36. Kapitel, Part 2

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Jetzt lag ich auf meinem Bett und dachte über dieses erste Mal nach, als ich mit Lina auf dem Fernsehturm gewesen war. Auch wenn ich es jetzt noch nicht wusste, das war der Moment gewesen, in dem ich angefangen hatte, mehr für sie zu empfinden als nur Freundschaft.

Vor einem Jahr hatte ich angefangen, mich in Lina zu verlieben und somit fingen auch die Probleme an. Vor einem Jahr musste ich anfangen meine Gefühle zu verstecken, was mit jedem Tag schwerer wurde.

Jeden Morgen, den ich erwachte wuchs meine Liebe zu ihr und jeden Abend war meine Eifersucht gestiegen. Sie war unkontrollierbar, unvorhersehbar und wesentlich schlechter zu verstecken, als meine Liebe welche man in abgeschwächter Form auch als Freundschaft werten konnte.

Lina, welche mich seit einem Monat beobachtete hatte sehr wohl bemerkt, dass etwas anders geworden war.

Dass ich ihrer Schwärmerei für Jungen immer öfter verdrossene ja fast schon bissige Kommentare entgegen setzte und kaum noch beraten wollte.

Vor ungefähr zwei Wochen war ihr dann wohl der Geduldsfaden gerissen, nachdem ich erfahren hatte, sie würde mit Liam, ihrem fast Freund ausgehen und ihn darauf versuchte schlecht zu reden.

„Was ist dein Problem?", hatte sie mich gefragt. „Warum musst immer jeder Person so voreingenommen gegenüberstehen? Warum kannst du dich nicht einmal wie meine beste Freundin benehmen und zu meinen Entscheidungen stehen, mich unterstützen?"

Ich traute mich nicht die Wahrheit zu sagen. Ich wollte sie auch nicht verletzen, aber es musste sein. Ich durfte die Kontrolle nicht verlieren und ohne noch ein weiteres Wort von mir zu geben drehte ich mich um und ging davon.

„Hallo? Juna?", rief sie mir ungläubig hinterher aber ich antwortete nicht.

Offensichtlich war ihr das Ganze zu blöd und sie kam mir nicht hinterher. Worüber ich einerseits erleichtert, andererseits aber auch traurig war. Obwohl ich sie gut verstehen konnte, ich war diejenige gewesen, die sie verletzt hatte und nicht anders herum. Wenn sich jemand entschuldigen musste, dann war ich das. Aber ich konnte nicht. Ich wusste nicht wie.

Jetzt waren bereits zwei Wochen vergangen und sie hatte mich keines Blickes mehr gewürdigt. Ich musste zu ihr gehen. Ich würde es nicht mehr länger aushalten.

Entschlossen stand ich auf. Ich ging zu Linas Wohnung, welche direkt nebenan war und klingelte. Wir waren Nachbarn, seitdem wir kleine Kinder waren und auch genauso lange Befreundet. Ich durfte das jetzt nicht kaputt machen.


I'm the Couchman | Kostory FFWhere stories live. Discover now