78. Kapitel, Tag 2

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Kostas

Ich klopfte zaghaft an dem Raum 333B und hörte kurz darauf eine mir sehr gut bekannte Stimme ‚Herein', rufen.

Mit gesenktem Kopf betrat ich den Kopf und hoffte, dass er verstehen würde, dass es mir Leid tat, ihn beleidigt und angeschrien zu haben. Oder dass er das zumindest glauben würde.

Ich blickte vorsichtig auf und musste zu meiner Überraschung feststellen, dass er mich anlächelte und ich hatte auf einmal das Gefühl, dass das im Gegensatz zu den vorherigen ein echtes Lächeln von ihm war.

Vielleicht wäre es möglich gewesen, wenn wir uns unter anderen Umständen kennen gelernt hätten, dass ich ihn vielleicht für sympathisch gehalten hätte. Aber ich hatte ihn nicht unter anderen Umständen kennen gelernt, sondern wie er meinen Freund entführt hatte.

Um ihn zu retten.

Flüsterte eine leise Stimme in meinem Inneren, aber ich ignorierte sie geflissentlich. Es wäre der wesentlich einfachere Weg gewesen, einen Krankenwagen zu rufen.

Aber was, wenn sie später gekommen wären, zu spät? Was, wenn der Fahrstuhl stecken geblieben wäre? Was, wenn Myriam ihr Handy nicht gefunden hätte, oder der Akku alle gewesen wäre?

Ich schob die Gedanken so gut wie möglich beiseite. Ich war diesem Mann zu keinerlei Dank verpflichtet. Ich würde mich niemals bei ihm für irgendetwas bedanken, auch wenn er vielleicht einer anderen Meinung sein mochte.

„Setz dich doch Kostas", ich gehorchte. Bis jetzt verlief unser Gespräch genauso wie beim ersten Mal. Nur dass ich dieses Mal alles versuchen würde, damit dieses nicht außer Kontrolle geriet. Auch wenn ich es mir nicht eingestehen wollte, ich war momentan auf diese Menschen angewiesen und die einzige Person, bei der ich bisher in keinem schlechten Licht erschien war Anna und bei ihr hatte ich noch das Gefühl, dass sie das kleinste Zahnrädchen in dem Getriebe dieser ungewöhnlichen Gemeinschaft war.

„Wie geht es dir?"

„Ganz ok.", auch wenn ich dieses Gespräch nicht vom Anfang an zum Scheitern verurteilen wollte, hieß das nicht, dass ich ihm mein Herz ausschütten würde.

„Frau Kramer hat mir erzählt, du hättest heute bei ihr angefangen. Wie war dein erster Arbeitstag?"

„Ich fand es interessant.", das kam der Wahrheit sogar noch recht nahe.

„Du musst wissen, dass die Aufgabe, welche du dort hast eine sehr Verantwortungsvolle ist und du musst dir das auch immer ins Gedächtnis rufen. Egal ob bei dieser Arbeit oder bei jeder anderen, die Gemeinschaft ist darauf angewiesen, was du tust, genauso, wie du auf die Dienste der Gemeinschaft angewiesen bist.", vermutlich hatte sie auch davon erzählt, dass ich nicht besonders gut gewesen war. Ich war nicht dumm, ich verstand, worauf er anspielte.

Ich nickte bloß, was er als Zeichen sah, dass er mich weiter ausfragen konnte.

I'm the Couchman | Kostory FFDove le storie prendono vita. Scoprilo ora