• nachwort •

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Meine Lieben,

Ein letztes Mal in dieser Geschichte richte ich mein kursivgeschriebenes letztes Wort an euch.

Die letzten 111 Kapitel waren eine Achterbahnfahrt der Gefühle, nicht nur für euch als Leser, sondern auch für mich als Autorin.

Diese Geschichte hat mich im wahrsten Sinne Blut, Schweiß und Tränen gekostet. Ihr wisst gar nicht wie oft ich mir dachte, dass ich das nicht mehr kann. Ich habe es nicht ertragen, Malia immer wieder und immer weiter durch die Hölle zu schicken.

Für manche von euch kam das Ende dann vielleicht doch zu schnell und zu unerwartet und ich hätte ihre Zeit im Bordell ganz bestimmt noch länger ziehen können, aber ich sage es euch, wie es ist: Ich wollte es nicht mehr.

Es war mir wichtig Malias Weg in die Prostitution detailliert zu beschreiben, damit ihr seht, wie leicht man zum Opfer werden kann. Malia war nicht dumm, sie war naiv. Sie war auf der Suche nach Interesse, Anerkennung und Liebe und ist auf Roy getroffen, der ein Meister der Manipulation ist und sich wie ein Chamäleon perfekt an jede ihrer Stimmungen und Bedürfnisse anpassen konnte und sie dadurch Stück für Stück immer weiter emotional von sich abhängig gemacht hat.

Tendenziell ist ein Mädchen, das sich gerade in einem problematischen Umfeld befindet oder in irgendeiner Krise steckt, natürlich angreifbarer. Deswegen ist die Masche ja auch so gemein. Die jungen Männer spielen sich als Held und Retter des Mädchens auf, der ihr einen Lebenssinn, nämlich die gemeinsame Beziehung und Zukunft, präsentiert und diesen Strohhalm ergreifen die Mädchen.

Nichtsdestotrotz könnte jede von uns einem Loverboy begegnen und es war mir wichtig aufzuklären, damit es vielleicht zumindest einmal nicht klappt, weil ein Typ wie Roy an ein Mädchen gerät, die von Malia gelesen hat und dadurch nicht auf diese miese Masche reinfällt.

Aus diesem Grund habe ich Malia über einhundert Kapitel lang durch die Hölle gehen lassen, und deshalb war ich überzeugt davon, dass sie nun endlich ihr wohlverdientes Happy End bekommen muss.

Viele von euch haben vermutlich während dieser ganzen Abwärtsspirale schon gar nicht mehr daran geglaubt, aber Malia kein Happy End zu schenken hätte ich nicht übers Herz gebracht.

Ich bin mit einer vagen Idee und einer großen Portion Leichtsinn nach tagelanger Recherche irgendwann im Mai 2019 an diese Geschichte rangegangen und hätte nie gedacht, dass ich über ein Jahr lang an ihr arbeiten werde.

Ich hätte nie gedacht, dass eine Geschichte mir so weh tun wird, mir so nah gehen wird, mir so viel abverlangen wird. Es war niemals geplant, dass diese Geschichte so viele Kapitel bekommt, und doch musste ich sie schreiben, sonst hätte ich immer das Gefühl gehabt, sie wäre nicht "auserzählt" gewesen.

Auch, wenn die Geschichte von den Reads her vielleicht meine schlechteste ist, so bin ich überzeugt davon, dass sie bisher meine Beste ist und ich wage zu bezweifeln, dass ich das nochmal toppen kann.

Ich möchte euch allen danken, die ihr diese Geschichte gelesen und geliebt habt. Ich habe sehr viel positives Feedback bekommen und das ehrt mich.

Ich hoffe, dass es auch trotz all den schlechten Ereignissen gefallen hat, Malias Geschichte zu lesen, die trotz all der Tragik am Ende irgendwie auch eine Liebesgeschichte voller Hoffnung war.

Mir ist durchaus bewusst, dass Malia durch Lion in einer wahnsinnig privilegierten Position war. Sie hatte jemanden, der sie geliebt und an sie geglaubt hat und der am Ende sogar die finanziellen Mittel hatte, sie aus diesem Martyrium zu befreien. Ich weiß auch, dass es wahnsinnig viele Mädchen gibt, die in dieser Hölle gefangen sind und die keinen Lion haben.

Ich bin an dieser Geschichte gewachsen wie an keiner anderen und ich hoffe, ihr konntet auch etwas für euch mitnehmen.

Und so bleibt mir am Schluss nichts weiter übrig als zu sagen:

Danke.

A.

Rot wie die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt