Kapitel 140 - Jonathan

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Jonathan hatte den Blick an die Decke gerichtet und beobachtete das flackernde Licht, das der Fernseher an dorthin warf. Er hatte keine Ahnung, was gerade lief, aber der Film, den sie sich angesehen hatten, musste schon lange vorbei sein. Zwischendurch war er eingeschlafen, doch nun war es Sheila, die mit dem Kopf auf seiner Brust leise vor sich hin schnarchte. Er wagte es nicht, sich zu bewegen und sie so zu wecken, also beschloss er, noch einmal den Tag Revue passieren zu lassen. 

Er würde tatsächlich mit Sheila zusammenziehen. Obwohl sie sich noch nicht wirklich lange kannten und sie noch nicht lange zusammen waren, würde er diesen Schritt wagen. Er war sich so sicher, dass es die richtige Entscheidung gewesen war. Ihre Augen hatten so gestrahlt, als er zugestimmt hatte und als sie ihm gezeigt hatte, wie sie alles umbauen wollte, war ihm ganz warm ums Herz geworden. Obwohl das Haus fast noch komplett im Rohbau war, konnte er sich ziemlich gut vorstellen, wie es aussehen würde, wenn es fertig war. 

Sanft legte er eine Hand auf ihr langes Haar und strich darüber. Er konnte irgendwie noch immer nicht wirklich glauben, dass sie hier bei ihm war und ihn tatsächlich mochte. Zwischendurch fühlte er sich noch immer etwas unbeholfen, immerhin hatte er vor ihr schon lange keine Freundin mehr gehabt, doch sie gab ihm immer mehr das Gefühl, dass er alles richtig machte. 

Mit einem Seufzen regte Sheila sich und langsam schlug sie ein paar Mal die Augen auf. Ein paar Sekunden blieb sie noch liegen, dann stützte sie sich auf und rutschte von ihm herunter. 

„Gut geschlafen?", fragte er leise und verschränkte die Hände hinter den Kopf. Sie nickte etwas verschlafen, dann streckte sie sich an sah ihn so süß an, dass er die Arme nach ihr ausstreckte. 

„Komm wieder her", sagte er leise, doch sie stand auf und ging in Richtung Bad. Kurze Zeit später kam sie wieder und wirkte viel wacher als gerade eben. Sie grinste ihn an, als heckte sie irgendeinen Plan aus. 

„Was guckst du so?", fragte er und richtete sich ein wenig auf, allerdings antwortete sie nicht. Sie setzte sich neben ihn aufs Sofa und sah ihn einfach nur an. 

„Weißt du, was ich mich frage?", wollte sie schließlich wissen und er sah das immer breiter werdende Grinsen auf ihrem Gesicht. 

„Was denn?", fragte er und spannte sich ein wenig an, denn irgendetwas hatte sie vor. Sie legte einen Finger ans Kinn, als würde sie nachdenken, doch dann stürzte sie sich auf ihn und bevor er reagieren konnte, drückte sie seine Arme mit den Knien in die weichen Kissen, sodass er unter ihr gefangen war. Er hätte sich leicht befreien können, immerhin war sich nicht sonderlich stark und wog vielleicht 50 Kilo, doch er ließ ihr den Spaß. 

„Sag schon", forderte er sie auf, doch plötzlich fing sie an, ihn zu kitzeln. 

„Ich habe noch gar nicht rausgefunden, wie kitzelig du bist", lachte sie. Jonathan prustete los, denn er hatte nicht damit gerechnet und er war tatsächlich ziemlich kitzelig. Ein paar Sekunden ließ er sich von ihr kitzeln, bis er seine Hände mit einer schneller Bewegung unter ihren Knien herauszog und drückte sie eng an sich, sorgsam darauf achtend, dass ihre Arme fest an ihren Körper gepresst waren. 

„Jetzt habe ich dich", lachte er und drückte sie noch ein wenig fester an sich. Sie quiekte, doch dann ließ sie ihren Kopf an seine Schulter sinken und schmiegte sich an ihn. 

„Das ist unfair, du bist viel stärker als ich", sagte sie ein wenig außer Atem und wieder lachte er. 

„Und weißt du, was wir auch noch rausfinden müssen?", fragte er grinsend, was sie den Kopf schütteln ließ. Offensichtlich erwartete sie keinen Gegenangriff. Mit einer schnellen Bewegung schubste er sie sanft aufs Sofa und setzte sich genau so auf sie, wie sie es eben getan hatte. Sie wand sich und lachte schon, obwohl er sie noch gar nicht gekitzelt hatte. Er lachte ebenfalls und fing dann an, sie am Bauch zu kitzeln. Sie wand sich heftig, doch er ließ nicht zu, dass sie ihre Arme freibekam. Nach ein paar Sekunden keuchte sie. 

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