38.Kapitel

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Sicht Andreas:

So gegen 13 Uhr fuhren wir auf den Parkplatz vom Flughafen. Wie mein Magen sich jetzt im Augenblick anfühlte, dafür hatte ich grade keine Worte. Auch jetzt war ich mit den Gedanken bei Chris, denn das erste mal in meinem Leben hatte ich Flugangst und konnte verstehen wie es ihm jedes mal vor einem Flug geht. Meine Beine waren weich und mir war schlecht ohne Ende, aber nicht nur wegen dem Flug, sondern weil ich nicht wusste was mich erwartet. Es war ein Flug ins ungewisse und ich wusste nicht wann ich wieder zurück sein werde und ob Chris und Lea bei mir sein werden oder nicht. Ich hoffte Informationen zu bekommen die mir weiterhelfen würden Chris zu finden.

Ich konnte jetzt noch nicht ahnen, das ich in knapp vier Stunden den Schock fürs Leben bekommen würde.

Ich verabschiedete mich von Teresa und ging mit meinem Koffer zum Bording in die Halle. Auch für sie war es hart, denn es war auch für sie ungewiss wie lange ich weg sein werde. Was sie den Kindern sagen sollte, warum ich weg bin, haben wir vorher zusammen besprochen. Die Kids hängen an Chris und wir wollten sie nicht zusätzlich verunsichern oder beunruhigen.

Drei Stunden später landete die Maschine pünktlich in Mallorca. Meine Nervosität stieg grade ins unermessliche. So nervös wie jetzt war ich selbst vor unseren Shows noch nie. Ich holte meinen Koffer vom Band und bestellte mir ein Taxi das mich zum Hafen bringen sollte, wo das Schiff vor Anker liegt. Während ich auf das Taxi wartete sagte ich Teresa kurz Bescheid das ich gut gelandet bin.

Kurze Zeit später kam das Taxi auch schon und ich stieg ein. Als wir in Richtung Hafen kamen, sah ich das Schiff schon und mir wurde jetzt erst richtig mulmig in der Magengegend. Ich zahlte die Rechnung und stieg aus. Ich blieb kurz stehen, holte kurz tief Luft und lief dann in die Richtung zum Schiff. Während ich zum Steg lief überlegte ich mir wie ich am besten an Informationen kommen kann. Ich wollte wissen ob Lea und Chris hier waren und ob vielleicht auf der Reise etwas vorgefallen sein könnte. Ich beschloss für mich, es einfach mit der Wahrheit zu probieren.

Es waren noch einige andere Leute vor mir auf dem Steg, die alle auf das Schiff wollten. Manche sahen mich verwundert an und einige erkannten mich sogar, obwohl ich ungestylt war und für andere wiederum war ich ein Passagier wie jeder andere auch. Ich ging mit der Welle mit und stand dann in der Empfangshalle an der Anmeldung.

Ich stellte mich vor und sagte das ich Fragen zur letzten Rundreise habe. Ich sagte ihr das ich meinen Bruder suche, der zuletzt mit Begleitung hier war und nicht wieder in Deutschland angekommen war und das er vermisst wird. Die Dame sah mich schon etwas wissend an und  deswegen erzählte ich weiter. Ich sagte ihr das die beiden unter Christian Reinelt und Lea Brandt gebucht hatten. Die Dame sah dann in einem Computer nach und fand dann auch tatsächlich die Reservierungen der beiden.

Der Dame am Empfang ging scheinbar soeben ein Licht auf, wer da grade vor ihr stand. Sie schaute mich jetzt etwas genauer an und fragte mich ob ich der zweite der Ehrlich Brothers bin. ,,Beruflich ja, mein Bruder war aber privat hier genauso wie ich jetzt" entgegnete ich ihr nur. Sie bat mich kurz zu warten, denn sie wollte unter vier Augen mit mir sprechen. Sie telefonierte kurz und es kam eine weitere Dame die sie kurzerhand ablöste, damit sie sich um mich kümmern konnte. Sie bat mich mit ihr mit zu kommen und das tat ich dann auch.

Ein 4 Augengespräch ist selten ein gutes Zeichen und das sollte sich auch gleich bestätigen.

Ich erhoffte mir aber weitere Hinweise, denn mehr als das Chris mit Lea hier war wusste ich noch nicht.

Was ich aber gleich erfahren sollte, wird ein Albtraum und meine schlimmsten Vermutungen bestätigen.

Wir kamen in einen großen hellen Raum der einem Büro sehr ähnelte.

Frau Siebert, so hieß die Dame vom Empfang, bat mich am Tisch Platz zu nehmen, was ich dann auch tat. Meine Hände waren eiskalt und schweissnass. Sie bot mir einen Kaffee an, den ich auch dankend annahm, da ich mit meinen Nerven schon ziemlich am Ende war. Ich war einerseits total müde, aber andererseits innerlich total aufgewühlt vor Angst. Sie stellte mir Fragen zu Chris und Lea, weil sie wissen wollte ob er wirklich mein Bruder ist, damit sie sich sicher sein kann, dass sie überhaupt Informationen raus geben darf. Ich holte mein Handy raus und zeigte ihr ein Foto von den beiden. Jetzt war bei ihr auch jeder Zweifel weg und wir kamen ins Gespräch, doch dann kam der Hammer.

Sie sagte mir das Lea nach Ende der Kreutzfahrt in ein Hotel hier in Mallorca gewechselt hatte, weil mein Bruder dort in einem Krankenhaus liegt. Was genau passiert war, durfte sie mir aus Datenschutzgründen allerdings nicht sagen.

Was wird Andreas noch erfahren und verkraften müssen.
Wie würdet ihr Euch in so einer Situation fühlen oder reagieren?

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Where stories live. Discover now