Rot wie die Liebe

Od Adinavid

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Rot wie die Liebe. Rot wie ihr lächelnder Mund. Rot wie ihre Dessous. Rot wie ihr Blut. Rot wie das Rotlich... Viac

• Wichtig! •
• Widmung •
• Loverboys, Menschenhandel, Prostitution •
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Od Adinavid

Während der ganzen Bahnfahrt laufen mir Tränen wie Sturzbäche über die Wangen und sie laufen auch noch, als ich etwas später in meinem Bett liege. Ich weine mich, wie so oft in letzter Zeit, in den Schlaf und komme am nächsten morgen kaum aus dem Bett.

Ich kann nicht mal vor mir selbst rechtfertigen, aufzustehen, um zu einem Job zu fahren, den ich abgrundtief hasse, und einem Menschen die Taschen zu füllen, den ich am liebsten nie wieder sehen würde.

Nur leider habe ich keine andere Wahl. Vielleicht gibt es irgendwann einen Weg raus aus diesem ganzen Alptraum, aber er zeigt sich mir noch nicht und bis dahin sollte ich mich wahrscheinlich lieber damit abfinden, wie mein Leben von nun an aussieht und versuchen diesen Alptraum einigermaßen unbeschadet durchzustehen. Wie Kitty gestern auch gesagt hat: Ich darf nicht zulassen, dass mich dieser Job und diese Männer brechen.

Denn daran zu zerbrechen ist für mich keine Option, den Entschluss habe ich gefasst. Das würde schließlich bedeuten, Roy würde gewinnen und diesen Sieg gönne ich ihm nicht. Vielleicht habe ich diese eine Schlacht verloren, aber den Krieg noch lange nicht.

Ich versuche mit einer heißen Dusche, einer dicken Schicht Makeup, meinem Lockenstab und einem schicken Outfit das Beste aus mir heraus zu holen, aber meine Augen bleiben leer und freudlos.

Als ich gerade aus dem Haus gehen will fällt mir wieder ein, dass Roy mir ja gestern mein Handy wiedergegeben hat. Schnell stecke ich es ans Ladekabel und warte einen quälend langen Moment, bis das Display sich erhellt.

Nach und nach trudeln einige Benachrichtigungen ein, unter anderem die restlichen Nachrichten und Anrufe von Roy von dem Tag meines verhängnisvollen Fluchtversuchs, doch das interessiert mich jetzt nicht.

Aufgebracht durchforste ich meine entgangenen Anrufe und dann auch die ungelesenen Nachrichten, doch Joana hat sich nicht ein einziges Mal bei mir gemeldet.

Ich wähle ihre Nummer, doch sofort geht die Mailbox ran.

Nachdenklich stecke ich das Handy wieder weg.

Ob sie sauer auf mich ist, weil sie nur durch mich in diese Situation geraten ist?

Oder hat Radu sie vielleicht genauso schlimm zugerichtet wie Roy mich?

Ein unwohles Gefühl macht sich in meinem Magen breit.

Aber vielleicht hat Radu ihr auch einfach nur ihr Handy weggenommen, so wie Roy mir meins, versuche ich mich zu beruhigen, doch die Ungewissheit quält mich.

Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass ich viel zu spät dran bin, weshalb ich die belastenden Gedanken beiseite schiebe und aus dem Haus zur Haltestelle renne.

Es dauert nicht lange, bis ich am Laden ankomme und die Treppen hoch stürme. In dem kleinen Aufenthaltsraum des Rouge, das aus zwei weichen Sofas, einem kleinen Esstisch mit vier Stühlen und einer spartanischen Küchenzeile besteht, sitzen drei Mädchen. Die zwei blonden Frauen kenne ich nur flüchtig vom sehen, aber auch Kitty sitzt am Tisch. Sie hat den Kopf gesenkt und starrt vor sich hin. Auch die beiden anderen Mädchen sehen aus wie drei Tage Regenwetter.

"Was ist denn mit euch los? Ist jemand gestorben?", frage ich leichthin, um die Situation ein wenig aufzulockern. Doch anscheinend trete ich mit dieser Floskel genau in ein Fettnäpfchen, denn eines der Mädchen bricht plötzlich laut schluchzend in Tränen aus.

"Ach du scheiße, ist wirklich jemand gestorben?", frage ich besorgt und schäme mich postwendend für meine Aussage. Betreten laufe ich zu den drei jungen Frauen herüber. Kitty erhebt sich von dem schwarzen Sofa, nimmt meine Hände in ihre und sieht mich traurig an. "Malia, Joana wurde letzte Nacht gefunden. Sie ist tot. Sie wurde ermordet."

Meine Augen weiten sich und mein Herzschlag verlangsamt sich.

"Das ist ein Scherz, oder?", frage ich unsicher.

Ich höre das Blut in meinen Ohren rauschen.

"Kitty, mit sowas macht man keine Späße", weise ich sie leise zurecht.

"Ich wünschte es wäre ein Spaß", antwortet sie mit brüchiger Stimme und streichelt mit ihrem Daumen über meinen Handrücken.

"Hör auf sowas zu sagen", schreie ich sie an, es macht mich wütend, was sie da erzählt. Das kann einfach nicht wahr sein! Dann geben meine Beine nach.

Mir wird schwarz vor Augen und ich sacke zu Boden. Ich höre noch weit entfernt, wie durch einen Tunnel, dass jemand ruft: "Holt Roy, die Kleine ist zusammengeklappt", und dann wird um mich herum alles still.

Als ich wieder wach werde, liege ich in Roys Büro auf der Couch, die Beine hochgelagert auf der kantigen Lehne. Mein Herz schlägt langsam und mir ist furchtbar kalt.

Roy beugt sich über mich und sieht mich besorgt an. "Was ist passiert?" fragt er vorsichtig.

Mit einem Ruck richte ich mich auf, was sofort mit erneutem Schwindel quittiert wird. Bestimmt drückt Roy mich zurück in die Kissen und ich schließe kurz die Augen.

"Stimmt es? Ist sie wirklich tot?", frage ich ihn aufgebracht.

Vorsichtig nickt er. Er wirkt bestürzt und ich weiß nicht, ob es daran liegt, dass ich ihm leid tue oder daran, dass er um Joana trauert.

"Wieso hast du es mir nicht gesagt? Wieso musste ich das von Kitty erfahren?", frage ich ihn wütend und enttäuscht.

"Ich habe es selbst gerade erst erfahren", rechtfertigt er sich und hebt entschuldigend die Hände.

"Wie ist das überhaupt passiert? Kitty meinte, Joana wurde ermordet. War das ein durchgeknallter Freier? Oder war es dieser Radu?" Meine Gedanken überschlagen sich. Radu wird sie doch nicht wirklich umgebracht haben, weil sie abhauen wollte oder?

Dann geht alles ganz schnell. Roy starrt plötzlich alarmiert zu den Bildschirmen, die die Bilder der Überwachungskameras zeigen und auf denen zu sehen ist, dass gerade mehrere schwarze Kastenwagen auf den Hof des Ladens fahren. Zeitgleich klopft es wie wild an der Tür und Tahar, der Securitychef stürmt atemlos herein. "Chef", beginnt er aufgeregt, doch Roy fällt ihm direkt ins Wort. "Die Bullen, ich weiß."

"Fuck", flucht er und springt von der Couch. "Malia, steh auf und versteck dich in dem Schrank. Du darfst hier gar nicht sein. Sollte dich doch jemand finden sagst du kein Wort, verstanden?", befiehlt er mir und bugsiert mich zu dem großen Garderobenschrank in seinem Büro.

Ich setze mich mit angezogenen Knien herein und sehe ihn aus großen Augen an. Ich stehe noch immer so unter Schock, dass ich mich nicht mal wehre.

"Es tut mir leid für dich, das mit Honey", flüstert er und drückt mir schnell einen Kuss auf die Stirn.

"Joana, sie heißt Joana", gebe ich leise zurück. Roy legt seinen Finger auf meine Lippen, um mich zum Schweigen zu bringen und schließt dann geräuschlos die Schranktür. Kurz darauf höre ich wie ein Schlüssel im Schloss zuerst umgedreht und dann abgezogen wird.

Im Schrank ist es ganz still und dunkel, und die Enge macht mir zu schaffen. Ich versuche, ruhig zu atmen und nicht in Panik zu verfallen. Immer wieder laufen lautlos Tränen über meine Wangen. Obwohl ich Joana nur ein gutes Jahr kannte, ist sie mir in dieser Zeit wahnsinnig ans Herz gewachsen. Auch das Bild des kleinen Lucian erscheint immer wieder vor meinem geistigen Auge und die Tatsache, dass der hübsche kleine Junge seine Mama, die ihn so wahnsinnig geliebt hat, nie wieder sehen wird und dass meine Freundin ihren Sohn, dem sie einfach nur ein besseres Leben ermöglichen wollte, nie wieder in die Arme nehmen kann, bricht mein Herz.

