62. Kapitel, Tag 1

105 4 1
                                    

Kostas

Durch ein leises Pochen wurde ich aus meinem Traum gerissen.

Ich hatte mich auf dem Boden zusammengekauert und irgendwann war ich wohl eingeschlafen, mein Gesamter Körper schmerzte und das wurde auch nicht besser, als ich mich vorsichtig streckte.

Das Pochen an der Tür wiederholte sich, diesmal etwas stärker.

„Kostas?", die piepsige fragende Stimme klang fast wie die eines Kindes und ich entschloss mich dazu, die Tür zu öffnen. Irgendwann würde ich das eh tun müssen.

Davor stand eine junge Frau, vielleicht 18, vielleicht aber auch erst 16 oder 17 Jahr alt?

Sie hatte ihre langen, braunen Haare zu einem ordentlichen, tiefen Pferdeschwanz zusammen gebunden und ich stellte fest, dass ihre Augen fast dieselbe Farbe hatten, wie Miks, nur konnte ich in ihnen nicht dasselbe Funkeln erkennen. Ihre Klamotten waren ordentlich, wenn auch ein wenig altmodisch. Die trug einen bodenlangen Rock und eine Bluse, welche ich das letzte Mal vielleicht bei meiner Großmutter gesehen hatte, noch nie aber an einem Mädchen in ihrem Alter.

„Wer bist du?", fragte ich, fügte in Gedanken aber noch ein: Und woher kennst du meinen Namen?, hinzu und fühlte mich auf einmal sehr unhöflich, da ich immer noch die dreckigen Klamotten von gestern oder auch vorgestern trug und vermutlich ziemlich verschlafen aussah.

„Anna", erwiderte sie und machte einen höflichen knicks, anstatt mir einfach die Hand zu geben.

Verwirrt runzelte ich die Stirn. „Warum...?", begann ich eine Frage zu formulieren, wusste aber nicht, wie und ließ das Wort ein wenig verloren im Raum stehen.

„Oh.", sie lächelte entschuldigend. „Das habe ich ganz vergessen", und reichte mir ein kleines Bündel. „Das ist für dich, zieh die Klamotten an und vielleicht versuchst du, deine Haare ein wenig ordentlicher... ich werde hier warten und dann können wir anfangen, ich erkläre dir dann alles."

Ich nahm die Sachen entgegen und betrachtete sie genauer. Die Hose war kein Jeansstoff und hatte auch sonst recht wenig mit den Hosen zu tun, welche ich normalerweise trug. Das Hemd schien sogar recht in Ordnung zu sein, aber mit der Unterwäsche wollte ich gar nicht erst anfangen.

Seufzend zog ich die Sachen an. Immerhin hatte ich etwas bekommen. Außerdem versuchte ich meine Haare zu bändigen, aber als ich wieder aus der Tür trat, hatten sie sich kaum verändert und standen immer noch ab, was Anna sogar ein kleines Lächeln abrang, welches sie sich jedoch gleich wieder verkniff. Immerhin etwas, bis eben war ihr Gesicht noch wie versteinert gewesen.

„Komm mit.", forderte sie mich auf und ich folgte ihr. Wir liefen denselben Weg wieder zurück, welchen ich gestern mit Dr. Weiß gegangen war, nur dass er mir da sehr viel bedrohlicher vorgekommen war. Mit langsamen Schritten, fast schon andächtig lief sie durch die Große Eingangshalle, welche, wie ich jetzt feststellte, komplett aus Stein war und ziemlich schlicht eingerichtet war, trotzdem aber etwas eindrucksvolles hatte. Dann standen wir am Eingang und traten hinaus.

„Wo gehen wir hin?" fragte ich verwundert und sie lächelte mich leicht an, bereits das zweite Mal an diesem Tag

„Wir gehen Spazieren. Jeden Tag ein wenig Sport zu machen ist gesund und außerdem kann ich dich dabei ungehindert in alles einweisen."

--- 

Hey!

Ich werde die nächsten Tage kein WLAN haben und deshalb auch nicht hochladen können. Deshalb auch heute schon ein Kapitel. Die nächsten zwei dann Sonntag.

A

I'm the Couchman | Kostory FFWhere stories live. Discover now