43. Kapitel

159 10 0
                                    

Myriam

Miks damaliger Freund war ein gebrochener Mann. Das konnte man ihm ansehen. Ich wusste, bevor er anfing zu erzählen nicht, was er durchgemacht hatte, aber ich konnte ihm ansehen, dass er gelitten haben musste. Er war so ausdruckslos, als würde er seine Gefühle verstecken. Das was er erzählte erklärte sein Erscheinungsbild, aber ich hatte trotzdem das Gefühl, dass das nicht alles war.

„Er hat dir das eingeredet, nicht wahr?", fragte Taran und nickte in Kostas Richtung. Der Typ war abgefahren. Man konnte seine Gedanken und Schlussfolgerungen kaum nachvollziehen, so große Sprünge machten sie.

Aber warum sollte Kostas ihn schlechtreden, obwohl er ihn nicht einmal gekannt hatte. Das gab in meinen Augen keinen Sinn. Aber wenn man über eine Trennung jahrelang nicht hinweg kommt, so wie es bei diesem Mann anscheinend der Fall war und man jeden Tag verzweifelt nach einer Erklärung, einem Sündenbock ausschauhält, erscheint es logisch.

„Warte, was?", Mik schien genauso verblüfft wie ich. „Er hat nichts getan. Niemand hat etwas falsch gemacht. Du hättest damals einfach zu mir kommen müssen und wir hätten reden können."

„Ach ja?", fauchte er zurück. „Und wie hätte ich das machen sollen, du hattest nur Augen für deinen Freund, du hast mich nicht einmal gesehen, als ich an dir vorbei gelaufen bin. Geschweige denn, dass du mich erkannt hättest"

„Das tut mir leid.", betreten schaute Mik zu Boden, hob den Blick aber gleich darauf wieder ein wenig. „Es war aber auf keinen Fall meine Absicht, ich habe dich auch nicht vergessen, wenn du das gedacht hast. Ich habe nur versucht mein Leben weiter zu leben. Darüber hin weg zu kommen. Ich konnte nicht wissen, dass du noch irgendwo da draußen warst."

„Aber er wusste es.", entgegnete Taran.

„Woher soll er das gewusst haben", mischte ich mich in das Gespräch ein, auch wenn ich mich bis jetzt zurück gehalten hatte, mit dem Gefühl, es ginge mich nichts an.

„Wegen dir.", seine Aussagen wurden immer absurder und langsam machte mir das Angst. „Du warst damals eine Freundin von Mik, aber mich hast du immer gehasst. Du wolltest mich möglichst schnell ersetzen und hast Mik Lügen erzählt, dass ich tot sein müsse, obwohl du das Gespräch meiner Eltern belauscht hast und wusstest, dass es nicht stimmt. Aber auf dich hat er nicht gehört. Ganz einfach, weil du kein Mann warst, in den er sich verlieben konnte, also hast du einen Freund von dir mitgebracht und dein Spiel weiter getrieben."

„Ich habe keine Gespräche belauscht und Freunde von mir auf Mik angesetzt.", entgegnete ich und versuchte ruhig zu bleiben. „Ich kannte ihn damals nicht einmal richtig, wir haben uns vielleicht einmal die Woche gesehen, aber ich weiß nicht einmal, ob er meinen Namen wusste. Ob ich seinen Namen wusste."

„Lüg mich nicht an!", schrie er. Er schien die Kontrolle zu verlieren. Die Angst, welche ich bis eben nur leicht gespürt hatte, ergriff mich vollkommen. Was würde er als nächstes tun? Wie weit würde er gehen, um seiner verqueren Sicht der Dinge Ausdruck zu verleihen?

---

Hey!

Tut mir leid, dass ich zuerst das 43. Kapitel veröffentlicht habe, obwohl ich vom 42. Zwei Parts hatte und der letzte dann irgendwie untergegangen ist. Hoffe, das ist niemandem aufgefallen. Kommt nicht wieder vor.

A

I'm the Couchman | Kostory FFWhere stories live. Discover now