68. Kapitel, Tag 1

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Kostas

Er seufzte, stand auf und drehte seinen Rücken zu mir, um aus dem Fenster zu schauen. Er murmelte etwas für mich unverständliches und ich überlegte ob er darauf wartete, dass ich etwas sagte. Es schien so, denn die Stille wurde immer bedrückender, ohne dass er Anstalten machte, auch nur einen kleinen Finger zu rühren.

„Worauf warten sie?", fragte ich, da mir die Situation unangenehm geworden war.

„Anscheinend wartest du ja auf etwas.", erwiderte er, ohne sich um zu drehen.

„Das ist richtig.", langsam wurde ich wütend, aber versuchte es mir nicht anmerken zu lassen. „Und zwar darauf, dass sie mir meine Fragen beantworten."

„Nun.", er drehte sich endlich zu mir um und für einen sehr kurzen Augenblick hatte ich das Gefühl in seinen Augen läge ein interessierter Ausdruck. „Ich kann dir diese Frage leider nicht beantworten...", er setzte sich wieder auf seinen Stuhl, aber diesmal hielt ich seinem Blick stand. „Und wenn ich es doch versuchen würde, verstünden sie mich nicht.", er schaute mich intensiv an und sprach weiter: „Nein, es gibt Dinge, die müssen sie selbst erkennen..."

„Wissen sie was?", ich stand auf und ging ein paar Schritte zurück. „Sie können mich mal. Ich habe weder ein Problem, noch müsste ich mir eins eingestehen. Die einzige Person hier mit einem Problem sind sie. Wie kommen sie auf die Idee, sie könnten im Namen ihres Gottes mich und meinen Freund ohne unser Einverständnis nach Alaska schleifen? Uns anschließend vollquatschen und behaupten, es wäre zu unserem Besten hilft dann auch nicht mehr. Also entweder sie nennen mir jetzt einen Grund, der all das rechtfertigt, oder sie werden sehr lange warten müssen, bis ich irgendetwas einsehen werde. Und Mik wird auf ihr Geschwafel auch nie eingehen also lassen sie ihre Finger von ihm!"

Dr. Schwarz Blick durchbohrte mich und ich ging unbewusst ein paar langsame Schritte zurück und stieß leicht gegen eine Wand. Ich wartete noch kurz, aber er sagte nichts.

„Also gut, wie sie wollen.", entschlossen drehte ich mich um und drückte die Klinke hinunter.

„Warten sie.", hielt er mich zurück ehe ich durch die Tür gehen konnte und verschwunden war.

Ich blieb zwar stehen, drehte mich jedoch nicht zu ihm um.

„Ich kenne Mik. Ich kenne ihn länger, als du und er wird keinen solchen Aufstand machen, sondern mir zuhören und mir am Ende zustimmen."

Da scheinen sie ihn ja nicht besonders gut zu kennen.

Aber ich sprach den Gedanken nicht aus, sondern drückte die Tür auf und stürmte hinaus.


I'm the Couchman | Kostory FFWhere stories live. Discover now