41. Kapitel

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(Mädchen in schwarz)

Was habe ich getan?

Die Frage geisterte seit Minuten in meinem Kopf herum. Und die Tatsache, dass die Antwort zum Greifen nahe war und offenbaren könnte, den größten Fehler meines Lebens begangen zu haben, ließ mich erstarren.

Wer gab mir das Recht, anderen Menschen das an zu tun, was mir angetan wurde?

Etwa die Menschen, welche mich beauftragt hatten? Nein. Sie sahen sich vielleicht im Recht, aber sie waren es nicht. Sie waren verrückt. Ich hätte mich niemals auf sie einlassen sollen. Ich hätte nicht so schwach sein dürfen, ihren Versprechen zu glauben, dass sie mich vergessen lassen könnten. Es half nicht. Nichts von all den Dingen, welche sie an mir ausprobiert hatten, wie an einem Versuchskaninchen halfen mir in irgendeiner Weise, zu vergessen. Im Gegenteil, sie erinnerten mich daran. Es war bereits drei Jahre her, aber meine Erinnerungen hatten sich in mein Gehirn gebrannt und waren präsent wie am ersten Tag.

Was habe ich getan?

Ich konnte die Frage nicht vergessen und ich wusste auch, dass ich mich ihr stellen musste. Noch konnte ich es wieder gut machen. Vielleicht war es noch nicht zu spät.

Aber warum sollte ich das machen. Warum sollte ich mich dafür einsperren lassen, dass ich jemanden vielleicht retten konnte? Warum sollte ich dafür mein Leben zerstören lassen?

Für dein Gewissen.

Mir wurde bewusst, wie unsinnig das war. Mein Leben war bereits zerstört. Ich hatte nichts mehr zu verlieren, im Gegensatz zu diesen Menschen. Sie hatten ihre Familie noch nicht verloren und wenn ich ihn nicht aufhalten würde, wäre es meine Schuld.

Wie in Trance stand ich auf und zog mein Handy aus meiner Hosentasche.

Es war nur dieser eine Anruf und ich wäre frei. Frei von den Stimmen, die mich zwangen Dinge zu tun, die anderen wehtaten, denn an einem Ort, an dem mein Körper in Fesseln lag, würden diese Stimmen keine Macht mehr über mich haben.

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Wenig später klopfte es an meiner Tür. Ich wusste wer es war, ich hatte sie erwartet. Sie hierher gerufen.

„Sind sie Miss Sander", fragte mich der Mann.

Ich nickte.

Es war Zeit zu gehen.

Dieses Leben hinter mir zu lassen. Vielleicht würde ich eines Tages ein neues Leben haben können, aber jetzt musste ich erst einmal alles vergessen können.

Ich musste mit einem Leben abschließen, das ich niemals hätte führen sollen. Das ich niemals wieder führen werde.

I'm the Couchman | Kostory FFWhere stories live. Discover now