Alb-Traumurlaub mit Folgen?

83. Kapitel

Sicht Teresa:

Ich war schockiert als Lea mich anrief und von dem Unfall erzählte. Ich hatte schon beim Frühstück heute morgen kein gutes Gefühl, was den heutigen Tag anging und ich sollte Recht behalten.

Als ich bei meinem ersten Besuch bei Chris ankam wurde das Zimmer für eine zweite Person vorbereitet. Chris war schon sichtlich nervös, weil er auch kein gutes Gefühl hatte. Kurz darauf wurde Andreas mit Dr.Klinge und zwei weiteren Pflegern rein gebracht, die ihn dann verkabelt haben. Chris baute in dem Moment als er Andreas sah so extrem stark ab das Dr.Klinge sich entschied aufgrund der Werte ihm was zur Beruhigung zu geben, was ihn dann schlafen ließ. Andreas schlief ja sowieso noch. Ich erfuhr dann vom Arzt das Andreas unter anderem Rippenbrüche hatte. Er teilte mir dann noch mit das ihm in einer Not-Op die Bruchstücke aus seinem rechten Lungenflügel und gut 15 cm des Lungengewebes drumherum mitentfernt werden musste, weil die starke Blutung nicht so leicht zu stoppen war. Ich ging dann erst mal wieder, nachdem ich diese Nachrichten über Andreas Zustand erst mal sacken lassen musste.

Ich pendelte heute immer wieder von uns und der Klinik hin und her, weil ich mich mit Elise abgewechselt hatte, da sie auch zu Andreas wollte. Es war nicht nur die Nachricht vom Unfall ein Schock, sondern das Chris und Andreas auch noch auf dem selben Zimmer auf der Intensivstation liegen.

Chris hatte es direckt aus den Latschen gehauen. Das war mir auch klar und so schliefen dann letztendlich beide. Lea wollte mir Bescheid geben wenn beide wach sind.

Drei Stunden später rief mich Lea dann an das Chris schon wach ist und sich wieder gesammelt hat, sie dachte sich, ob ich gerne bei Andreas wär, wenn er aufwacht, also machte ich mich wieder auf den Weg ins Krankenhaus. Ich war Elise so dankbar das sie auf die Kids aufpasst. Sie wollte es dann auch den Kindern mit dem Unfall sagen, weil ich jetzt definitiv länger bei Andreas sein werde und das wird den Kindern auch auffallen.

Als ich an der Klinik ankam sah ich das der Sicherheitsdienst mit Fans die am Eingang standen sprach und weg schickte. Anscheinend hatte die Presse doch schon was mitbekommen. Leas Auto war inzwischen genauso bekannt wie der rote Golf von Chris. Da mich aus den Medien keiner kennt konnte ich ohne Probleme in die Klinik zu Chris und Andreas.

Ich fragte auf der Station ob es mit dem Unfall von Andreas schon in den Nachrichten war. Ich ging in den Aufenthaltsraum der Klinik wo der Fernseher lief und da sah ich es auch schon. Es lief grade ein Bericht und das erklärte auch die Fans vor dem Eingang. Ich rief sofort Sabine an und bat sie das weiter zu beobachten. Ich legte dann auf und ging zu Chris und Andreas.

Ich umarmte Lea und begrüßte Chris. Sie merkten schon wie ich rein kam das mich etwas bedrückte. Lea fragte mich als erstes was los ist. Ich sagte ihnen, dass die Medien schon über den Unfall in der Presse berichten und die Polizei noch ermittelt. Sie sagten das sie mit den Betroffenen noch nicht sprechen konnten. Da war mir klar das die sicher hier auch noch aufkreuzen werden.

Ich versuchte dann aber doch irgendwie vom Thema abzulenken, wie ich merkte das Chris Augen im Raum kreisten und dann immer wieder auf Andreas ruhten. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich zu Andreas.

