Kapitel 66 - Jonathan

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Jonathan musste noch immer lächeln und auch sein Herz hatte sich noch nicht wirklich beruhigt. Immer wieder warf er Sheila Blicke zu, denn er musste der glücklichste Mensch auf der Welt sein, dass sie mit ihm zusammen war. 

„Guck auf die Straße", sagte Sheila ernst, doch es war nicht wirklich so gemeint, denn sie lächelte verlegen, wenn er sie ansah. 

„Du siehst so hübsch aus", erwiderte er, doch sie schnaubte. 

„Doch, wirklich. Ich könnte dich den ganzen Tag nur ansehen", sagte er, was sie lachen ließ. 

„Das klingt ein bisschen stalkermäßig", sagte sie und er erwiderte das Lachen. 

„Na gut, den halben Tag", gab er zu, doch sie lachte nur noch mehr. Es hörte sich noch ein bisschen kratzig an, doch es schien ihr nicht wehzutun. 

„Weißt du, was ich mir überlegt habe?", fragte sie schließlich, woraufhin er sie fragend ansah. 

„Was denn?", fragte er nach, als sie nicht weitersprach. 

„Ich dachte mir, dass ich vielleicht das Haus ganz neu einrichte und vielleicht die Zimmer verändere. Ich glaube, in dem Zimmer, wo es passiert ist, kann ich nicht mehr schlafen", erklärte sie, doch sie hielt den Blick auf ihren Schoß gerichtet. 

„Klingt doch vernünftig. Wie ein Neuanfang", sagte er, dann parkte er den Wagen vor dem Haus ihres Vaters. Nachdem er den Motor abgestellt hatte, sah sie ihn ausdruckslos an. 

„Aber dafür muss er verschwinden", sagte sie leise und fing an, ihre Hände zu kneten. 

„Er ist verschwunden. Zumindest fürs Erste. Er... das heißt, ich war gestern bei dir zu Hause. Ich weiß eigentlich gar nicht genau, warum. Aber ich habe gesehen, wie er ein paar Sachen gepackt hat und mit einer Frau verschwunden ist. Allerdings hat er mich entdeckt und meinte dann, er wäre bei Carolin. Dein Bruder meinte, das wäre seine Nachbarin", gab er seine gestrige Spionage-Aktion zu und sah sie verlegen an. Er konnte nicht sagen, wie sie es fand, dass er ihm hinterherspioniert hatte. Einige Sekunden verharrte sie bewegungslos, dann schnaubte sie erneut und wandte den Blick ab. 

„Ich wollte nicht, dass du sauer bist. Ich wollte einfach nur gucken, ob er verschwindet", sagte er schnell und streckte die Hand nach ihr aus. Sie wandte ihm wieder den Blick zu, doch er sah Wut und Enttäuschung darin. 

„Ich wusste, dass er direkt zu ihr geht. Wahrscheinlich ist er froh, dass er sich nicht mehr mit mir abgeben muss", stieß sie aus, dann öffnete sie mit einem Ruck die Autotür und stieg aus. Etwas verwirrt sah er ihr nach, bis auch er aus dem Auto stieg. 

„Warte mal", rief er ihr hinterher, denn sie hatte sich schon mit verschränkten Armen auf den Weg zum Haus gemacht. Nach ein paar Schritten hatte er sie eingeholt und hielt sie am Arm zurück. 

„Du bist nicht sauer, weil ich da war, sondern weil er zu dieser Carolin gegangen ist?", fragte er, noch immer nicht recht begreifend, was sie gerade gesagt hatte. Abrupt blieb sie stehen, dann sah sie ihn erschrocken an. 

„Tut mir leid", sagte sie atemlos, dann nahm sie seine Hand und zog ihn weiter die Auffahrt entlang. War sie etwa eifersüchtig, weil er bei einer anderen Frau war? Bestimmt hatte er das nur falsch verstanden und schnell schob er den Gedanken beiseite, damit er sich nicht weiter den Kopf darüber zermarterte.

Offensichtlich waren Matthias und Darren schon da, denn Matthias öffnete ihnen freudestrahlend die Tür. 

„Da seid ihr ja", sagte er, während sie an ihm vorbei ins warme Haus gingen. Nachdem sie sich Schuhe und Jacken ausgezogen hatten, griff Sheila wieder nach seiner Hand und zog ihn ins Wohnzimmer. Matthias folgte ihnen und er fühlte sich ein wenig beobachtet. Sheila zog ihn geradewegs auf das Sofa, wo Lisa mit Maxim auf dem Arm saß und ihnen entgegen strahlte. 

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