28. Kapitel

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Kostas

Ich merkte, wie meine Gedanken wieder klarer wurden. Ich realisierte, dass ich bis eben geschlafen haben musste, aber ich ließ die Augen zu. Mik lag bestimmt noch neben mir, wie er es eben vor ein paar Minuten auch noch getan hatte.

Ein kalter Luftzug kam aus dem geöffneten Fenster und mir wurde kalt. Ich tastete neben mir weiter noch meinem Freund, da ich ihn nicht wie erwartet mit meiner Hand berührte tastete ich weiter und öffnete meine Augen.

Er war nicht da.

Er musste mich alleine gelassen haben. Sofort machte mir dieser Ort wieder Angst, ohne dass ich etwas dagegen tun konnte.

Wie lange war er schon weg? Wann würde er wiederkommen? Holte er gerade Myriam ab?

War er ohne mich zum Flughafen gefahren?

Ich kannte die Antwort. Natürlich war er das. Er hatte so wie so gewollt, dass ich hier bleibe. Als ich eingeschlafen war, hatte er sich einfach auf den Weg gemacht.

Du hättest ihm erzählen sollen, wie viel Angst es dir macht, alleine zu sein. Sagte meine innere Stimme. Wenn er das gewusst hätte, wäre er niemals ohne dich gegangen.

Ich war so ein Idiot, wieso schaffte ich es nach all den Jahren immer noch nicht, ihm alle meine Gefühle an zu vertrauen.

Ich hatte mich auf das Bett gekauert und wartete darauf dass Mik zurückkommen würde.

Ich fühlte mich wie ein Häufchen Elend. Außerdem war mir übel und ich hatte Kopfschmerzen, welche mit jeder Minute schlimmer wurden.

Ich bildete mir ein, aus der anderen Ecke des Zimmers ein rascheln gehört zu haben.

„Mik?", fragte ich hoffnungsvoll, aber auch ein wenig ängstlich.

Ich stand auf und lief auf die Ecke des Zimmers zu. Sobald ich aufstand merkte ich, wie sich meine Kopfschmerzen verschlimmerten. Außerdem war dort niemand. Erst recht nicht Mik.

Ich drehte mich um und versuchte heil zu dem Bett zurück zu kommen. Mir war schwindelig und ich hatte das Gefühl, meinen Kopf würde gleich explodieren.

Plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter mir, aber noch ehe ich realisierte, dass jemand in dem Badezimmer war, wurde mir ein durchtränkter Stofffetzen auf den Mund gepresst und mir wurde ein Knie in den Rücken gerammt.

Ich musste vor Schmerzen aufstöhnen und mir stiegen die Tränen in die Augen.

Ich hatte keine Chance.

Ich war auf den Boden fixiert worden.

Ich konnte meine Hände nicht bewegen.

Ich konnte nicht schreien, nicht um mich schlagen und nicht treten.

Ich konnte kaum noch atmen und war dabei das Bewusstsein zu verlieren.

Was auch immer mir in das Gesicht gedrückt wurde, es wirkte.

Ich merkte, wie sich der Druck auf meinem Rücken verringerte. Ich wollte mich bewegen, aber konnte nicht.

Ich spürte, wie eine Hand meinen Arm berührte und plötzlich spürte ich einen unbeschreiblichen Schmerz in meinem Arm.

Ruckartig schaute ich sie an. Ich erkannte nicht viel. Sie trug schwarz, eine Kapuze tief im Gesicht, Sonnenbrillen und einen Mundschutz. Aber sie war eine sie.

Mein Blick blieb an meinem Arm hängen. Sie zog das Messer heraus, welches sie hinein gerammt hatte. Blut rann aus der länglichen Wunde und sie hielt eine kleine Flasche darunter, in welcher sich das Blut sammelte.

Der Schmerz wurde dumpfer und ich glitt in eine andere Welt ab.

I'm the Couchman | Kostory FFWo Geschichten leben. Entdecke jetzt