Kapitel 80

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Als ich nach Hause kam schaffte ich es nicht mal mehr Justin eine Nachricht zu schreiben. Ich hatte Derek nicht geküsst; es war nicht mal mehr ein Richtiger Kuss gewesen. Dennoch hatte ich das Gefühl, etwas falsches gemacht zu haben.

Selbst in meinen Träumen spiegelte sich mein schlechtes Gewissen wider. Ich träumte von einem date mit Justin, nur dass dessen Gesicht wie eine Kerze zwischen seinem und Dereks Erscheinungsbild flatterte. Irgendwann war ich so genervt, dass ich laut und zornig kreischend aufwachte und mein Kissen gegen die Wand warf. An Schlaf war von da an nicht mehr zu denken.

Dementsprechend müde war ich auch, als ich am nächste Tag die Schule betrat. Meine Laune war mehr als nur mies und zum ersten Mal war ich mir sicher, dass nicht mal mehr Justin sie heben würde können.

Mein Freund stand wie erwartet am Eingang zum Tor und wartete auf mich, doch anders als erwartet, sah er mir nicht mit seinem üblichen Lächeln entgegen. Seine Miene war grimmig verzogen und ich konnte kaum die Konturen seiner Lippen erkennen, so sehr drückte er sie aufeinander. Sofort stieg das schlechte gewissen wieder in mir auf und ich atmete hächelnd ein; was, wenn wieder James oder jemand anderes mich gestern im falschen Moment mit Derek gesehen hatte?

"H-Hi?", fragte ich vollkommen eingeschüchtert, als ich direkt vor ihm zum Stehen kam und von unten zu ihm aufsah. Justins Augen waren leicht verengt und sein Blick immer noch unergründlich tiefsinnig. "Hi", brummte er missgelaunt. Wenn meine Laune bisher schlecht war, fand sie nun ihren Tiefpunkt. Mit zusammengebissenen Zähnen sah ich auf einen Punkt hinter seinem Rücken und versuchte nicht zusammenzubrechen. Zu viele Emotionen und Schlafmangel waren keine Mischung, die ich sonderlich gut kontrollieren konnte. "Ist es immer noch wegen dem, was ich dir Dienstag erzählen soll? Baby du hast gesagt, ich habe solange Zeit; tu es mir nicht an bis dahin so komisch zu mir zu sein!" Seine Worte hatten ein Flehen in sich, doch seine Stimme war einfach nur hart. Mit dem letzten bisschen Kraft, dass ich aufbringen konnte, sah ich zu ihm auf. "Ich bin nicht komisch", rechtfertigte ich mich, doch meine Stimme war zu schwach, um überhaupt eine richtige Stellung zu nehmen. "Du hast gestern auf keine meiner Nachrichten oder Anrufe reagiert...geschweige denn dich nach der Schule verabschiedet!" Nun klang Justins Stimme sauer. Mit bebenden Lippen schlang ich meine Arme um mich. Ich konnte die Blicke, die man uns zuwarf, regelrecht spüren. Es war das erste Mal, dass wir uns nicht glücklich miteinander zeigten. Doch das machte die Sache noch lange nicht zu der Angelegenheit irgendwelcher Mitschüler.

"Mir ging's einfach nur nicht so gut", stammelte ich. Zu mehr brachte es meine Stimme nicht mehr. Seufzend ließ Justin sich gegen die Mauer hinter sich fallen und steckte seine Hände in seine Hosentaschen. Keiner von uns ergriff mehr das Wort. Wir standen einfach nur dort, er blickte mich an und ich sah auf den Boden. Seit wir zusammen waren, waren wir nicht mehr so distanziert gewesen. "Ich hatte eigentlich gedacht, du hättest irgendwas herausgefunden. Über die Dinge, die ich dir sowieso erzählen werde", murmelte Justin schließlich. Zu wissen, dass er genau so ein schlechtes Gewissen hatte wie ich, machte mich nur noch trauriger. Wir beide hatten gedacht, der andere hätte etwas falsches erfahren...sollte eine Beziehung wirklich so laufen?

"Du würdest mit mir reden, wenn es so wäre, oder? Du würdest m ir ne Chance geben und mich nicht einfach ignorieren..." Vorsichtig trat er einen Schritt auf mich zu und hob mein Kinn mit seiner rechten Hand an, bis ich gezwungen war ihm in die Augen zu blicken. Ein stummes Flehen lag in seinem Blick, welches so ehrlich war, dass es mir mein Herz brach.

Also nickte ich, was Justin ein schwaches Lächeln entgleiten ließ. Gerade als er sich zu mir hinunterbeugen wollte, um mich zu küssen, durchbrach ein Räuspern uns. Ich drehte mich sofort in die Richtung dessen, während Justin dies nur mit einem missbilligendem Räuspern tat. "Könnte ich für einen Moment mit dir reden?" Noahl stand vor uns, die Beine Schulterbreit und die Brust so aufgebläht, als wolle er einen Kampf mit mir anfangen. Mir war sofort klar, worum es ging und ich bereute es, dass ich nicht gestern noch mit ihm geredet hatte. "Wir wäre es mit nein?", wütend über die Unterbrechung oder vielleicht auch Noahs reine Anwesenheit in dieser Schule ergriff Justin meine Hüfte mit beiden Händen und zog mich nah an seine Brust. "Wie wäre es mit; wir sind keine Neandertaler mehr lass sie los?", konterte Noah. Ich konnte seinen Hass auf Justin förmlich riechen. Doch Justin schien ihn nicht minder zu hassen.

"Ist schon in Ordnung", flüsterte ich Justin schnell zu, ehe er auf Noah hätte reagieren können. Missbilligend schürzte dieser die Lippen. Vermutlich ließ sein Ego nicht zu, dass er sich Noah ergab. Sanft nahm ich seine Hände und schob sie von mir runter, ehe ich auf Noah zuging und ihn mir vorweg einige Meter zurück auf den Parkplatz zog.

"Ich wollte ihn nicht verletzen ok! Ich habe ihm immer gesagt, mehr als Freundschaft ist nicht und...", begann ich, als wir außer Hörweite waren. Doch Justins intensiver Blick irritierte mich so sehr, dass ich nicht mehr weiter wusste. "Das weiß ich; darum geht es mir nicht. Aber dass du mir mit keinem Wort etwas von ihm gesagt hast...! Verdammt ich habe dir soviel von Olivia erzählt. Du weist vermutlich mehr über unsere Beziehung als ich, weil du ne Frau bist und viel mehr in dieser Hinsicht verstehst!" Ein kleiner Anflug eines Lächelns bahnte sich auf seine Lippen und zeigte mir, dass er nicht lange wütend sein konnte. Würde Justin uns nicht immer noch so wütend anstarren, wäre ich ihm um den Hals gefallen. "Es tut mir dennoch leid", flüsterte ich ehrlich. Mit einem tiefen Atemzug zuckte Noah die Schultern und sah sich auf unserem Schulhof um. "Die werden mir den Arsch aufreißen, weil ich nicht ihm Unterricht bin"; stellte er fest. Bis dahin hatte ich noch gar nicht drüber nachgedacht, dass er im Internat sein sollte, doch nun fühlte ich mich schlecht deshalb. 2du hättest nicht herkommen sollen!", schimpfte ich ihn, doch auf seinen Lippen entstand bloß ein Lächeln. "Vermutlich. Doch die Sache ist noch nicht geklärt! Ich will mindestens so viel wissen wie du über Olivia und bitte...nicht während er mich so anstarrt! Der hat nen gewaltiges Eifersuchtsproblem!"

Changes~Open Up Our Hearts (Justin Bieber ff) (Abgeschlossen)Where stories live. Discover now