• WICHTIG •

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Meine Lieben,

Normalerweise ist es nicht meine Art, mich in extra angelegten Kapiteln zu äußern sondern maximal mal kurz am Kapitelende.

Gestern habe ich jedoch einen Kommentar erhalten, der mich so maßlos enttäuscht hat, dass ich es jetzt irgendwie für richtig und wichtig erachte, mal etwas klarzustellen.

Gestern habe ich jedoch einen Kommentar erhalten, der mich so maßlos enttäuscht hat, dass ich es jetzt irgendwie für richtig und wichtig erachte, mal etwas klarzustellen

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Es geht um diesen Kommentar.
Zum Glück habe ich ihn relativ schnell entdeckt, sofort gelöscht und die Kommentatorin blockiert. Da ich aber die Kommentare oft erst später beantworte, hätte es auch gut sein können, dass dieser Kommentar einen Tag dort stehen geblieben wäre.

Meine Lieben, ihr alle wisst, dass ich immer für Rückfragen und Kritik offen bin. Nicht jedem kann und muss meine Geschichte gefallen, ich bin mir sicher, dass sie Vebesserungspotential hat und ich nicht alles richtig gemacht habe. Ich kann auch bis zu einem gewissen Grad verstehen, dass Malias Handeln in Frage gestellt oder nicht nachvollzogen werden kann, aber Leute: das Mädchen ist 16 bzw. im späteren Verlauf 17. Als sie Roy kennen gelernt hat, hat sie schon ziemlich viel scheiße durch: eine Mutter, die sich nicht für sie interessiert, einen Stiefvater der sie sexuell belästigt und missbraucht und sie hatte nie im Leben ein Vorbild oder Rückhalt. Sie hat keine Mutter, die bemerkt, dass mit dem Mädchen was nicht stimmt und versucht ihr zu helfen. Sie schämt sich seit jeher für ihre Herkunft/ihr Elternhaus und schlägt sich alleine durchs Leben, so gut sie kann.

Malia ist nicht dumm, Malia ist naiv und das ist ein gravierender Unterschied. Sie hat keine Erfahrung in Liebesdingen, sie ist einfach nur ein Mädchen, was sich so wahnsinnig nach Liebe, Anerkennung, ehrlichem Interesse an ihrer Person und auch gesellschaftlichem Aufstieg sehnt, dass sie bereit ist, viel dafür zu tun.

Und man darf auch nicht vergessen, dass Roy auch wirklich viel für Malia getan hat. Er hat sie aus den schlechten Verhältnissen geholt, sie umsorgt, war für sie da, hat wichtige Meilensteine in ihrem Leben mit ihr gefeiert. Er ist der erste Mensch, der sich um sie kümmert, und deshalb ist sie bereit, und fühlt sich verpflichtet, etwas zurück zu geben. Und damit will ich jetzt auf keinen Fall Roys Verhalten rechtfertigen oder gutheißen, aber ihr dürft nicht vergessen, dass ihr als Außenstehende mehr wisst, als Malia. Malia glaubt immer noch an das Gute und hat sein Spiel zwar noch nicht durchschaut, aber auch sie wird langsam misstrauisch.

Und ich verbitte mir dass dieses Mädchen, die zwar nur ein fiktiver Charakter ist, aber stellvertretend für so viele andere Opfer steht, so despektierlich, von oben herab und beleidigend "angesprochen" wird. Ich verbitte es mir, weil ich mit diesem Buch aufklären will, und im besten Fall einen Teil dazu beitragen will, dass es weniger Opfer von Loverboys/Zwangsprostitution gibt, weil ihr alle, die das lest, sensibilisiert werdet. Dazu gehört aber auch, dass Opfer den Mut haben, ihr Schweigen und den Teufelskreis zu durchbrechen. Und dafür ist essentiell, dass sie wissen, eben solche Kommentare wie den o.g. NICHT hören zu müssen, wenn sie sich öffnen.

Stellt euch nur mal vor, ihr durchlebt Malias Hölle, habt vielleicht den Mut euch mitzuteilen und dann könnt ihr euch anhören, wie dumm ihr denn seid und dass ihr selber Schuld seid und Gott weiß was.

Ich werde zukünftig (weiterhin) jeden Kommentar, der in diese Richtung zielt, kommentarlos löschen und den Schreiber blockieren.

Mal ganz abgesehen davon, dass der Verfasser des o.g. Kommentars die Geschichte überhaupt nicht verstanden hat (weder zahlt Roy den Flug noch hat er sie vergewaltigt). Roy hat nie behauptet, kein Geld zu haben. Roy hat Malia gesagt, er hat den Laden für mehrere Millionen gekauft und sich dafür einen Kredit von einem Privatunternehmer genommen, der nun die ganze Summe innerhalb von vierzehn Tagen zurückfordert. Diese große Summe hat Roy so schnell aber nicht flüssig (was im Übrigen ganz normal ist, dass man ab einem gewissen Vermögen immer auch mal Geld fest angelegt oder investiert hat), und deshalb glaubt Malia, die siebzehn Jahre alt ist und ihr Leben lang mit ihrer Mutter von Sozialhilfe gelebt hat, ihm. Weil sie ein gutes Herz hat, weil sie keine Ahnung von Finanzen, Anlagen, Investments, etc hat und weil sie es vielleicht auch einfach glauben will.

Weil sie hofft, dass es nach diesem einen Mal vorbei ist. Oder dann wenigstens nach dem zweiten Mal.

Weil sie auch einfach keinen anderen Weg sieht. Wo soll sie denn hin?

Das alles sind Gründe,
Aber eins stimmt nicht: dass sie es glaubt, weil sie dumm ist.

A.

Rot wie die LiebeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt