59. Kapitel, Part 6

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Ich erinnerte mich daran, dass ich eine Patentante in der Nähe von Hamburg hatte und beschloss zu ihr zu fahren und sie zu bitten, mich auf zu nehmen.

Sie schienen zu wissen, was passiert war und ich durfte bleiben.

Ich hatte die Jahre über keine besonders gute Beziehung zu meiner Patin gehabt und das änderte sich die Wochen, welche ich dort war auch nicht. Häufig war ich auch nicht bei ihnen zu Hause, da es mir ein wenig unangenehm war, sie zu belagern.

Wenn ich älter gewesen wäre und mir eine Job hätte suchen können, hätte ich versuch auf eigenen Beinen zu stehen. Aber ich war zu diesem Zeitpunkt nicht 18, also hatte ich keine Wahl.

Meine Patentante und ihr Mann wollten, dass ich wieder zur Schule ging, aber ich weigerte mich und sie gaben mir ein Jahr, um damit klar zu kommen und wieder ‚normal' zu werden, außerdem stellten sie die Bedingung, dass ich eine Selbsthilfegruppe besuchen solle, aber dort tauchte ich nie auf.

Meine meiste Zeit verbrachte ich am Strand und als ich bemerkte, dass es mir half, fing ich an Sport zu machen. Zuerst lief ich nur am Strand entlang, immer weitere Strecken, doch irgendwann wurde mir das langweilig und ich erinnerte mich daran, dass ich, als ich kleiner war einmal Karate ausprobiert hatte und beschloss einfach wieder damit an zu fangen.

Ich war schon immer perfektionistisch und so auch dieses Mal. Ich kam fünfmal die Woche zum Training und irgendwann erkannte einer der Trainer, dass ich Talent hatte und bot mir zusätzliche Privatstunden auch vormittags, am Wochenende und in den Ferien an.

Damals dachte ich, dass er einfach nur nichts Besseres zu tun hatte und keine Familie besaß, aber später wurde mir klar, warum er so viel Wert darauf legte, mich zu fördern. Und das nicht nur mit Karate, sondern auch in vielen anderen Bereichen des Kampfsportes und der Selbstverteidigung.

I'm the Couchman | Kostory FFWhere stories live. Discover now