72. Kapitel

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Sicht Chris:

Seit meinem letzten Traum hatte ich das Gefühl das sich etwas in meinem Unterbewusstsein allmählich   zunehmend mehr veränderte. Ich wusste jetzt durch meinen Papa das ich derzeit im Koma liege und das ich mich irgendwie wieder ins Leben zurück kämpfen muss.

Es machte mir ziemlich Angst, denn ich wusste nicht was ich hätte tun können, um schneller wieder zu mir zu kommen. Mir war klar das mich
irgendetwas zurück hielt doch ich wusste einfach nicht was. War es vielleicht die Angst vor jemandem? Oder die Angst vor etwas, was ich jetzt noch nicht begreifen konnte?

Ich weiß es nicht.

Mein Vater zeigte mir einiges, aber nicht alles. Er wusste das ich vieles jetzt noch nicht verstehen konnte, weil mir die richtigen Infos bisher fehlten und die sollte ich besser von jemanden anders bekommen. Er meinte bestimmt Lea damit und die sollte ich bald wieder in die Arme schließen können.

Das war für mich schon ein Schock mich so da liegen zu sehen, mit all den Apparaten an mir dran und den unzähligen Schläuchen in mir drin. Ich konnte es nicht fassen das ich so schwer krank sein sollte, ohne zu wissen was passiert war und was noch auf mich zu kommen wird. Ich kann selber gar nichts tun, weil der Körper nicht das macht was der Geist eigentlich will. Ich war in meinem Körper gefangen und konnte nichts daran ändern.

Wieviel Zeit seit der Kreutzfahrt letztendlich vergangen war konnte ich überhaupt nicht einschätzen, denn ich hatte jegliches Zeitgefühl für die Realität verloren. So langsam sollte mich aber die Realität und das wahre Leben wieder zurück bekommen.

Was auf dem Schiff passiert war konnte ich gar nicht gedanklich  greifen, da wird mir Lea auf jeden Fall helfen müssen alles zu verstehen. Ich weiß nur das es sehr heftig gewesen sein musste. Wie heftig es allerdings wirklich war, sollte ich alles noch erfahren.

Seit einigen Tagen nehme ich aus meinem Umfeld vermehrt Stimmen wahr, die zu Anfang noch sehr leise und weit weg waren. Inzwischen werden sie aber deutlicher und ich verstehe auch schon einiges an Wortfetzen, was so gesagt wurde. Ich merkte wie ich anscheinend langsam am zurückkehren war, was mir aber noch nicht so richtig bewusst war. Der Geist wurde zunehmend wacher, aber der Körper war noch im Tiefschlaf und für mich noch nicht kontrollierbar.

Am meisten fühlte ich mich wohl wenn Lea und Andreas da waren. Es waren die beiden, die seit scheinbar vielen Wochen immer für mich da waren und mich durch jede neue Schwierigkeit begleitet haben, die Nerven gelassen haben, weil es grade ernst um mich stand. Ich bin den beiden so unendlich dankbar das ich sie habe und das werde ich ihnen auch mal sagen sobald ich wieder fit bin. Dass das allerdings noch ein langer Weg bis dahin sein wird, konnte ich jetzt noch nicht ahnen.

Ich fragte mich zwischendurch auch manchmal, ob ich mir das vielleicht alles nur eingebildet hatte, weil ich einfach nicht aufwachte, obwohl ich es doch so sehr wollte. Ich dachte meine Schwester und meine Mutter wären da gewesen. Waren sie wirklich da? oder kam es mir nur so vor, aber ich hörte doch ihre Stimmen und spürte ihre sanften Berührungen, die sich sehr real anfühlten.
Nein! Sie waren da!. Nur ich fehlte noch, aber etwas hindert mich die Augen zu öffnen, denn es fühlte sich an als wären meine Augen zugeklebt.

Ich dachte eben im Moment an Lea die anscheinend grade bei mir war. Ich fühlte sogar ihre zarte und zierliche Hand die vorsichtig auf meiner zu ruhen schien. Irgendwann umschloss Sie meine Hand ganz vorsichtig mit Rücksicht auf die Zugänge die dort in meinen Venen lagen und drückte manchmal etwas vorsichtig zu, um raus zubekommen, ob von mir etwas erwiedert werden würde.

Mein Kopf sagte mir instinktiv ,,drück mal zu". Ich versuchte es und merkte wie die Stimmen um mich rum zunahmen und hektischer wurden. Ich horchte in mich hinein und nahm jetzt Andreas Stimme deutlich wahr und ich merkte jetzt das ich kurz davor war aufzuwachen. Aber war das real? Da war ich mir grade nicht sicher.

Plötzlich merkte ich wie mir jemand mein Augenlid angehoben hatte und mir mit einer Taschenlampe in das Auge leuchtete. Es war ein helles und grelles Licht. Ich erkannte Umrisse von einer Person die ich allerdings nicht kannte. Ich dachte mir das es ein Arzt war der grade nach mir sah. Ich konzentrierte mich und sah das es wirklich ein Arzt war. Das bedeutete für mich das ich allmählich zu Bewusstsein kam. Im Hintergrund nahm ich eine weitere Personen wahr und darüber war ich sehr glücklich.

Der Moment ist da, Chris wacht auf. Jetzt wird er stark sein müssen.

Alb-Traumurlaub mit Folgen?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt