182. Kapitel

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Sicht Chris:

Mir fiel ein so zentnerschwerer Klotz vom Herzen als Marie und Tobias aus dem Gericht abgeführt worden sind. Mit dem Urteil war ich mehr als zufrieden. Ich wusste das Marie nie wieder jemandem so weh tun kann und dafür büßen wird. Was wirklich der ausschlaggebende Punkt für ihre Aktionen war, werde ich wohl nie erfahren. Ich will es auch gar nicht mehr wissen. Die Gerechtigkeit für das, was sie mir alles angetan hatte, hatte gesiegt und das hatte ich Lea zu verdanken. Es war so eine harte Zeit bis jetzt und endlich sollte alles vorbei sein. Sie, Andreas und meine gesamte Familie waren immer für mich da. Ich hatte und habe mit Lea eine starke Frau an meiner Seite die ich nie wieder gehen lassen werde. Da hätten sicher auch einige was dagegen. Manch andere Frauen wären in dieser Situation, in der ich mich befunden habe, wahrscheinlich schon längst gegangen. Sie tat es nicht und dafür danke ich ihr unendlich. Sie hatte selbst so viel mitmachen müssen und musste stark für 4 sein. Dem Himmel sei Dank das Papa sie mir geschickt hatte, aber Lea ging es auch nicht gut und musste so einiges weg stecken. Sie litt wie ein Hund und ich konnte es ihr nicht abnehmen.

Sie konnte unsere Kinder nach der Geburt nicht sofort sehen und das war für mich auch sehr hart, aber sie sind beide gesund und das ist das wichtigste auch wenn Angi einen schwereren Start hatte als Conner.

Unser Leben sollte sich trotz meiner Herzkrankheit so schnell wie möglich wieder normalisieren, aber das war gar nicht so einfach. Die Medien klebten an uns wie eh und jeh und wir hatten mit den Zwillingen volle Kanne zu tun. Noch wohnten wir ja bei unserer Mutter, weil unser Haus noch nicht fertig war. Wir hatten aber gute Freunde die uns helfen damit wir so schnell wie möglich umziehen können. Es ist fast alles fertig und wir haben bald unsere neuen 4 Wände in denen wir uns wohlfühlen können, weil alles mit viel Liebe hergerichtet wird und frei ist von schlechten Erinnerungen. Wir fangen komplett bei null an. Die alten Kinderzimmer hatten wir inzwischen verkauft. Ich konnte das nicht mehr ertragen sie hier stehen zu haben. Zu schlimm waren die Erinnerungen daran.

Ich war ja wegen meiner verletzten Hand zu einer Zwangspause verdonnert. Das musste erst mal alles wieder heilen. Ich hatte immerhin durch den festen Schlag an die Wand meine Hand vor Wut in Trümmer gelegt. Ich hatte in der OP einige Platten und Schrauben in meine Hand bekommen, die nun vermutlich für das nächste halbe Jahr drin bleiben müssen. Ich hatte auch noch nicht wieder volles Gefühl in den Fingern. Steffan hatte mir aber Übungen gezeigt die ich regelmäßig machen sollte. Jetzt kamen neue Übungen dazu und ich hatte gut zu tun. Schwer heben und tragen konnte ich mit der Hand noch nicht und so war Lea alleine mit der Versorgung der Zwerge beschäftigt.

Sie freute sich anfangs total auf die Kids, aber ihre Stimmung veränderte sich doch von Tag zu Tag mehr und ich kam nicht mehr wirklich an sie ran. Sie machte sowie ich sie ansprach was los ist sofort dicht. Andreas hatte eine Idee was es mit ihren Stimmungsschwankungen zu tun haben könnte. Auch unserer Hebamme waren die Veränderungen aufgefallen und sie empfahl uns einen Psychologen aufzusuchen. Dr. Handke war ja durch mich noch immer greifbar und so schilderten wir ihm das Problem. Dr. Handke hatte erkannt das Lea durch die schwere Schwangerschaft und die dramatische Geburt in eine schwere Wochenbettdepression gefallen war und sie das alleine nicht schaffen wird da wieder raus zu kommen. Sie holte sich auf unser aller Rat doch einen Termin bei Dr. Handke. Aus einem Termin wurden dann doch etwas mehr Termine.

Die Verhandlung war jetzt inzwischen zwei Wochen vorbei und mit dem Gips an meiner Hand der noch mindestens eine Woche dran bleiben muss, muss ich gut klar kommen, Lea war mit Terminen auch versorgt und so war mir klar, dass ich auch meine Therapie fortsetzen musste. Ich sollte noch mal für 4 Wochen in die Klinik um die Therapie fortzuführen. Danach sollten weitere Termine ambulant stattfinden.

Mir fiel es wirklich schwer Lea jetzt alleine lassen zu müssen. Aber es war schon zu viel Zeit vergangen und das war auch Lea klar.

Ich machte mir aber um sie keine Sorgen das sie allein war. Mama wird sich um sie und die Zwillinge mit kümmern. Sie geht als Oma richtig auf und unterstützt sie wo sie nur kann.

Wir hatten uns entschlossen erst nach der Therapie in das neue Haus zu ziehen um einen sauberen Cut unter alles zu ziehen. Andreas wird auch ein Auge auf Lea haben und darüber bin ich sehr froh.

Jetzt war es soweit. Ich hatte meine Tasche gepackt und Andreas fuhr mich zur Klinik. Erst schauten wir bei Dr.Klinge vorbei, denn heute sollten die Fäden gezogen werden. Das war alles ok. Die Schiene kam zum Schutz wieder ran und wir liefen zur Station von Dr.Handke. Er wartete schon auf uns und brachte mich zum Zimmer. Es kamen wieder Erinnerungen hoch als ich das Zimmer betrat. Es war nicht das selbe wie beim letzten mal, denn diesmal hatte es eine Dusche und keine Badewanne.
Andreas merkte das ich in Erinnerungen schwelgte und zog mich in eine Umarmung. Diesmal war ich guter Dinge denn ich hatte nichts mehr zu befürchten. Weder das Briefe noch das Drohungen kamen. Die Kinder sind auf der Welt und somit eine weitere Sorge weniger. Ich hoffe nur das es Dr. Handke schaffen wird Lea wieder auf die richtige Spur zu kriegen. Wenn es einer schafft dann ist er es. Ganz sicher. Mit diesen Gedanken an Lea verabschiedete sich Andreas von mir und ging dann erst mal.

Sicht Andreas:

Ich fuhr nach Hause und ging in die Zauberwerkstatt. Auch ich musste einiges gedanklich revue passieren lassen und das konnte ich hier am besten. Mir schossen so viele Gedanken durch den Kopf, grade jetzt wie ich Chris auch in die Klinik gebracht habe. Ich überlegte ob es möglich ist einige kleine Auftritte zu planen wenn Chris wieder zu Hause ist. Wir hatten ein Jahr Pause angedacht und das neigte sich bald dem Ende und es musste entweder irgendwie weitergehen oder wir müssen ganz aufhören. Ich wollte das nicht. Ich war aber auch nicht schwer Herzkrank und hatte auch keine Hand die momentan einem Werkzeugkoffer gleicht. Wir müssen uns dann langsam wieder rantasten und hoffen das sein Gefühl wieder ganz zurückkommt und müssen schauen was noch möglich ist. Ich kann mir nicht vorstellen das Chris aufhören will dafür ist er der Magie genauso verfallen wie ich.

Ich ging weiter ins Büro und rief Sabine an. Ich erklärte ihr am Telefon das wir überlegen wieder kleinere Auftritte mit wenig Materialaufwand zu planen. Ich hatte mit Chris schon auf dem Weg zur Klinik darüber gesprochen und er sah es genauso. Allerdings wird es vorerst nur bei kleineren Auftritten bleiben, denn Chris seine Hand wird die Zeit noch brauchen, allein schon wegen den Schrauben in seiner Hand. Die müssen in spätestens einem halben Jahr wieder raus und vorher brauchten wir weder an eine ganze Show, geschweige denn an eine Tour denken.

Ich hatte mit Chris eine Videobotschaft aufgenommen, um unseren Fans ein paar Infos zu geben ob und wie es weiter gehen soll. Das hatte ich eben grade gepostet und schon kamen die ersten positiven Nachrichten der Fans rein.

Ich freute mich das uns die Fans auch nach so langer Pause die Treue halten und sich weiterhin freuen werden uns zu sehen. Ich stöberte noch eine ganze Weile in den Kommentaren bis ich dann abends doch zurück zu Teresa und den Kindern ging und mich seit langem mal wieder früh hinlegte und auch vor hatte durch zu schlafen.

In Gedanken war ich aber häufig bei Chris und Lea. Jetzt hatten sie Marie von der Backe und waren schon wieder getrennt. Chris wusste das aber, das er die Therapie fortsetzten muss.

Wir nehmen den Kampf auf und bleiben stark. Jedenfalls wird es Chris versuchen. Das Chris aber bald noch mal der Schlag treffen wird das wusste er jetzt noch nicht.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora