53. Kapitel

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Myriam

Ein nerviger piepender Ton in der Nähe meines linken Ohres weckte mich.

Ich blickte mich um, alles sah verschwommen und trüb aus. Als ich mich aufsetzen wollte wurde mir schwindelig und ich fiel in mein Kissen zurück.

Wo war ich?

Der Raum war, soweit ich das erkennen konnte, weiß und recht steril eingerichtet. Außer dem Bett in dem ich lag, war rechts neben mir ein Nachttisch und ein Stuhl, aber niemand saß darauf. Ich blickte nach links und erkannte den Ursprung des Piepens. Ein Herzschlag Messgerät. Natürlich war ich in einem Krankenhaus. War es nicht immer so? Menschen die in einem fremden Bett aufwachten und keine Ahnung hatten, wo sie waren oder wie sie dorthin gekommen sind, hatten entweder einen Filmriss von der letzten Party oder befanden sich in einem Krankenhaus. Nicht selten auch beides auf einmal.

Ich schloss die Augen und versuchte mich zu erinnern, was geschehen war. Zuerst passierte nichts, aber dann plötzlich überrollten mich die Erinnerungen.

Mein Freund wurde entführt... wir waren in einem Fernsehturm... er war auch da... Mik wurde erschossen... er war nicht tot... ich habe einen Mann geschlagen... ich kenne ihn nicht... ich suche mein Handy...

Ich schnappe nach Luft. Das war zu viel.

Das piepsen neben meinem Ohr verdoppelte sich und ich bekam Kopfschmerzen.

Eine Krankenschwester stürmte in den Raum, aber ich achtete kaum auf sie. Neben meinem Bett blieb sie stehen.

„Geht es ihnen gut?"

Dann wurde wieder alles schwarz.

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Als ich das nächste Mal zu Bewusstsein kam, waren die Kopfschmerzen verschwunden und ich konnte wieder klar sehen. Ich war immer noch in dem Raum. Immer noch stand die Krankenschwester neben mir und lächelte mich verständnisvoll an.

„Wie fühlen sie sich?", fragte sie mich und ich überlegte kurz. „Sie sind in eine Stressbedingte Ohnmacht gefallen und waren für ein paar Minuten bewusstlos. Das kommt in Fällen wie ihren gelegentlich vor."

„Ich weiß nicht.", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Ich mache mir Sorgen."

Sie nickte. „Sie haben sicherlich viele Fragen, ich weiß auch nicht viel, aber ihrem Freund geht es gut, er wird gerade von einem Polizisten befragt, wenn sie einverstanden sind und sich gut genug fühlen kann ich ihn danach zu ihnen schicken. Er wird ihnen ein paar Fragen stellen, aber ich bin mir sicher, dass die ihren auch geklärt werden können."

„Das geht schon, ich fühle mich eigentlich gut."

„In Ordnung.", die Krankenschwester bewegte sich in Richtung Tür. „Ich werde Bescheid geben. Wenn sie irgendetwas brauchen, drücken sie auf den Knopf neben sich und versuchen sie sich aus zu Ruhen.", mit diesen Worten verschwand sie durch die Tür und ließ mich wieder alleine.

Ich erinnerte mich, weshalb ich eben in Ohnmacht gefallen war und fragte mich, wo Mik und Kostas wohl gerade waren.

Wenn sie denn am Leben sind. Dachte ich verbittert. Als ich Mik das letzte Mal gesehen habe, sah er nicht besonders lebendig aus.

I'm the Couchman | Kostory FFМесто, где живут истории. Откройте их для себя