118.Kapitel

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Sicht Andreas:

Als ich heute mit Lea die Hochzeitsfotos der beiden abholte, merkte ich das hier was im Busche ist.
Ich wusste das die beiden die  Kinderzimmer bestellt hatten und sie Lieferung vor mir geheim halten wollten. Wir sollten nämlich die Zimmer erst sehen wenn die Kinder da sind. Ich freute mich auch Lea so glücklich zu sehen, denn die Bilder waren wunderschön geworden und sie strahlte über das ganze Gesicht wie die Sonne selber. Ich ließ Lea bei sich raus und fuhr nach Hause zu mir.

Ich hatte mich dann später ins Büro zurückgezogen. Sabine hatte mir einige Showanfragen auf den Tisch gelegt über die ich nachdenken und mit Chris sprechen wollte, wenn das Besuchsverbot bei ihm wieder aufgehoben ist. Ich wollte nicht alle in  Betracht ziehen, denn es sollte ja ein Test sein in wie weit Chris wieder belastbar ist und das konnte nur er selber mit entscheiden was er sich zutrauen würde.

Ich wusste das Chris heute Abend nicht alleine war von Manuel. Er schrieb mir das er die nächsten 2 Tage bei Chris ist und mit ihm die Kinderzimmer aufbaut, weil ich ja nicht durfte. Ich war beruhigt das er bei ihm war, denn Manuel sagte mir als er das letzte mal hier war, dass er mit Chris noch mal reden wollte und das war ein guter Plan, dass er sich vielleicht einem Freund besser anvertraut als wie uns, die da eh schon alle mit drin hängen.

Gegen Abend war ich wie jeden Abend seit der Pause zu Hause und wir saßen zusammen am Tisch beim Essen, ganz normaler Familienalltag eben. Ich brachte später seit langem mal wieder meine kurze ins Bett die sich darüber tierisch freute und auch recht schnell einschlief. Es war durch die Jahreszeit bedingt schon früh dunkel und ich war trotz das ich nichts anstrengendes gemacht hatte ziemlich müde und ging schon früh schlafen. Teresa kam dann erst später zu mir ins Bett nachdem sie den Haushalt noch fertig hatte. Da war sie sehr pingelig was das betraf. Ich machte mir auch wenn ich wusste das Lea bei Chris ist, immer noch Sorgen um ihn und fand nicht so die Ruhe wie ich es gerne hätte und das merkte auch meine Frau. Sie nahm mich in den Arm und wir schliefen eng aneinander gekuschelt ein.

Ich träumte auch in dieser Nacht wieder sehr intensiv.

Traum Andreas

Ich stand bei meiner Mama im Garten. Ich schaute mich um und sah unsere Lebensbäume die sie für jeden von uns nach der Geburt gepflanzt hatte. Der von mir und Anne standen ein voller Blüte. Auch die Bäume unserer Kinder blühten herrlich umhüllt von saftigen grünen Blättern. Ich ging weiter durch den Garten und merkte das ich nicht mehr alleine war. Mein Papa lief neben mir und führte mich zu Chris seinem Lebensbaum. Ich stand wie in Schockstarre davor und sah zu meinem Papa. Ich hatte einen ebenso prachtvoll blühenden Baum erwartet. Doch das Gegenteil war der Fall. Er war am verwelken und ließ sämtliche Blätter hängen.

Andreas:
Papa warum geht der Baum von Chris ein, er ist doch mit Lea so glücklich?
Werner:
Er hat seine Mauer um sich und die lässt grade wenig Licht durch.
Ich spüre wie sein Schmerz ihn immer mehr zerstört.
Er versucht ihn in den Nächten zu betäuben und deswegen steht er auch in Kürze hier oben vor der Tür, wenn Du es nicht verhindern kannst.
Ich kann so nicht zu ihm durchdringen.
Auf sein Handeln hab ich hier keinen Einfluss, dafür brauch ich dich.
Ich kann Dir nur die Richtung zeigen, hinlaufen musst aber Du selber.
Pass bitte auf Chris auf. Bitte!
Seine Zeit ist noch nicht gekommen.

Ich sah noch ein letztes mal auf den Baum der immer mehr Blätter verlor. Ich hatte Tränen in den Augen wie ich das sah. Ich schaute neben mich und mein Papa stand noch immer neben mir. Er hatte mir mit der Hand auf die Schulter geklopft und sagte nur noch

Werner:
Pass gut auf Chris auf, ich tue es auch so gut ich kann. Ich bin für jeden von euch da, wenn ihr mich braucht.

Ich ließ diese Worte sacken und dann war er auch schon weg. Ich ging mit einem letzten Blick durch den Garten zurück, wieder ins Haus und fand mich dann in meinem Bett wieder.

Traum Ende

Ich wurde schweißgebadet, schwer atmend und mit rasendem Puls wach. Genauso wurde Teresa durch meine unruhigen Bewegungen wach. Ich erzählte ihr was ich geträumt hatte und beschloss Chris am nächsten morgen doch zu besuchen. Ich hatte grade eine böse Vorahnung, denn die Warnung von Papa war deutlich. Er wusste was passieren wird. Jedes mal wenn Papa mich im Traum besuchte passierte etwas und das nahm ich inzwischen auch ernst. Auch wenn er in Rätseln spricht, dass Herz versteht die Botschaft klar und deutlich.

Nachdem ich den Schock dieses Traumes verdaut hatte schlief ich noch mal ein. Ich wachte aber wieder mit einem unguten Gefühl auf. Wir waren eh für heute wegen den Artikeln von Marie verabredet. Ich beschloss etwas früher zu ihm zu fahren um nachzusehen ob es ihm gut geht. Was mich aber gleich erwarten würde konnte ich nicht ahnen.

Ich war schon fast bei ihm als mein Telefon klingelte. Ich schaute drauf und als ich sah das es Lea war ging ich ran.

Andreas:
Hallo Lea, was gibts?
Ich hörte Lea schon schluchzen und fragte noch mal besorgter nach.
Lea, was ist los?
Lea:
Chris schläft und ich kriege ihn nicht wach, als ob er bewusstlos ist. Kennst Du sowas von Chris? Ich konnte es kaum aussprechen. Ich hatte grade echt Angst um Chris.
Andreas:
Lea ruf sofort einen Notarzt, schnell bitte, da stimmt was nicht, ich bin gleich bei Dir. Versuch weiter ihn wach zu kriegen.
In mir stieg grade Panik auf und ich dachte an letzte Nacht. Jetzt war Eile geboten.

Keine 2 Minuten später stand ich mit meinem Auto bei Chris vor der Tür.  Ich klingelte damit Lea weiß das wer kam. Ich hatte aber einen Ersatzschlüssel und ging somit nach oben zu Lea und Chris ins Schlafzimmer.
Sie saß neben ihm im Bett und schlug  ihm immer wieder rechts und links auf die Wangen, auch wenn sie ihm nicht weh tun wollte. Immer wieder sagte sie ,,Chris wach auf, Bitte!". Ihre Stimme wurde immer brüchiger und ihr liefen die Tränen. Ich stand gerade in diesem Moment in der Tür und war schockiert was ich grade sah.

Ich war für den ersten Moment wie erstarrt bis ich realisierte das es hier grade um Leben und Tod zu gehen scheint.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Where stories live. Discover now