97.Kapitel

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Sicht Andreas:

Lea und ich waren nach dem Besuch der Polizisten so wütend über das was da grade passiert war. Das die Polizisten da waren, war ja für Chris schon schlimm genug, das alles nochmal erzählen zu müssen, aber das Marie dann noch da auftauchte da hat niemand von uns mit gerechnet und am allerwenigsten Chris. Was machte Marie nur hier im Krankenhaus? wo sie doch eigentlich in Haft ist?. Und erreicht hatte sie damit auch nichts außer das Chris als Folge davon wieder einen Zusammenbruch und eine Panikattacke hatte. Immer wenn wir denken etwas Ruhe würde einkehren, dann kommt der nächste Hammer der ihm einen neuen Schlag versetzt und ihn um einige Schritte zurück wirft.

Das der Arzt uns grade sagte, das der  Schrittmacher drinbleiben wird schockte mich eben genauso wie Chris und ich wusste auch was das bedeuten könnte. Dadurch das er grade ruhig gestellt worden war, konnten wir mit ihm auch nicht darüber reden. Er hatte den Verdacht seinen Lebenstraum aufgeben zu müssen und das tat ihm weh das aussprechen zu müssen, aber eine kleine Hoffnung das es trotzdem gehen würde, wenn über alles etwas Gras gewachsen ist blieb doch noch und den Mut wollte ich ihm geben.

Aber auch Lea wäre in Maries Gegenwart fast geplatzt. Ich konnte sie mühsam zurückhalten Marie an den Hals zu gehen. Aber ihre Sorge um Chris und das beobachten der Monitore hielt sie davon ab. Sie hörte auf ihr Herz und nicht auf ihren Wutpegel, der inzwischen bis ins unermessliche anstieg, genauso wie bei Chris. Ich war mir aber sicher das Lea Marie noch ihre Sichtweise stecken wird und wenn es noch im Gericht sein wird. 

Wir versuchten uns auf der Fahrt nach Hause zu beruhigen und das zu verdauen was eben los war.

Lea schaute konzentriert auf den Verkehr während ich gedankenverloren aus dem Fenster sah und mir so meine Gedanken machte, was wäre wenn wir nicht weiter machen können und Chris seinen Lebenstraum wegen Marie aufgeben müsste. Das stimmte mich sehr traurig und trieb mir letztendlich auch die Tränen in die Augen. Lea bemerkte das und legte mir eine Hand mitfühlend auf mein Bein. Ich zuckte etwas zusammen und legte meine Hand mit drauf. Sie wusste was grade in mir vorging. Mir tat es auch grade richtig weh ihn so zurücklassen zu müssen und nicht bei ihm sein zu können wenn er wieder wach wird und das allein verdauen muss, weil keiner von uns da ist.

Aber auch wir mussten zur Ruhe kommen und ich beschloss mich am Abend mit Teresa darüber zu unterhalten und mich nach einem Psychologen umzuschauen, den mein Bruder und auch Lea aufsuchen können. Ich muss mit jemanden außenstehenden darüber reden. Ich hätte nicht gedacht das mich das so zerfrisst und Lea machte es auch immer mehr zu schaffen.

Gut 30 Minuten später kamen wir bei mir an und wir stiegen wortlos aus dem Auto aus. Ich schloss die Tür auf und wir gingen rein. Teresa sah sofort an unseren Gesichtern das etwas im Krankenhaus vorgefallen war. Das die Polizisten da waren wusste sie, aber was noch passiert war davon hatte sie auch noch keine Ahnung. Ich konnte es auch grade nicht erzählen, denn ich war noch viel zu aufgewühlt und ging erst mal nach oben, genauso wie Lea. Sie war fix und fertig und hatte sich auf ihr Bett gelegt. Die Tür stand noch etwas offen und ich sah wie sie unter Tränen einschlief. Ich schloss die Tür und ging in unser Schlafzimmer und legte mich auch etwas aufs Bett. Auch mir liefen die Tränen als ich unbeobachtet war. Jedenfalls dachte ich das.

Teresa kam nach oben und legte sich wortlos hinter mich, an mich gekuschelt und hielt mich fest im Arm. Ihre Nähe tat grade richtig gut. Nur zu wissen das sie da war tat schon gut. Gut, die Gedanken daran das es genau das war was Lea grade fehlte tat mir im Herzen weh. Nach ein paar Minuten der Stille fand Teresa doch ihre Worte wieder und fragte bei mir nach was mich im Krankenhaus so aus der Fassung gebracht hatte.

