Kapitel 81

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Nachdem ich Noah alles erzählt hatte, was ich selbst von Justin wusste und nun ziemlich genau wusste was er meinte mit "du weißt mehr als ich weil du sie besser verstehst" war die erste Stunde bereits um und ich machte mich auf den Weg zu meiner zweiten; Kunst. Ich wusste, ich war Justin nun wirklich eine Entschuldigung schuldig, weil ich ihn einfach hatte stehen lassen, doch ich hoffte, dass seine Angst, dass sich Dienstag alles verändern würde, zu groß war um Stress anzufangen.

Mit dieser Vermutung lag ich wohl richtig, als ich zu ihm an unsere Tische trat und sein Gesicht zwar nicht glücklich aber auch nicht wütend aussah. "Darf ich dich nun endlich küssen?", begrüßte er mich mit hochgezogenen Augenbrauen. Mit einem sanften Lächeln ließ ich mich auf seinem Schoß nieder und drückte meine Lippen auf die Seinen, während seine Hand sich mittig meiner Oberschenkel zwischen diese drängte, um mich festzuhalten. "Das hat mir gefehlt", murmelte er gegen meine Lippen, ehe er meine Unterlippe hervorzog um hineinzubeißen. Kopfschüttelnd löste ich mich von ihm. Das konnte unmöglich sein ernst sein! "Wir haben und doch gestern erst geküsst. Und vorgestern getroffen!" Verständnislos kräuselte ich meine Augenbrauen, doch Justin hob einen Finger an, um sie mir wieder zu glätten. "Mag sein, aber vielleicht würde ich dich auch einfach gerne über Nacht bei mir haben" Achselzuckend zog er mich noch näher an sich. Wenn ich nicht schon voller Glückshormone gewesen wäre, wären sie spätestens jetzt ausgebrochen. "Jus, du weißt, dass das nicht so oft funktioniert. Meine Mum..." "Ist mir ehrlich gesagt ziemlich egal!", unterbrach er mich schmollend. Lächelnd drückte ich ihm einen weiteren Kuss auf. "Mir aber nicht!" Achselzuckend verkniff ich mir ein Lächelnd und blickte dann zu Zayn hinüber, der uns die ganze Zeit schon beobachtete.

Als er meinen Blick bemerkte versteckte er sofort seine verunsicherte und niedergeschlagene Miene hinter einen neutralen. "Morgen"; begrüßte ich auch ihn, was er nur mit einem Nicken zur Kenntnis nahm. Ich wusste, dass er nicht unhöflich sein wollte, sondern schlichtweg zu tief in Gedanken war, um auf mich einzugehen, also beließ ich es dabei.

Mein Blick fiel zu Niall nach vorne, der heute alleine auf seinem Platz saß und auf seinem handy herumtippte. Am liebsten hätte ich ihn gefragt, ob er sich für die Stunde zu uns setzen würde, doch damit wäre wohl keiner außer mir glücklich.

"Sehen wir uns heute?", riss Justin mich aus meinen Gedanken. Fragend drehte ich mich wieder ihm zu. Sein Blick lag immer noch eindringlich auf mir und ließ mich mich in dem Braun seiner Augen verlieren. "Oder gehts heute schon wieder nicht?" Ein Anflug von schlechtem Gewissen überkam mich, weil ich ihm in letzter Zeit so oft absagte, doch ich hatte nunmal auch andere Freunde als nur Justin und musste mich auch um diese Kümmern."Nein, heute geht klar!", bestätigte ich ihm.

Erst in diesem Moment fiel mir auf, wie gerne auch ich noch ganz viel Zeit bis Dienstag mit ihm verbringen wollte. Ich wusste nicht, was kommen würde, und auch wenn ich alles daran setzen würde, dass wir es überstanden, hatte ich eine gewaltige Angst.

Mit einem zufriedenem Lächeln bestätigte Justin unsere Verabredung und schob mich anschließend sanft von ihm runter. Mrs Brennon hatte den Raum betreten und sah wie immer busbilligend zu unseren öffentlichen Liebesbekundungen hinüber. Mir war klar, dass auch ihr bewusst war, was meine Mum hier eine Woche nach Schulbeginn abgezogen hatte und dass sie demnach nichts von Justin wissen konnte; das war alles Lehrern klar, die uns zusammen sahen, doch demnach war auch keiner so dumm Justin jemals wieder vor meiner Mum anzusprechen.

"Ihr habt heute noch eine letzte Stunde, eure Werke zu beenden; also beeilt euch. Ich will Resultate sehen!", rief sie in die Klasse und gab somit das Signal, unsere Blätter zu holen. Wie immer stand auch ich auf und sagte den beiden Jungs, ich würde ihre mitbringen. Justin widerstrebte dies langsam, weil er sich nicht von mir bedienen lassen wollte, so wie meine Mum es bei meinem Dad tat, doch ich lächelte ihm immer einfach zu. Mir war nur zu bewusst, dass wir niemals wie meine Eltern sein würden. Nichts in der Welt hätte solch einen Einfluss auf uns beide!

