122.Kapitel

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Sicht Andreas:

Ich kam heute Abend total erledigt nach Hause. Meine Frau und die Kinder freuten sich mich zu sehen. Ich ging mich erst mal duschen und schlüpfte in frische Klamotten. Das ich letzte Nacht im Krankenhaus bei Chris verbringen würde war so nicht geplant, aber ich war bei ihm als er wach wurde und das war mir wichtig. Das letzte Gespräch mit ihm tat mir schon weh. Ich hätte nie gedacht so eine Frage mal stellen zu müssen und vor allem nicht Chris.
Teresa merkte das ich sehr nachdenklich aus dem Bad kam und wollte wissen was los war. Ich antwortete ihr, dass ich mit Chris ein ernstes Gespräch unter 4 Augen hatte, weil das unter uns bleiben soll. Sie akzeptierte es und wir gingen nicht weiter darauf ein.

Ich ging ins Bett und schlief erst mal bis zum nächsten morgen so gut es ging aus. Teresa hatte sich bereit erklärt die Kinder zu fahren weil sie wusste das ich eine harte Nacht hatte und da war ich heute sehr froh drüber.

Die nächsten Tage sollten aber noch so einige Überraschungen parat haben.

Ich frühstückte am nächsten morgen erst mal in Ruhe und ging in der Werkstatt nach dem rechten sehen. Als ich auf dem Weg zum Büro war kam mir Manuel und Tobias entgegen. Manuel kam auf mich zu und Tobias ging weiter, weil er einen Termin zu haben schien und es scheinbar eilig hatte, was mir auch recht war. Manuel erkundigte sich nach Chris der von Teresa gestern alles erfahren hatte was passiert war. Sie musste ihm ja Bescheid geben dass das Treffen ausfallen würde. Das Tobias noch in der Nähe war wusste ich nicht, zu sehen war er jedenfalls nicht und ich fühlte mich unbeobachtet.

Ich kam mit Manuel noch mal über diesen Abend ins Gespräch und erzählte ihm das er in der Nacht eine Überdosis Schlaftabletten genommen hatte weil er die Wirkung unterschätzt hatte. Ich erzählte ihm auch von meinem Verdacht. Manuel schaute mich erschrocken an. Manu sagte: ,,Das würde er nie machen, er ist ein Kämpfer". Er fragte mich ganz ernst:
Manuel:
Du hast ihn im Ernst gefragt ob er Selbstmord begehen wollte? Und wie hat er reagiert?
Andreas:
So wie Du grade. Erschrocken, aber er war mir ehrlich gegenüber. Ich glaube ihm das es keine Absicht war. Weißt Du ob sonst jemand was mitbekommen hat?
Manuel:
Tobias hat einen Krankenwagen mit Blaulicht bei Chris vor der Tür stehen sehen als er gestern zur Firma gefahren ist und hat das Sabine gesagt und die hat schon nach Dir gesucht und will Dich im Büro sehen, sowie Du hier wieder aufkreuzt, dass hat sie mir eben gesagt. Wir sollen nach dir Ausschau halten.
Kann ich ihn besuchen?
Andreas:
Er wird sich freuen. Komm nachher mit. Alleine wirst Du nicht zu ihm auf die intensiv kommen. Wir treffen uns in einer Stunde hier an der Halle. Bis gleich.

Ich ging zum Büro und Sabine saß an meinem Schreibtisch den ich mit ihr manchmal teilte. Sie wollte von mir wissen was los war und ich erzählte es ihr in Ruhe. Sie wollte eigentlich wissen ob ich mit Chris schon wegen der Showanfragen gesprochen hatte.
Ich sagte Sabine das sie erst mal alle Absagen soll, woraufhin sie hellhörig wurde und nachfragte warum. Ich erzählte ihr auch noch den Rest das Chris noch mindestens eine Woche in der Klinik bleiben muss, weil in den nächsten Tagen noch eine OP auf ihn zukommt. Ich sagte ihr das sie erst mal nicht mit uns planen soll. Das sich Chris dann auch erst erholen muss.
Sie war geschockt was sie in der letzten Stunde alles erfahren hatte. Ich verabschiedete mich und ging nach draußen und sammelte Manuel ein. Zusammen fuhren wir dann in die Klinik zu Chris.

