58. Kapitel

126 8 1
                                    

Kostas

---

Ich stand gerade in der Küche, als es an der Haustür klingelte. Ich ging hin und öffnete, als sich ein verweinter Mik in meine Arme warf. Vorsichtig zog ich ihn von der Tür weg, warf sie mit einem Fuß zu und führte Mik in mein Wohnzimmer.

Es war nicht das erste Mal, dass er so zu mir kam, aber er hatte mir nie erzählt, weshalb er diese Zusammenbrüche hatte.

Ich setzte mich auf das Sofa im Wohnzimmer und zog ihn neben mich. Weitere Tränen stürzten seine Wangen hinunter und ich wischte sie mit dem Ärmel meines Pullovers vorsichtig weg und schaute ihm in die Augen. Langsam begann er sich zu beruhigen und nicht mehr ganz so hektisch zu atmen.

„Du weißt, dass du mit mir über alles reden kannst, nicht wahr?", fragte ich ihn ernst und er nickte zögerlich. Diese Frage hatte ich ihm die Male davor auch schon gestellt, aber bisher hatte er nie etwas gesagt und ich zwang ihn auch nicht. Wenn er nicht darüber reden wollte, war das seine Entscheidung und ich würde sie akzeptieren.

Wir schwiegen eine Weile, als ich plötzlich einen merkwürdigen Geruch registrierte und mir mit schrecken einfiel, dass ich bis eben gekocht hatte. Ich murmelte ein kurzes „bin gleich wieder da" und sprintete in die Küche. Als ich die Tür öffnete schlug mir eine ätzende, graue Rauchwolke entgegen. Ich schloss die Tür hinter mir, damit der Geruch sich nicht in der gesamten Wohnung verteilte, riss dann das Fenster auf und stellte den Herd ab. Ich packte den Kochtopf, dessen Inhalt mal Spagetti gewesen waren, jetzt aber eher Steinkohle ähnelte und stellte ihn unter den Wasserhahn, um das ganze irgendwie sauber zu bekommen. Langsam lichteten sich die Rauchschwaden und auch der Geruch begann sich zu neutralisieren.

Ich bemerkte, wie Mik die Tür öffnete und in den Raum trat. „Du hast gekocht?", fragte er erstaunt, man konnte nur noch an seinen geröteten Augen erahnen, dass er geweint hatte.

Ich nickte. „Ist verbrannt."

Betreten schaute er zu Boden. „Das tut mir leid. Ich hätte dich nicht ablenken sollen."

Das war so typisch Mik. Immer gab er sich an allem die Schuld. Er entschuldigte sich sogar dafür, dass er mir mit seinen Zusammenbrüchen auf die Nerven ging.

Ich verdrehte die Augen, kam auf ihn zu und packte ihn leicht an den Schultern. „1. Ist es nicht deine Schuld und wird es auch nie sein und 2. Waren das nur langweilige Nudeln für die ich keine fünf Stunden, sondern fünf Minuten in der Küche stand."

Er erwiderte nichts und nickte nur, aber ich war mir ziemlich sicher, dass ich ihn nicht überzeugt hatte. Das nächste Mal würde er sich garantiert wieder für meine Fehler entschuldigen.

Ich führte ihn aus der Küche, da der Geruch von verbranntem Essen immer noch ziemlich penetrant war und ging zurück ins Wohnzimmer.

„Geht's wieder?", fragte ich ihn, als wir uns wieder auf das Sofa gesetzt hatten.

Er nickte, schüttelte dann aber seinen Kopf und zuckte zu guter Letzt mit den Schultern. „Ich weiß nicht. Ich muss dir etwas sagen."

„Ja?", fragte ich, nervös schaute er an mir vorbei aus dem Fenster kaute auf seiner Unterlippe herum. Verdammt war das niedlich.

„Ich...", fing er an, stockte dann jedoch wieder und schaute auf seine Finger, mit denen er nervös an seinem Ärmel herum zupfte. „Ich... Es tut mir Leid... Ich habe mich in dich verliebt."

Ich legte ihm meine Hand unter sein Kinn und hob es leicht an, damit er mich ansah.

„Entschuldige dich bitte nie wieder dafür."

Dann küsste ich ihn. Und er erwiderte.

---

I'm the Couchman | Kostory FFWhere stories live. Discover now