59. Kapitel, Part 1

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(Mädchen in schwarz)

Nachdem man mich in die Zelle gebracht hatte, wurde ich noch einmal befragte und wieder zurück gebracht. Dann wartete ich.

Darauf, dass das Mädchen kommen würde, oder dass es eben nicht kommen würde.

Da es in diesem Teil des Gebäudes anscheinend keine Fenster gab, konnte ich nur raten, ob es Tag oder Nacht war, aber irgendwann kam der Polizist wieder, welcher mir das Essen gebracht hatte und fragte mich, ob ich nicht versuchen wolle, zu schlafen.

Ich schaute ihn ausdruckslos an, setzte mich aber auf mein Bett, nur um, als er zufrieden gegangen war, mich wieder auf den Boden zu setzen. Ich sah diesem Mann an, dass er Mitleid mit mir hatte. Mitleid, welches ich nicht verdiente. Dieser Mann sah in mir ein Kind, welches ich nicht war. Abgesehen davon, dass ich 18 geworden bin, war ich nicht einmal ein Mensch.

Ich war ein Monster. Man hatte mich zu einem gemacht.

Ich weiß nicht wie lange ich in dieser Position verharrte, aber irgendwann konnte ich nicht mehr standhalten und schlief ein.

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„Hast du die ganze Zeit auf dem Boden geschlafen?", fragte mich jemand ungläubig und ich schüttelte den Kopf, auch wenn das die Wahrheit war.

Mein gesamter Körper schmerzte und ich bekam meine Augen trotz der paar Stunden Schlaf kaum geöffnet. Aber ich beschwerte mich nicht.

Die Sekunden verstrichen und aus ihnen wurden Minuten und aus Minuten Stunden.

„Sarina Sander?", fragte mich ein mir unbekannter Polizist.

Ich stand auf und nickte.

„Das Mädchen ist da, sie können mit ihr reden, sobald sie versuchen, sie zu verletzen oder anfangen, sich ihr gegenüber unangemessen zu verhalten, kommen sie zurück in ihre Zelle."

Sie war also doch gekommen.

Der Polizist legte mir Handschellen an und führte mich in einen Raum mit einem Tisch und stellte sich an die Tür. Ich ging auf den Tisch zu und setzte mich.

Ein paar Sekunden lang musterte ich sie. Ihr Blick mir gegenüber war ausdruckslos, aber abgesehen davon, sah sie aus wie eine komplett normale Frau. Und natürlich abgesehen davon, dass ihr gesamter Hals blau und angeschwollen war.

Taran hat sie ganz schön zugerichtet.

„Ich verlange nicht, dass du mir vergibst, aber ich möchte, dass du versuchst, mich zu verstehen und mir zuhörst."

Sie nickte kurz, aber ihr Ausdruck veränderte sich nicht.

Dann fing ich an zu erzählen.

I'm the Couchman | Kostory FFWhere stories live. Discover now