Ich hielt seine Hand und schaute ihn an, was mir aber nicht leicht fiel. Warum hatte es jetzt auch noch Andreas erwischt? Das ist eine Frage auf die ich grade keine Antwort bekommen konnte. Ich schaute zu Chris rüber der leicht erhöht saß und die Bettdecke seinen Oberkörper leicht frei legte, so das man die Narbe sehen konnte. Er lernte grade sich nicht dafür zu schämen und das sie nun zu seinem Körper gehört und das er damit leben muss.

Ich fragte ihn ob er schon alles über die Herz OP weiß. Er erzählte mir das er total geschockt war als er das erfahren hatte. Vor allem das er mit Mitte 30 Herzprobleme hatte machte ihm schwer zu schaffen. Eine Frage brannte ihm aber am meisten auf seinen kranken Herzen. Er schaute mich traurig an und meinte nur ,,Was hat Marie mit mir gemacht das ich einen Herzschrittmacher brauche"?

Ich sah wie Lea neben ihm saß, schwer schluckte und den Kopf senkte. Auch Chris war das nicht entgangen und strich ihr zart über die Hand. Ich erzählte ihm dann das er einen vierten Herzstillstand nicht überlebt hätte und der Schrittmacher die letzte Möglichkeit war ihm so das Leben zu retten. ,,Was Marie gemacht hat solltest Du mit Lea unter vier Augen besprechen", sagte ich zu ihm.

Chris:
Sah mich an und fragte
,,Aber was hat das verursacht? Ich hatte noch nie Herzprobleme! Das schlimmste ist grade das ich dauernd um Hilfe bitten muss, weil ich ab der Hüfte abwärts nichts bewegen kann. Es kommt jetzt aber 2x täglich ein Physiotherapeut der Übungen mit mir macht. Das Gefühl wird wiederkommen, aber es dauert bis die Kraft wieder kommen wird.

Ich sah erschrocken zu Chris und sagte dann zu ihm

Teresa:
,,Wir hatten alle Angst um Dich. Deine Mutter ist sogar nach Spanien geflogen, weil sie damit gerechnet hatte, Dich nicht mehr lebend hier sehen zu können. Es war ja noch nicht mal klar ob Du wieder zu Dir kommst, weil es so schlecht um Dich stand".

Lea sah mich an und richtete sich dann mit traurigen Blicken zu Chris.

Sicht Lea:

Auch Chris schaute traurig zu mir, wirkte besorgt und suchte nach Antworten, aber will er die Antworten wirklich wissen? Ich weiß ja was kommen wird und deswegen ist Andreas auch gegangen. Das ist jetzt etwas, was wir als Paar bewältigen müssen. Mit der OP weiß Chris jetzt und er hat auch so reagiert wie ich es erwartet hatte. Mittlerweile kommt Chris damit klar und akzeptiert die Narbe.

Die Tour wurde bis auf weiteres und unbestimmte Zeit verschoben und das machte Chris weitere Sorgen. Er ist ein Arbeitstier und zur Zeit ans Bett gefesselt. Da kommt er gerade nur schwer damit klar. Ich hoffe das Andreas, wenn er wieder fit ist für Chris da ist und ihn auffangen wird. Solange werden wir als Familie für die Beiden die Stellung halten und uns gegenseitig unterstützen.

Ich kann Chris leider nicht alles abnehmen, wie den Schmerz und die Albträume die er seit der Kreutzfahrt hat. Ich sehe momentan alles etwas klarer und versuche meine Fassung nicht zu verlieren, aber das gelingt mir auch nicht immer. Ich bin emotional zu fest mit eingebunden.

Teresa sah wie sich Andreas anfing zu bewegen und klingelte. Er scheint wach zu werden. Dr.Klinge kam rein und schaute nach Andreas. Von dem Gespräch hatte Andreas nichts mitbekommen und das ist auch gut so.

Wie wird Andreas reagieren wenn er von den Unfallfolgen erfährt und welche Rolle spielt Marie dabei?