Er freute sich über Manuel seinen Besuch.
Man merkt das sie sich schon sehr lange kennen. Diese Vertrautheit tut Chris echt gut.
Als ich fast am gehen war, sah ich den Narkosebogen auf seinem Tisch am Bett liegen. Ich fragte ihn ob er schon weiß wann die OP ist. Er sagte mir das er das schon ausfüllen soll, weil er ja Zeit hat, er aber noch gesagt bekommt wann die OP sein wird. Jetzt war ich nicht nur wegen Tobias sondern auch der OP von Chris in Sorge. Ich hatte was Tobias betrifft ein ungutes Gefühl. Und das sollte sich auch noch bestätigen in den nächten Tagen.

Ich blieb heute mit Manuel nicht zu lange. Ich wollte mich mal um liegen gebliebene Fanpost kümmern. Als ich mit Manuel im Auto saß sagte ich zu ihm das ich das Gefühl hatte das er mir was verheimlicht. ,,Das Gefühl hatte ich auch" sagte Manuel zu mir.

Als wir heute 2 Stunden später beim Abendbrot essen saßen bekam ich eine Nachricht von Lea.

Lea/Nachricht:
,,Ich fahre jetzt in die Klinik, Chris kommt in 45 Minuten in den OP. Bin dann erst mal nicht zu erreichen. Die OP dauert 2 Stunden. Drück die Daumen das alles gut geht".

Teresa sah mir an das mir nach der Nachricht der Schock ins Gesicht geschrieben stand.
Sie fragte mich ganz besorgt:

Teresa:
Andreas, was ist los?
Andreas:
Ich konnte nichts sagen, holte nur tief Luft und hielt ihr nur das Handy zum Lesen hin.
Teresa:
Warum hat er nichts gesagt als Du vorhin da warst?
Andreas:
Vielleicht weil Manuel dabei war? Ich weiß es nicht, aber vielleicht wusste er es selber noch nicht.
Teresa:
Mach Dich auf den Weg, fahr hin. Du hast eh vorher keine Ruhe, bevor Du weißt das alles gut gegangen ist.

Ich gab meiner Frau noch hastig einen Kuss und fuhr dann zur Klinik. Ich schaute zwischendurch immer mal auf die Uhr. Ich wollte ihn vorher gern nochmal sehen. Ich sah schon das Auto der beiden und stellte mich daneben. Ich beeilte mich noch rechtzeitig zur Intensivstation zu kommen, denn die 45 Minuten waren fast um.

Als ich bei ihm ankam wurde sein Bett grade zum Zimmer raus Richtung OP geschoben. Chris bekam nicht mehr viel mit das ich da war. Er hatte das Beruhigungsmittel für die Narkose schon bekommen und war schon ziemlich schläfrig. Lea drückte ihm noch einen Kuss auf die Wange und dann schlossen sich die Türen hinter ihm. Jetzt hieß es vor dem OP warten. Lea war jetzt wenigstens nicht alleine. Ich nahm sie in den Arm und wir gingen zusammen in den Warteraum.
Lea:
Danke das Du da bist.
Andreas:
Warum hat Chris vorhin nichts gesagt als ich da war? Die Papiere hatte er schon ausgefüllt auf dem Tisch liegen.
Lea:
Er hat es erst erfahren wie ich Dir geschrieben hatte. Die Ärzte wollten, das er sich vorher nicht so in die Angst vor der OP reinsteigert.
Hoffentlich geht alles gut.
Andreas:
Das wird schon. Glaub mir.

Auch wenn ich Lea grade tröstete habe ich doch selber Angst um Chris. Ich bin erst beruhigt, wenn er wieder im Zimmer und in der Aufwachphase ist.

Ich schickte noch ein Stoßgebet zu Papa und hoffte das er gut auf ihn aufpassen würde.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Where stories live. Discover now