Kapitel 197 - Sheila

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Sheila wurde von Jonathans Wecker aus einem tiefen Schlaf gerissen, doch er schaltete ihn nicht wie üblich sofort aus. Sie tastete nach ihm und stupste ihn an, aber er rührte sich nicht, sondern schnarchte leise weiter. Mit einem Stöhnen kletterte sie über ihn und stellte endlich das nervtötende Piepen ab. Erst als sie wieder über ihn zurück auf ihre Seite des Bettes stieg, wachte er auf. 

„Dein Wecker hat geklingelt", sagte sie verschlafen und stupste ihn noch einmal an, damit er auch wirklich wach blieb. Sie spürte eine Bewegung der Matratze, dann stand er auf. Er grummelte und stöhnte, während er zum Kleiderschrank ging. 

„Noch müde?", fragte sie, doch er murmelte nur etwas Unverständliches. Sie hatten heute Nacht lange miteinander geredet und er schien offensichtlich nicht wirklich viel Schlaf bekommen zu haben, doch er zog sich weiter an. 

„Lass uns noch was weiterschlafen. Du kannst auch später anfangen zu arbeiten", schlug sie vor und streckte die Arme nach ihm aus, doch er kam nur noch einmal für einen schnellen Kuss zu ihr. 

„Ich habe viel zu tun heute und ich will noch was beim Haus schaffen", erklärte er, dann machte er sich auf den Weg zur Tür. 

„Okay, aber mach dir keinen Stress. Wenn wir hier noch einen Monat länger wohnen bleiben, ist es auch nicht schlimm", sagte sie, doch eigentlich wollte sie so schnell es ging wieder zurück in ihr Zuhause. Sie fühlte sich hier in seiner Wohnung wohl, aber in dem Haus hatte sie die letzten zwanzig Jahre ihres Lebens gelebt und sie wollte wieder zurück. 

„Du könntest deinen Vater anrufen, ob er sich um die Handwerker kümmern würde, die das Bad und das Dach machen wollten", rief er ihr noch zu, als er schon halb die Tür hinter sich geschlossen hatte, doch dann öffnete er die Tür wieder, streckte den Kopf hinein und warf ihr eine Kusshand zu. Sheila erwiderte die Geste, kuschelte sich wieder in ihre Decke und Jonathan schloss endgültig die Tür hinter sich. 

Obwohl sie krampfhaft versuchte, wieder einzuschlafen, gelang es ihr nicht. Also stand sie nur ein paar Minuten nach ihm auf, zog sich schnell an und folgt ihm. Er stand gerade am Kühlschrank und holte irgendetwas heraus. Sie ging zu ihm und legte die Arme um seine Mitte. 

„Wolltest du nicht noch was schlafen?", fragte er, doch sie zuckte die Schultern. 

„Ohne dich kann ich nicht so gut einschlafen", murmelte sie an seiner Schulter, dann küsste sie ihn in den Nacken und ließ ihn wieder los. 

„Willst du auch was essen? Ich könnte Rühreier machen", schlug er vor und sah sie fragend an. Obwohl er sich aus dem Kühlschrank eine Packung Käse geholt und sich offensichtlich ein Brot hatte schmieren wollen, nickte sie. 

„Okay", sagte sie und öffnete für ihn wieder den Kühlschrank. Es war ein schönes Gefühl, wenn er von seiner Routine nur für sie abwich. 

„Soll ich dir helfen?", fragte sie, doch er sah sie mit schiefgelegtem Kopf an. Eindeutig Nein. 

„Du kannst deinen Vater anrufen und...", fing er an, allerdings ließ sie ihn nicht aussprechen. 

„Mach ich nach dem Frühstück. Ich muss ihm ja nicht schon so früh auf die Nerven gehen", erklärte sie, doch sie musste zugeben, dass sie keine Ahnung hatte, wie spät es eigentlich war. 

„Na gut. Hast du dir eigentlich noch einmal über einen Urlaub Gedanken gemacht?", fragte er sie, während er eine Pfanne aus dem Schrank holte. Etwas zerknirscht sah sie ihn an, denn ehrlich gesagt hatte sie seine Idee ganz vergessen. 

„Noch nicht", gab sie zu, doch er winkte ab.

„Macht doch nichts. Vielleicht sollten wir erst einmal abwarten, ob sich bei deinen Bewerbungen was tut", erwiderte er und warf ihr einen Blick über die Schulter zu, während er weiter herumhantierte. 

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