Hysterisches lautes Kreischen und dumpfe Schreie hallen durch das ganze Gebäude und vermischen sich zu einem lauten Brei aus Stimmen und Geräuschen. Dann fliegt mit einem lauten Knall die Tür des Geschäftsführerbüros auf, zumindest vermute ich das anhand dessen, was ich höre.

"Hände hoch, Polizei! Verhalten Sie sich ruhig und leisten Sie keinen Widerstand", brüllt eine Männerstimme lautstark.

Mein Herz trommelt aufgeregt gegen meine Brust.

"Können Sie sich ausweisen?", fragt nun eine weitere laute Stimme.

Die Stimmung ist hektisch und die Beamten wirken ihren Stimmen nach zu urteilen angespannt.

"Robin Rivans, ich bin der Inhaber", höre ich Roy ruhig antworten. Er wirkt nicht annähernd so aufgeregt wie ich und wieder einmal habe ich den Verdacht, dass auch das hier nicht sein erstes Mal ist.

"Herr Rivans, den Ausweis bitte und leeren Sie die Taschen", weist nun eine dritte Stimme an.

"Wir haben einen Durchsuchungsbeschluss gegen Sie und Herrn Oskar Lemke für die gesamten Geschäftsräume wegen Verdacht auf Mordes an Frau Joana Lupei, Verdacht auf schwere Zwangsprostitution in Tateinheit mit Menschenhandel und dem sexuellen Missbrauch und Prostitution Minderjähriger."

Joanas Namen zu hören tut mir in der Seele weh.

Mord.

Was für ein Mensch muss man sein, um Gott zu spielen und einfach kaltblütig das Leben eines anderen auszulöschen, all seine Träume, Hoffnungen und Zukunftspläne für immer zu vernichten und in das Loch all der Angehörigen eine riesige, niemals zu füllende Lücke zu reißen. Mit dieser einen Entscheidung verändert man so viele Leben für immer. Nichts wird mehr sein wie es mal war.

"Herr Rivans, Sie haben das Recht zu schweigen. Alles was Sie sagen kann und wird vor Gericht gegen Sie verwendet werden. Sie haben das Recht, zu jeder Vernehmung einen Anwalt hinzuzuziehen. Möchten Sie aussagen?", fragt nun wieder der erste Polizist, während laute Geräusche ertönen.

Man hört das Rascheln von Papier und Schubladen die aufgezogen und wieder zugestoßen werden. Ich vermute, dass mindestens zwei der Beamten zeitgleich beginnen, das Büro zu durchsuchen um Beweise zu finden.

Mein Herz klopft mir bis zum Hals und meine Finger sind ganz feucht. Ich habe Angst in diesem Schrank entdeckt zu werden, aber ein kleiner Teil von mir wünscht es sich auch. Vielleicht wäre das meine Chance auf Freiheit.

Ich könnte einfach aus Versehen gegen die Schrankwand treten, denke ich. Sie würden mich finden und ganz bestimmt nicht hierlassen. "Du darfst hier gar nicht sein", höre ich Roys Stimme in meinem Ohr.

Aber ich traue mich nicht.
Ich verharre weiterhin stumm und zusammengekauert im Schrank.

Während der Durchsuchung stellen die Polizisten Roy immer wieder diverse Fragen, doch er beantwortet keine einzige davon. Er beruft sich beharrlich auf sein Recht zu schweigen.

Ich versuche mir vorzustellen, dass ich an einem schönen Ort wäre, irgendwo in der Sonne am Meer, doch eine Aussage eines Beamten lässt mich plötzlich hellhörig werden: "Herr Rivans, wir haben gestern Nacht einen anonymen Hinweis bekommen, mit dem Vorwurf, dass sich in ihrem Laden auch Minderjährige prostituieren, stimmt das?"

Der Vorwurf bewegt mich nicht, ich weiß schließlich nur allzu genau, dass er wahr ist, schließlich bin ich selbst der lebende Beweis dafür. Was mich aufhorchen lässt sind zwei Wörter: Gestern Nacht.

Gestern Nacht, als ich Lion getroffen habe.

Ich beiße mir nervös auf die Unterlippe.

Der anonyme Hinweis kam von Lion, dafür würde ich meine Hand ins Feuer legen.

__________________________________

Meine Lieben,

Joana ist tot. Im nächsten Kapitel gibt es dazu noch mehr sowie eine ausführlichere Anmerkung meinerseits am Ende, so viel sei gesagt, deshalb gehe ich da jetzt noch nicht näher drauf ein.

Was sagt ihr zu der Durchsuchung in Roys Laden und den Vorwürfen gegen ihn und Joker?

Und denkt ihr auch, dass Lion der Polizei den anonymen Hinweis gegeben  hat?

A.

Pokračovať v čítaní

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