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ACHTUNG TRIGGERWARNUNG

DAS FOLGENEDE KAPITEL ENTHÄLT EXPLIZITE SCHILDERUNG VON SEXUELLEM MISSBRAUCH VON SCHUTZBEFOHLENEN / MINDERJÄHRIGEN.

ICH HABE MICH DAZU ENTSCHIEDEN, DIESE SZENE ZU SCHREIBEN, DA ES IM WEITEREN VERLAUF EINIGES ERKLÄREN WIRD.

SOLLTET IHR MIT SOWAS NICHT UMGEHEN KÖNNEN ÜBERSPRINGT DIESES KAPITEL BITTE AB DER VON MIR MIT ***** MARKIERTEN STELLE.

ICH WERDE DIE HANDLUNG GROB ZU BEGINN DES NÄCHSTEN KAPITELS NENNEN, DAMIT IHR WEITERHIN FOLGEN KÖNNT.

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Roy wirkt wieder extrem angespannt. Seine Augen sind geweitet und sein Kiefer ist verkrampft. Er atmet laut hörbar aus, als ich meinen Monolog beendet habe und rauft sich mit der rechten Hand durch sein längeres Deckhaar.

Erst jetzt bemerke ich, was ich da gerade getan habe. Ich habe ihm, den ich kaum kenne, beim ersten richtigen Date meine komplette Lebensgeschichte um die Ohren gehauen. Gut, das war dann wohl das erste und auch letzte Date.

"Es tut mir leid, ich hätte dir das alles nicht erzählen soll", entschuldige ich mich und versuche irgendwie aufzustehen und an ihm vorbei zu kommen, doch er drückt mich sanft zurück in den schwarzen Ledersitz.

"Hör auf damit, Malia. Es ist gut, dass du mir das alles erzählt hast. Ich muss mir jetzt bloß was überlegen. Auch wenn ich will, ich kann dich jetzt nicht einfach so mit zu mir nehmen. Du bist ja anscheinend doch noch minderjährig und ich habe wirklich überhaupt keinen Bock, die Bullen bei mir vor der Tür stehen zu haben. Ich bin vorbestraft und auf 'ne Anzeige wegen Kindeswohlgefährdung oder Entführung oder sowas kann ich echt verzichten", sagt er ernst und nachdenklich.

Traurig senke ich meinen Blick. Das wäre auch zu schön um wahr zu sein, wenn er mich einfach mit zu sich nehmen würde und ich dort ein neues Leben beginnen könnte. Aber ich kann ihn ja verstehen; auch wenn meine Mutter wahrscheinlich sogar froh wäre, mich los zu sein und nicht nach mir suchen würde. Zumindest nicht solange weiterhin jeden Monat 194 Euro Kindergeld pünktlich auf ihr Konto kommen.

Sanft drückt Roy mein Kinn mit seinem Zeigefinger nach oben, sodass ich ihm direkt in die Augen schaue. "Malia, hör mir zu. Wir kriegen das hin, okay? Ich überlege mir was und dann finden wir eine Lösung, ja? Gib mir nur ein bisschen Zeit, höchstens ein paar Tage. Vielleicht fällt mir auch gleich schon was ein. Ich werde mit ein paar Leuten sprechen und so. Halt nur noch ein bisschen durch", sagt er sanft.

Ich nicke traurig und merke, dass meine Augen verräterisch glänzen. Schnell senke ich meinen Blick.

Auf einmal drückt Roy seine Lippen sanft auf meine. Er küsst mich liebevoll und streichelt dabei meine Wange.

"Du gehst jetzt nach oben und gehst einfach schlafen. Und morgen früh, wenn ich wach bin, hole ich dich gleich ab und wir unternehmen was schönes, okay?", versucht er mir gut zuzureden.

Zögerlich nicke ich.

"Und wenn etwas ist rufst du mich an. Ich habe mein Handy eh nie lautlos. Wenn es dir schlecht geht oder etwas passiert komme ich sofort, okay?"

Wieder nicke ich. Roy reicht mir seine Hand. "Na komm. Geh schlafen. Ich bringe dich noch zur Tür."

Widerwillig nehme ich seine Hand und lasse mich von ihm hochziehen.

Schweigend laufen wir nebeneinander den grau gepflasterten Weg vom Parkplatz bis zur Haustür entlang. Dort angekommen krame ich in meiner kleinen Tasche bis ich meinen Schlüssel gefunden habe.

Rot wie die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt