199. Kapitel

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Epilog Chris

Ich habe mich letztens gefragt was man in seinem Leben erreicht haben muss, wenn man über sein Leben nachdenkt.
Was war gut und auf was hätte man verzichten können?. Auf was man verzichten hätte können, sind mir sofort einige Sachen eingefallen. Es gab bisher aber auch Etappen in meinem Leben die ich nicht mehr missen möchte, das sind die Magie und meine Frau.
Wenn man aber etwas erlebt hat was man niemanden wünschen würde, fängt man an genauer über alles nachzudenken und alles bewusster zu erleben und vieles genauer zu hinterfragen. Mit wem teilt man dann seine Gedanken und Gefühle?, wenn man selber Probleme hat sich zu öffnen weil man sich selbst dafür schämt was einem passiert ist?.
Welchen Fehler habe ich gemacht und hätte ich das verhindern können? Fragen über Fragen und keine Antworten, denn jetzt kann man es nicht mehr ändern.

Das Leben geht manchmal eigene Wege und da gehören Fehler leider mit dazu, aber das Marie mein größter Fehler gewesen ist konnte ich damals noch nicht ahnen und das sie mir mal knapp das Leben kosten würde, hätte ich mir auch nicht träumen lassen.

Erfolg zu haben hat seine schönen und auch seine Schattenseiten. Das Privatleben bleibt unbehelligt und funktioniert wie bei meinem Bruder oder bleibt auf der Strecke wie bei mir über viele Jahre. Wenn jeder Schritt beobachtet wird hat man einfach keine Chance sich etwas aufzubauen und zu halten, weil die Medien wirklich alles als Story wittern auch wenn es auf dem Rücken des Künstlers ausgetragen wird so wie bei mir. Ich habe in der letzten Zeit wirklich alles private über mich in den Zeitungen und im Internet lesen müssen weil die Journalisten noch nichts von Privatsphäre gehört haben.

Erst als meine Traumfrau in einer unserer Shows saß sollte sich mein Leben ändern. Man ist plötzlich wie beflügelt und lernt das Leben mit  jemandem zusammen zu schätzen den man an seiner Seite lieben kann. Lea war von Anfang an mein Segen und stand mir immer an meiner Seite, egal was es für Katastrophen gab. Ob es Artikel aus der Presse waren die mich runtergezogen haben oder aufdringliche Fans die keine Grenzen mehr zwischen Wahrheit und Wunschdenken kennen. Lea hat immer eine Antwort und einen Rat und hat meinen weichen Kern sehr schnell erkannt und lieben gelernt und das trotz meines Lebens in der Öffentlichkeit. Sie gibt mir auch immer noch den Halt den ich brauche auch wenn ich es ihr nicht immer erwiedern konnte. Deswegen wurde sie auch meine Frau und erfüllte mir den Wunsch meiner eigenen Familie die leider zur Zeit mit dunklen Schatten behaftet ist. Und dennoch hat sie die Stärke mich wieder auf den richtigen Weg zu bringen, mal mit härteren Mitteln, mal mit weicheren Methoden. Sie weiß wie sie mich zu nehmen hat und das liebe ich so an ihr. Allerdings hat sie meine starke Trauer um unseren Sohn auch sehr mitgenommen und sie wäre da fast genauso wie ich daran zerbrochen. Aber das Schicksal lässt nicht locker. Entweder man kriegt wieder die Kurve oder nicht. Entweder man ist allein oder hat helfende Hände die einen mittragen und einem auch mal harte und deutliche Worte mit auf den Weg geben. Andreas hat Papas Erbe angetreten und hat mich nie im Stich gelassen, auch wenn es noch so aussichtslos war und ich jeden Mut verloren hatte. Immer wenn ich dachte es wird besser kam der nächste Schlag und Andreas und Lea haben genauso mitgelitten. Ich weiß auch gar nicht wie ich das wieder gut machen kann. Wäre mein Bruder nicht gewesen, wäre ich schon längst nicht mehr da und dafür bin ich ihm dankbar, auch wenn mich zur Zeit immer noch die Fragen was ich hätte anders machen können quälen. Auch wenn unser Vater schon Tod ist, war er in den letzten nun fast 2 Jahren immer bei uns in den Gedanken und an unserer Seite. Sonst würde ich vermutlich auch nicht mehr leben.

