33. Kapitel

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Mik

Ein dumpfer Schmerz in meinem Herzen begleitete mich bereits die letzten Stunden. Er würde nicht gehen, bis ich ihn wieder hatte.

Alle meine Glieder schmerzten. Ich hatte diese Nacht nicht geschlafen und ich würde es auch nicht tun. Nicht bis ich ihn gefunden hatte.

Seit Stunden zermürbten wir uns das Gedächtnis. Wir mussten etwas übersehen haben.

Inzwischen waren wir uns darüber einig, dass sie durch das Fenster gekommen waren und auch, dass die Sekretärin beobachtet haben können, dass ich das Hotel alleine verlassen habe. Das hätte sie weiter leiten können, aber an wen? Auch hatten wir keinen leisen Hinweis, wo sie sein könnten.

Angestrengt massierte ich meine Schläfen. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen. Ich schaute aus dem Fenster und realisierte, dass die Sonne bereits aufgegangen war.

„Ich brauche frische Luft und einen klaren Kopf.", ich betrachtete sie und vermutete dass es ihr ähnlich ging. „Kommst du mit?"

Sie nickte. „Ich ziehe mir noch etwas Frisches an."

Ich beschloss es ihr gleich zu machen. Auch wenn ich nicht die Ruhe fand zu duschen, konnte ich saubere Klamotten gut vertragen.

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Wir gingen nebeneinander die Allee hinunter und schiegen beide.

Ich war alles, was ich gesehen und gedacht hatte, als ich das Zimmer betreten hatte, mehrmals durchgegangen. Ich kam zu keinen neuen Theorien oder Erkenntnisse.

Ich fand nichts, weil es nichts mehr gab. Wenn sie nicht gefunden werden wollten, würden wir sie nicht finden können.

Ich war so versunken, dass ich es erst gar nicht merkte, aber wir befanden uns auf eben dieser Einkaufsstraße, die ich mit Kostas vor nicht einmal zwei Tagen hinunter gelaufen war und ehe ich mich versah, überrollte mich die bittersüße Erinnerung.

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Ich lief Hand in Hand mit Kostas die Straße hinunter.

Um uns herum wuselten viele Menschen, ein paar kleine Kinder, aber auch viele, welche mit Einkaufstaschen bepackt waren und gestresst durch die Straße hetzten.

Der Himmel war bewölkt und ein einziges grau. Klar könnte es schöner sein, aber immerhin regnete es nicht.

„Miki? Bekomme ich ein Eis?", fragte mich Kostas aus dem nichts und zeigte auf den Eisstand gegenüber.

„Was?", fragte ich und lachte. „Ist es dafür nicht ein bisschen zu kalt?"

Bestimmt schüttelte er den Kopf und zog mich mit. Wir waren die einzigen, die vor dem Stand standen.

„Lass mich raten: am Ende muss ich dir helfen, weil du deine Portion nicht schaffst.", sagte ich, während wir die Straße weiter entlangschlenderten.

„Und selbst wenn.", entgegnete er. „Du magst Eis eigentlich auch und dieses hier ist besonders lecker."

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Jetzt liefen wir fast als einzige die Straße hinunter. Der Eiswagen war verschwunden, aber es war genau hier gewesen.

Sofort was der Schmerz wieder voll präsent. Scharf sog ich die Luft durch meine Zähne und beschleunigte mein Tempo, so dass Myriam Schwierigkeiten hatte mitzuhalten.

I'm the Couchman | Kostory FFحيث تعيش القصص. اكتشف الآن