32. Kapitel

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(Myriams Freund)

Als Myriam aus der Wohnung stürmte, lächelte ich traurig. Ich hatte es geschafft.

Ich öffnete die Tür des Wohnzimmers und wieder war eine Waffe auf mich gerichtet. Wieder hob ich meine Hände. Sie stand gerade einmal einen halben Meter vor mir. Ich überlegte, ob ich versuchen sollte, ihr die Waffe aus der Hand zu schlagen, doch sie würde sie finden können und ich würde es eh nicht schaffen.

Plötzlich kam wie aus dem nichts eine Faust auf mich zu und ließ mich zu Boden gehen. Sie traf mich mit einer Wucht, welche ich niemals erwartet hätte.

Geschlagen lag ich auf dem Boden und traute mich nicht, mich zu wehren. Ich wusste nicht, was noch kommen würde. Wusste nicht, weshalb sie das tat, aber dass sie entschlossen war, merkte ich an der Waffe, welche sich in meinen Nacken bohrte.

Ihr rechtes Knie fixierte meinen Rücken und sie legte mir Handschellen an. Wenn ich gewusst hätte weshalb, hätte ich alles versucht um zu entkommen.

Ich sah nicht, wie sie das Messer zog, aber ich spürte, wie es sich in meinen Arm bohrte. Es waren unglaubliche Schmerzen. Ich wollte schreien, aber auf meinen Mund wurde ein Tuch gepresst, welches meinen Schrei erstickte. Es war getränkt mit einer Flüssigkeit und wenige Augenblicke später, fing mein Bewusstsein an zu schwinden und somit auch die Schmerzen. Worüber ich in diesem Moment dankbar war...

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Als der Mann, nachdem die beiden eine Weile geschwiegen hatten wieder anfing zu reden, wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Vorsichtig bewegte ich meinen linken Arm und der Schmerz, welchen ich die letzten Stunden ausgeblendet haben musste, war wieder das.

„Ich möchte, dass du hier bist, wenn sie her kommen..."

„Das kommt auf gar keinen Fall in Frage.", erwiderte sie bestimmt und ein wenig aufgebracht. „Ich habe meinen Teil der Abmachung erfüllt, jetzt kommt deiner. Sie werden nicht begeistert sein, wenn du das nicht schaffst.

Mit Mühe hörte ich wieder ihre leisen Schritte und wenig später hörte ich, wie sich die Tür öffnete und wieder schloss. Sie war gegangen.

Wenig später war auch er gegangen.

Ich dachte über ihre Worte nach. Sie hatte gesagt, ich dürfte nicht bei Bewusstsein sein. Hatte sie das gemeint wie sie es gesagt hatte, oder wollte sie vielleicht sogar, dass ich das Gespräch mitbekam?

Was mich allerdings viel mehr beunruhigte war, dass sie im Plural gesprochen hatten. Mindestens eine weitere Person war in diesem Raum war. Wer war es? Kannte ich sie?

Das gesamte Gespräch hatte sich in mein Gedächtnis gebrannt.

Ich möchte, dass du hier bist, wenn sie her kommen... wenn sie kommen... sie

Wer waren sie?

Ich weiß es nicht.

Ich weiß nichts.

Nicht wo ich bin, nicht wer mich hergebracht hatte und warum, was aus Myriam geschehen war... nichts.

I'm the Couchman | Kostory FFWhere stories live. Discover now