Myriam
Langsam werde ich wach. Ich blinzle ein oder zweimal, dann setze ich mich auf.
Noch einmal zwei oder drei Wimpernschläge später fange ich an zu realisieren.
Verdammt! Wie spät ist es?
Hecktisch greife ich zu meinem Handy. Ausgeschaltet. Ich erinnere mich dunkel.
Warum braucht das Teil so lange zum Hochfahren? Gebt mir einfach eine Uhrzeit!
Mein Blick gleitet zu dem Fenster des Hotelzimmers. Warum mache ich mir überhaupt Hoffnungen? Für drei Uhr morgens ist es viel zu hell.
Generell ist es drei Uhr morgens nie hell. Erst recht nicht in Potsdam. Es gibt wohl keine Stadt die nachts friedlicher schläft.
Da ist man mal durch Zufall in der Nähe (Berlin) um Verwandte zu besuchen, möchte gute Freunde, die man lange nicht mehr sehen wird verabschieden und dann sowas.
Ich heiße doch nicht Kostas. Womit habe ich das verdient?
'Ok' sage ich mir. 'Du hast sie gestern Abend gesehen. Zwei oder drei Stunden am Flughafen machen keinen Unterschied.'
Trotzdem rufe ich sowohl Mik als auch Dennis jeweils fünf Mal an, bis mir auffällt, dass die wahrscheinlich in ihrem Flugzeug sitzen.
Zu früh am Morgen. Am Besten ich gehe zuerst den Frühstücksservice dieses Hotels missbrauchen und dann in die Stadt. Vielleicht finde ich einen Starbucks, in dem ich später mit meinem Freund skypen kann. Kein Datenvolumen mehr und so.