wegließ. Am liebsten hätte ich ihn noch einmal nach seinem Dad gefragt, doch ich traute mich nicht, da ich wusste, dass es die Stimmung ruinieren würde. Eines Tages würde er es mir erzählen, dss wusste ich, doch dazu vertraute er mir noch nicht genug.

"Ist das deine Mum?", fragte Justin mit einem Kuss auf meine Schläfewobei er auf die Lichter eines Autos deutete, die durch die Fenster des Stockwerkes schienen. Sofort saß ich kerzengerade im Bett und starrte mit pochendem Herzen auf die Einfahrt, in die der BMW meiner Mutter fuhr. "Fuck!", stammelte ich voller Entsetzen, was Justin zum Lachen brachte, statt wie ich in Panik zu verfallen. "Ich habe echt keinen guten Einfluss auf dich, Johnson", grinste er wissend, ehe er sich aus dem Bett schwang. Für einen Moment wollte ich mich dem Anblick seines muskulösen Oberkörpers hingeben, doch die Panik vor meiner Mum war präsenter als die Anziehung zu diesem Jungen. "Du musst aus dem Fenster klettern!", stammelte ich, die Augen vor entsetzen geweitet. Nun war es Justin, der ungläubig drein blickte. "Das sind Zwei meter und du hast keinen Baum, an dem ich mich runterhandeln könnte, vor dem Fenster. Außerdem sind meine Schuhe unten!" Mist, er hatte Recht, doch was sollten wir dann tun? Mit immer stärker klopfendem Herzen zog ich auch mir die Hose wieder an und warf einen frischen Pullover über, der versteckte, dass ich keinen Bh trug. Justins Schmollmund ignorierte ich dabei gekonnt. "Es war ein Schulprojekt für Bio und du warst nur fünf Minuten da, um mir deinen Teil des Referates zu bringen. Wir haben die Arbeit ei geteilt und nicht zusammen gemacht und...verdammt du hast dein Shirt falsch herum an Justin!" Vor lauter Panik schlug ich ihm mit der geballten Faust gegen die Erst, als sei er daran schuld, dass wir hier gefangen waren, doch der Schlag tat mir vermutlich mehr weh als ihm, so hart wie seine Muskulatur sich unter meiner Haut anfühlte. "Beruhig dich", murmelte er sanft, wobei ich den missbilligenden Unterton genau heraushörte, der sich vermutlich dagegen richtete, wie ungern meine Familie ihn hier sehen würde. "Ist es sicher nur deine Mum? Nicht dein Dad?" "Ja, mein Dad arbeitet noch zwei Stunden; wieso tut das was zur Sache?" "Tut es nicht, komm!" Ohne weitere auf mich zu achten schnappte er meine Hand und lief die Treppen hinunter, wobei ich nicht übersehen konnte, dass er mich nicht mehr angesehen hatte. Wieos fragte er ausgerechnet nach meinem Dad?

Am Absatz der Treppe ließ Justin meine Hand gerade noch rechtzeitig los, ehe meine Mum durch die Tür trat und ihr Blick direkt auf uns fiel. Wenn Blicke töten könnten, wäre Justin vor mir zusammengebrochen. Neben dem hass und der Wut war reiner Ekel in ihren Gesichtszügen zu sehen, während sie missbilligend seine Tätowierungen musterte und an den Löchern in seiner Hose stehen blieb. "Allison, was hat er hier zu suchen?", spuckte sie gequält hervor, als sie Justin ein Tier, das ihr nicht antworten konnte. Normaler Weise würde e mich wütend machen, dass sie so überheblich sprach, doch in diesem Moment war es mir einfach nur peinlich. "Das ist Justin. Du weißt, ich sitze in Bio neben ihm und wir mussten ein Referat vergleich. Er hat nur kurz den Stick nach oben gebracht und wollte gerade wieder gehen!", versuchte ich so ruhig wie nur möglich zu sagen, doch der Blick meiner Mum blieb genau so finster und angeekelt wie zuvor.

"Sehr erfreut!", sagte Justin, wobei er deutlich klarer Sprach als sonst, und steckte meiner Mum seine Hand entgegen. Ich bewunderte seinen Mut dies zutun, obwohl sie ihn ansah wie ein Schwein, dass sich im Dreck gewälzt hatte. Einen Moment musterte meine Mum seine ausgestreckte Hand, ehe sie sich von ihm abwandte und die Tür hinter sich wieder öffnete. "Dann kann er ja jetzt wieder gehen!", stellte sie die Sache klar. Sofort ließ Justin seine Hand wieder sinken und warf mir einen flüchtigen Blick zu, den ich mit einem entschuldigendem Lächeln erwiderte. Seine Lippen formten die Worte "Wir sehen uns morgen" und ein Zwinkern verließ seine Augen, was mir zeigte, dass meine Mum nichts zwischen uns verändern würde. Ich wusste nicht wie er es sich vorstellte, dass ich morgen hier rauskommen konnte, doch das spielte auch keine weitere Rolle. Ich würde es schaffen, da ich es wollte. Viel zu sehr hatte ich Angst, dass er den Abend ansonsten mit Alexa an seiner Seite verbringen würde.

Changes~Open Up Our Hearts (Justin Bieber ff) (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now