109.Kapitel

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Sicht Andreas:

Nachdem ich beruhigt war das Lea in ihrem Zimmer war und Musik hörte ging ich ins Schlafzimmer und legte mich ins Bett. Sie hörte traurige Musik und das noch recht lange. Das spiegelte auch ihren aktuellen Gemütszustand wieder. Sie vermisste Chris unglaublich und das merkte man, wenn man bei den Texten genau zuhörte.

Ich machte mir auch so meine Gedanken. Über den Maulwurf  und wie Chris den Brief morgen vom Gericht aufnehmen wird.

Ich fand aber irgendwie doch keine Ruhe und ging nochmal zu Lea ins Zimmer. Sie lag in einer Decke eingekuschelt mit Kopfhörern im Ohr und weinte vor sich hin.
Jetzt war mir auch klar warum die Musik so laut war. Sie wollte das wir es nicht mitkriegen und uns Sorgen machen. Ihr Bauch machte ihr auch zu schaffen denn sie konnte sich nicht so hinlegen wie sie gerne wollte.
Ich setzte mich zu ihr und nahm sie in den Arm.

Andreas:
Ich hoffe das Chris bald nach hause kann. Er fehlt uns auch hier. Das kannst Du mir glauben. Vor allem Lisa fehlt er.
Lea:
Ich ertrage das nicht mehr lange. Jeden Abend liege ich hier allein und werde an Marie erinnert, weil Chris noch im Krankenhaus ist und ständig neues auf ihn zukommt was er verkraften muss. Das hält er auch nicht mehr lange durch Andreas. Wie er morgem auf den Brief reagiert möchte ich gar nicht wissen. Ich ahne es und das wird Chris nicht gut tun. Sorgt dafür das Dr.Klinge in der Nähe ist.
Andreas:
Mach mir keine Angst, Lea.
Lea:
Will ich nicht, aber ich habs im Gefühl das was passiert und Du weißt das mich mein Gefühl selten getäuscht hat bisher.

Andreas:
Ich nahm sie nochmal in den Arm und ging ziemlich aufgelöst wieder in mein Schlafzimmer.
Ich hatte inzwischen Tränen in den Augen die sich still und leise davon gestohlen haben. Ich wusste das Lea meistens Recht hatte mit ihrem Gefühl und das beunruhigte mich dann doch etwas. Chris musste den Btief aber so schnell wie möglich bekommen, da wir ja nicht genau wussten wann die Verhandlung stattfinden sollte. Ich schlief mit den letzten Worten von Lea unruhig ein und träumte in dieser Nacht sehr unruhig.

Traum von Andreas:

Ich stand auf dem Friedhof am Grab von meinem Papa und hatte Blumen in der Hand die ich grade in eine Vase stellen wollte. Ich beugte mich nach unten, stellte die Blumen ins Wasser und als ich mich wieder grade hinstellte sah ich meinen Papa neben mir stehen.

Andreas:
Papa bist Du es wirklich oder träume ich grade?.
Werner:
Ich besuche Euch in euren Träumen wenn ihr mich braucht und jetzt bin ich bei dir.
Andreas:
Warum bist Du jetzt hier?
Werner:
Du musst Chris jetzt bald richtig beistehen müssen. Es wird entscheidend sein, ob er dann bald zu mir geschickt wird oder ob er sich wieder im Leben zurechtfinden wird. Euer Weg ist noch nicht vorbestimmt. Deiner nicht, Chris und Lea's auch nicht. Der Weg für die Zwillinge wird grade geschrieben und es werden noch harte Zeiten auf die beiden zukommen. Das steht schon fest. Pass gut auf Chris auf. Ich möchte ihn so schnell nicht hier oben sehen. Pass vor allem auf Dich und auch deine Familie auf.
Andreas:
Was willst Du mir damit sagen?
Werner:
Du wirst es alles noch erfahren wenn Du deine Augen offen hälst und dein Herz sprechen lässt. Chris gibt Dir Zeichen. Hör auf sie.

Traum Ende

Andreas:
Als er das sagte verschwand er wieder und ich wurde mit Tränen und Schweißgebadet in meinem Bett wach. Teresa lag inzwischen neben mir und wurde gleich mit wach, weil ich mich ziemlich unruhig im Bett hin und her gewälzt hatte. Ich erzählte ihr von dem Traum und sie war genauso geschockt wie ich eben. Ich hatte klare Worte von meinem Papa bekommen und das machte mir Sorgen und auch Angst. Ich hatte so schon Angst um Chris. Ich hatte auch Angst vor der Verhandlung und ich denke genau vor dieser wollte er mich warnen. Ich hatte mich etwas beruhigt und bin dann in einen traumlosen Schlaf gefallen.

Ich war am nächsten Morgen wie gerädert. Meine Augen waren rot unterlaufen vom weinen und von meinen Augenringen wollte ich gar nicht erst sprechen. Auch Lea sah nicht besser aus als sie die Treppe nach unten kam. Teresa war die einzigste die relativ munter war. Sie war ja auch den Stress jeden Morgen durch die Kids gewöhnt. Von meinem Traum wollte ich Lea nichts erzählen. Das würde sie nur noch mehr beunruhigen. Ich beschloss noch mehr auf meinen Bruder aufzupassen. Denn die Worte von Papa heute Nacht waren deutlich eine Warnung das noch was passieren wird womit wir vielleicht nicht rechnen.

Wir frühstückten noch und wollten dann mit dem Brief zu Chris in die Klinik. Ich hatte nach der Nacht ein ganz mulmiges Gefühl in der Magengegend. Frühstücken konnte ich heute morgen nichts, denn mein Magen war wie zugeschnürt und schmerzte. Ich versuchte es erstmal mit einem Tee heute morgen anstatt Kaffee. Auch Versuche von meiner Frau mich zum Essen zu bewegen waren gescheitert. Sie merkte aber auch das es mir nicht gut ging und brachte mir den Tee. Lea merkte es auch und fragte mich was los ist. Ich gab ihr nur als Antwort das ich schon länger immer mal wieder Magenschmerzen habe und es heute morgen besonders schlimm ist.

Lea: sagte nur
Dann sollte sich das Dr.Klinge vielleicht gleich mal ansehen.
Andreas:
Ist schon nicht so schlimm. Ist bestimmt nur'ne Magenverstimming
Lea:
Das sieht nach das anderem aus, aber Du bist genauso stur wie Dein Bruder. Lass Dich zumindest untersuchen. Wenn es das nicht ist was ich denke ist alles gut, sollte es das doch sein, könnte es knapp werden. Bitte Andreas.
Andreas:
Ok einverstanden, aber erst bringen wir den Brief zu Chris.

Wir machten uns dann auf den Weg zur Klinik und dann gingen wir auf die Station zu Chris. Lea hielt den Brief in der Hand, hielt ihn aber so das er nicht sofort sichtbar war. Mir war auch schon seit heute morgen zusätzlich schlecht, weil ich dachte das käme davon das ich nichts gegessen hatte, aber das ich gleich eine Schockdiagnose für mich bekommen sollte damit konnte ich noch nicht rechnen.

Lea begrüßte Chris, der in seinem Bett am Tropf hing. Er war immer noch kalkweiß und schwach auf den Beinen, aber wir hatten keine Wahl. Lea gab ihm einen Kuss und übergab ihm mit zitternden Händen den Brief. Lea schaute ihn an und wartete auf die Reaktionen die auch prompt kamen. Chris legte den Brief aufs Bett und nahm Lea in den Arm.

Lea:
Du solltest den Brief aufmachen Schatz.
Chris:
Ich weiß, aber ich traue mich nicht. Ich weiß, dass das der Termin ist für die Verhandlung. Das sehe ich schon am Umschlag.

Andreas:
Ich sah wie Chris mit sich gerungen hat bis er den Brief endlich geöffnet und gelesen hatte. Er reichte den Brief wortlos an Lea und Lea dann weiter zu mir. Als ich den Termin las verschlug es mir und so wie es aussah auch Chris und Lea die Sprache, die sich grade gegenseitig anschauten. Der Termin war kurz vor der Geburt der Zwillinge angesetzt. Wann Lea Termin hatte konnte das Gericht ja nicht wissen. 14 Tage vorher war schon recht knapp. 

Chris hatte den Brief besser weggesteckt als ich dachte. Allein das wir alle da waren gab ihm den Halt das zu verdauen. Das der Termin allerdings so knapp war machte ihm dennoch Sorgen, da es da mit der Geburt jederzeit losgehen könnte. Auch ob Lea die Verhandlung mit allen Beweisen die kommen werden durchsteht darüber machte er sich Sorgen.
Sie haben sich und das ist das Wichtigste. Chris sagte dann noch, nachdem der Brief abgehakt war das er wenn es ihm weiterhin besser geht in ein- zwei Wochen nach Hause kann.

Ich freute mich grade riesig über die Nachricht, aber im selben Moment bekam ich tierische Bauchschmerzen die mich zusammen zucken und verkrampfen ließen. Die Übelkeit kam auch grade wieder schlagartig in mir hoch, so das ich ins Bad lief und mich übergab. Lea sah das auch und drückte bei Chris den Notknopf. Nur das es nicht für Chris sondern für mich gedacht war.

Was ist mit Andreas los?

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Where stories live. Discover now