Ich drängte mich an den vielen Tischen vorbei, die sich in Reihen durch den Raum schlängelten und versuchte zu der Tür des Nebenraumes zu gelangen, doch es waren soviele gleichzeitig aufgesprungen, dass ich vorne beim Pult zum Stehen kam. Mrs Brennons Blick lag spürbar auf meinem Profil, doch ich traute mich nicht, ebenfalls zu ihr zu sehen. Etwas an der Art, wie sie mich ansah, ließ mich versteinern. "Könnte ich einen Moment mit dir reden, Allison?", zwang sie mich schließlich doch noch, sie anzusehen. Widerstrebend setzte ich eine möglichst höfliche Miene auf und nickte. Meine Beine führten mich von ganz alleine zu ihr hinüber und ich stellte mich unmittelbar vor's Pult.

Eine Weile lang sagte meine Kunstlehrerin gar nichts. Sie blickte mich einfach nur wie versteinert an und musterte meine Gesichtszüge. "Allison, ich habe mir mal deine restlichen Noten angesehen und festgestellt, dass Kunst wohl dein schlechtestes Fach sein wird.", murmelte sie vorsichtig. Sofort begann mein Herz höher zu schlagen und Panik machte sich in mir breit. Ich wusste, dass ich nicht sonderlich gut in Kunst war, doch dass ich so schlimm war, war mir auch neu. "Ich möchte nicht, dass Kunst dir den Schnitt verdirbt!", sagte sie schließlich entschlossen. Mit einem dicken Klos im Hals nickte ich, doch meine Kehle fühlte sich an wie zugeschnürt. "Ich gebe mein bestes", krächzte ich wahrheitsgemäß. Nickend begutachtete Mrs Brennon mich weiter, als würde sie überlegen, wie viel sie mir noch an Talent zutraute. "Designst du gerne?", fragte sie schließlich. Etwas perplex starrte ich sie an, wusste jedoch keine Antwort. "Ich meine nicht Kleider oder handliche Arbeit; gestaltest du gerne deine Räume oder gast ein gutes Auge, wie Dinge für bestimmte Anlegen auszusehen haben?"

Einen Moment dachte ich über ihre Worte nach und erinnerte mich an die Tausend Male, die meine Mum mich unser Haus für Gäste bereitstellen lassen hatte. Jenachdem wer kam, musste das Haus anders aussehen, sodass es ihm oder ihr am besten gefiel. Im Laufe der Jahre hatte ich ein ziemlich gutes Händchen dafür bekommen. "Ich habe es zumindest schon ein paar Mal gemacht, worum geht es denn?", erwiderte ich, die Stimme weiterhin betont freundlich gehalten.

Als hätte ich einen Schalter an ihr umgelegt, setzte Mrs Brennon ein breites Lächeln auf. "Das ist ja großartig!", platzte sie heraus. Ich hatte keine Ahnung, wovon sie sprach, doch ich hatte das Gefühl, ich sollte ihr meiner Note willen einfach zustimmen. "Was hältst du davon, wenn du dann Ball in einandhalb Wochen gestaltest? Ich würde dir empfehlend ich mit Zayn zusammenzutun. Dem kann es auch nicht schaden, wenn er den anderen Lehrern mal so positiv auffällt wie mir!" Vollkommen perplex starrte ich sie an. Aus meiner einen Frage waren nun gefühlte Zehn geworden und ich wusste nicht mal mehr, bei welcher ich anfangen sollte.

"Was für ein Ball?", entschied ich mich schließlich. "Dir hat es noch keiner gesagt? Für unsere Oberstufe findet jedes Jahr ein Ball um diese Jahreszeit statt. Zum Anliegen des Jahrestags unserer Schule. Es ist wirklich wunderschön! Am Freitag ist auch ein Infoabend für alle Eltern, da erfährst du selbstverständlich mehr. Ich würde deine Arbeit mit in deine note einfließen lassen, wie klingt das für dich?" AM liebsten hätte ich mehr über diesen Ball erfragt, doch alleine der Gedanke, ich könnte meine Note noch retten, ließ mich Erleichterung verspüren. "Ich mach's! Und ich frage Zayn!", sagte ich entschieden, was Mrs Brennon zufrieden Lächeln ließ.

Mit einer kleinen Verabschiedung lief ich zurück zu meinem Platz, zu dem Zayn bereits unsere Platten gebracht hatte. Am liebsten hätte ich Justin. auf den Ball angesprochen, doch mein Gefühl sagte mir, dass er sowieso nicht hingehen wollen würde; wieso also meine Zeit verschwenden um enttäuscht zu werden?

Changes~Open Up Our Hearts (Justin Bieber ff) (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now