Sie ließ mich los das ich mich zu ihr drehen konnte. Sie sah mir an das ich noch immer Tränen in den Augen hatte. Sie hielt mir mein Gesicht fest und wischte mir mit einer Hand vorsichtig und zärtlich die Tränen aus den Augenwinkeln.

Ich holte tief Luft und versuchte das Gespräch zu beginnen. Mir kam grade wieder dieser Schmerz hoch den Chris fühlen musste als Marie ihm gegenüber stand. Wir waren wirklich mental miteinander verbunden und das spürte ich jetzt grade wieder. Ich spürte seine Verzweiflung und die Angst vor ihr. Ich beruhigte mich und antwortete auf Teresas Frage.

Teresa:
Was ist da im Krankenhaus passiert das Du so fertig bist und Lea auch?
Andreas:
,,Das die Polizisten da waren weißt Du ja, aber es war noch jemand da mit wem Du nie gerechnet hättest".

Teresa schaute mich verwirrt und entsetzt an. Ich sah wie sie überlegte aber nicht darauf kam.

Teresa:
Jetzt sag schon wer es war.
Andreas:
Es war ein weiterer Polizist, der mit Marie in Handschellen da war. Sie wollte sich angeblich entschuldigen im Rahmen eines Deals der Staatsanwaltschaft für mildernde Umstände, wenn Chris die Entschuldigung annimmt.
Lea hat Chris beobachtet. Ich konnte sie grade so davon abhalten ihr nicht an den Hals zu springen und mir fiel das auch sehr schwer. Wir haben sie rausbringen lassen nachdem Chris eine Panikattacke und einen Kreislaufzusammenbruch als Folge hatte. Je länger sie bei Chris im Zimmer war, um so schlimmer wurde sein Zustand. Lea hatte geklingelt weil seine Werte plötzlich im Keller waren und er keine Luft mehr bekommen hatte vor Panik das sie ihn nochmal anfassen könnte. Deshalb hat Dr.Klinge ihn bis morgen früh außer Gefecht gesetzt und ihn ruhig gestellt.
Teresa:
Das ist nicht Dein Ernst. Was hat die denn geritten? Das war doch klar, dass Chris das nicht einfach so weg stecken wird.
Andreas:
Chris hat ihr schon deutliche Worte gesagt bevor es nicht mehr ging. Dr.Klinge hat uns aber noch was offenbart, was Chris jetzt auch sicher weiß und er sich über seine Zukunft Gedanken macht. Über seine und unsere als Ehrlich Brothers.
Teresa:
Wie meinst Du das?
Andreas:
Dr.Klinge hat uns gesagt das bei Chris der Schrittmacher drin bleiben wird und es sich zeigen wird wie er für  dauerhaft damit klar kommt. Das was jetzt passiert ist, war die Bestätigung für Dr.Klinge das sein Herz durch die Tropfen doch stärker geschädigt ist als er angenommen hatte. Er sagte das er Aussetzer hatte und der Schrittmacher das aufgefangen hatte. Das konnte er an den Werten und am EKG erkennen. Er braucht jetzt Ruhe und deshalb hat er uns nach Hause geschickt. Es tut so weh. Sie hat nicht nur Chris das Leben zur Hölle gemacht sondern uns auch. 

Mir liefen die Tränen jetzt nur noch mehr, wie ich an Chris dachte der den Schock auch verdauen muss wenn er wieder zu sich kommt. Vor allem wusste er auch nicht wie ihm geschah als sie so plötzlich vor ihm stand. Ich werde seinen Blick nicht vergessen, wie er sagen wollte ,,Bruder hilf mir." und er es vor Schock nicht sagen konnte. Aber seine Blicke sagten alles.

Ich wünsche ihr das sie die gerechte Strafe bekommt die sie verdient.

Teresa:
Versuch Dich jetzt auch wieder zu beruhigen und fahr gleich morgen früh wieder mit Lea zu ihm. Du brauchst jetzt auch Ruhe. Lea schläft auch schon.
Andreas:
Das werde ich tun, aber ich werde mir auch einen Psychologen von Dr. Klinge empfehlen lassen und werde das auch Chris und Lea ans Herz legen sich einem Therapeuten anzuvertrauen. Die sind darauf geschult. Lea und ich haben auch einiges mit durch gemacht und das auch nicht ohne Spuren....
Teresa:
Las uns versuchen zu schlafen.

Teresa nahm mich wieder in den Arm und ich schluchzte noch eine Weile vor mich hin was Teresa auch nicht entging. Aber nach einer Weile schlief ich dann doch völlig fertig ein und fiel in einen unruhigen Schlaf.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Where stories live. Discover now