Kapitel 44

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Kapitel 44:
Er will mich kennenlernen. Justin Bieber hatte tatsächlich gesagt, dass er mich richtig kennenlernen möchte. Niemals hätte ich es für möglich gehalten, dass derartige Worte Mal seinen Mund verlassen würden; erst recht nicht in meine Richtung.

"Holt bitte eure Kunstwerke heraus und legt sie in die Mitte des Raumes, damit wir sie begutachten können", rief Mrs Brennon in die Klasse und übertönte somit die laut redenden Schüler, die nur langsam begannen, leiser zu sprechen. Mit einem unschlüssigen Blick sah ich auf mein Bild hinab, welches tatsächlich etwas intimer geworden war, als zunächst vorgenommen. Nicht jeder würde erkennen können, was ich hatte ausdrücken wollen, doch wenn es jemand sehen würde, der von Leo wusste, wäre ihm sofort bewusst. Viele dunkle Schatten zeichneten sich auf der Oberfläche ab und durchzogen das gesamte Bild, sodass es zu einem düsteren Anblick wollte. Es war nicht im Entferntesten das, was dem perfekten Bild meiner Selbst entsprach, welches meine Mum von mir verlangte.

"Alles gut?", vorsichtig lehnte Justin sich ein wenig nach vorne, sodass unsere Blicke aufeinander trafen. Schnell nickte ich und versuchte mich selbst ein wenig zu beruhigen, doch die Angst, dass meine Mutter von dieser Blamage erfahren würde, saß zu tief in meinen Knochen. "Das ist...düster", stellte Zayn neben mir fest, dessen Blick wohl schon seit einer ganzen Weile auf meinem Bild hängen geblieben war. Für den ersten Moment wollte ich gar nicht wahrhaben, dass er mit mir sprach, doch spätestens als auch sein Blick auf den meinen traf und ich so tief in dieses dunkle Braun sehen konnte, dass die Pupille zu verschwimmen schien, musste ich es mir selbst eingestehen. "Nur..weil ich keine Farben benutzen dürfte", versuchte ich mich rauszureden, doch ich sprach hier mit einem Mann, dem der Bleistift in die Hand gelegt wurde. Niemals würde ein so begabter Junge wie Zayn mir diese Ausrede abkaufen. "Das liegt mir einfach nicht.." "Aber sicher doch!" Ungläubig schüttelte Zayn seinen Kopf und hatte dabei erneut diese angeneigte Miene aufgesetzt, die ich in jeder mögliche Sekunde von ihm zugeworfen bekam.

"Ok, was ist dein beschissenes Problem mit mir?", fuhr ich ihn erneut an. Das letzte Mal hatte er mir keine anständige Antwort darauf gegeben, doch dieses Mal würde ich ihm dies nicht durchgehen lassen. Ich warf meine Haare mit Elan über meine linke Schulter und starrte ihm entschlossener als jemals zuvor entgegen. Beinah glaubte ich sogar ihn geknackt zu haben, als seine Maske aus brutalem Hass fiel, doch so schnell mich dieser Erkenntnis ergriff, war dies auch schon wieder verschwunden. "Vergiss es endlich!", zischte er nun noch einwenig abgeneigter als zuvor. Vermutlich hätte ich auch genau das tun sollen, denn für das, wovor Zayn mich warnen wollte, war es schon zu spät, auch wenn ich es mir selbst nicht eingestehen konnte.

"Oh nein! Wir sind alt genug, klar? Wenn du mich wie Scheiße behandeln willst, gib mir einen Grund und ich lass es dich machen." Dieses Mal war es meine Fassade, die beinah ins Wanken geriet, denn egal wie gerne ich ihm erklärte, dass sein Verhalten kindisch und dumm war, wusste ein Teil von mir, dass ich mich heute um einiges kindischer und dümmer benommen hatte. So Sehr, dass ich mich beinah einwenig für mein Verhalten Justin gegenüber schämte, auch wenn es das richtige gewesen war. "Ist es wegen Louis? Weil du ihn runter machst? Und ich ihn als einen Freund ansehe?", sagte ich in einem provozierendem Tonfall. Es war die einzige Erklärung, die mir in den Sinn kam, auch wenn ich immer noch nicht wusste, warum Zayn eine solche Abneigung gegen den kleinen, schmalen Jungen hatte. "Nein, ich meine auch...irgendwie. Es ist nur...", schwer atmend brach Zayn sich wieder ab und warf mir einen beinah schon flehenden Blick zu, der mich mehr verängstigte als seine sonst so grauenhafte Art. Denn ich kannte diesen Blick; an zu vielen Personen hatte ich ihn schon gesehen und er verhieß niemals etwas Gutes! Viel mehr bedeutete er so was wie: Ich will es dir sagen aber ich kann nicht.

"Weist du was, vergiss es wirklich", murmelte er, doch es klang nicht bissig sondern traurig. Er gab auf. "Lass uns einfach...die Sache Neustarten. Du hast recht, wir werden in nächster Zeit wohl noch ziemlich viel Zeit miteinander verbringen, da sollten wir sie nicht schlimmer machen als es sein muss!" Als wäre er ein Friedensangebot klopfte er mir am Ende seiner leicht überraschenden Rede sanft auf die Schulter und wandte sich dann mit seiner perfekten Zeichnung dem Kreis in der Mitte des Raumes zu, an dem Justin schon stand und uns immer wieder fragende Blicke zu warf.

Changes~Open Up Our Hearts (Justin Bieber ff) (Abgeschlossen)Onde histórias criam vida. Descubra agora