Besonders seit dem ich wegen Marie ihrer Racheattacke schwer Herzkrank bin und pausenlos um mein Leben kämpfen muss. Sie hat es geschafft das ich für immer und ewig an sie denken werde, auch wenn ich das freiwillig gar nicht will. Ich seh die Narben und die Erinnerungen kommen wieder zurück. Wann wird das wohl besser werden? Es tut mir weh, wie Lea mit ansehen muss das ich an der Situation wie sie grade ist nichts machen kann und nur hoffen kann das es irgendwann weniger weh tut.
Wie oft war ich wegen Marie kraftlos? und war drauf und dran selber freiwillig mein Leben zu beenden, weil ich diese dauernden Demütigungen und neuen Intrigen von ihr nicht mehr ertragen konnte und wollte..
Ich kann die unzähligen Krankenhausaufenthalte gar nicht mehr zählen, die ich wegen ihr hatte und die vielen Narben von den Op's auch nicht. Sie hat mein Leben verändert und das meiner Familie mit. Es kann sich keiner vorstellen was in einem vorgeht, wenn man an der Schwelle zum Tod steht und man keinen Ausweg mehr zu sehen scheint, obwohl eine rettende Lösung in greifbarer Nähe und doch so weit weg ist.

Sie hat mein Herz so systematisch zerstört das ich auf ein Spenderorgan angewiesen bin. Ich kann mich bis heute auch noch nicht wirklich damit anfreunden, aber ich habe angefangen die Tatsache das es notwendig ist zu akzeptieren. Noch muss ich warten und es geht mir mit jedem Tag der vergeht schlechter, Dank Marie. Ob ich noch rechtzeitig operiert werden kann? Ich weiß es nicht.
Das einzigste gute ist, das Marie selber nicht mehr am Leben ist und ihre gerechte Strafe bekommen hat. Karma und Fantreue sag ich da nur.

Ich weiß nur das ich für meine Familie und meine Zukunft kämpfen muss und das hatte mir Papa letztens schmerzhaft klar gemacht.
Ich will definitiv zurück auf die Bühnen der großen Arenen und wieder unsere Fans und auch meine Frau verzaubern. Ich wünschte das wäre alles nicht geschehen und man könnte die Zeit bis zu jenem Tag zurück drehen. Ich hätte mich anders entschieden, aber wer weiß was dann alles passiert wäre. Ich weiß es nicht. Unsere Fans glauben an uns und haben mich noch nicht aufgegeben. Das ist schon ein recht großer Treuebeweis von ihnen und ,,Ich?" Ich lasse mich so gehen. Ich möchte nicht mehr an Marie denken aber ich kann leider nicht alles was sie betrifft ausblenden. Mein Leben hängt am seidenen Faden und dennoch versuche ich zu glauben das alles gut werden kann. Manchmal frage ich mich wirklich ob alles gut werden kann, oder ob ich mir was vormache und man vielleicht demnächst um mich genauso trauern muss weil die OP schief gehen könnte. Ich glaub es ist egal ob mein Herz einfach so still steht oder ob die OP schief geht. Das macht keinen Unterschied. Mir fällt es momentan nicht leicht positiv zu denken. Zu sehr hat mich der Tod von unserem Sohn aus der Bahn geworfen. Genauso schwer fällt es mir optimistisch zu denken, weil in letzter Zeit einfach nichts Positives geschehen ist.

Ob alles gut werden kann, wird sich zeigen. Jetzt oder erst später. Mit einem neuen Herzen oder nicht.
Wir werden es sehen was die Zukunft über kurz oder lang für mich bereit hält.

Epilog Ende

Ende

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Where stories live. Discover now